http://www.imdb.com/title/tt0119822/
Melvin Udall (Jack Nicholson) ist eine schwierige Persönlichkeit. Der
zwanghafte, erfolgreiche Schriftsteller schließt seine Wohnungstür
viermal ab, hat Angst vor Unreinem, hasst Juden, Schwarze und
Homosexuelle und macht daraus keinen Hehl. Er lebt in Greenwich Village –
und seine Nachbarn können ihn natürlich auch nicht leiden. Zu denen
gehört der homosexuelle Künstler Simon (Greg Kinnear), dessen Hund
Verdell Udall in den Abfallschacht verfrachtet, weil der Köter ins
Treppenhaus gepinkelt hat. Nachdem Simon von zwei Gaunern überfallen und
beraubt wurde, muss er ins Krankenhaus. Sein Agent und Dealer Frank
(Cuba Gooding Jr.) zwingt Udall dazu, auf Verdell aufzupassen –
sozusagen als Wiedergutmachung für den Sturz in die Abfalltonne. Udall,
dem das gar nicht recht ist, macht aus der Not eine Tugend und versorgt
den kleinen Kläffer, so gut er kann. Bald beginnt der, Gefallen an
seinem neuen Herrchen zu finden.
Besser gehts nicht ist einfach eine herrliche Drama Komödie in der Jack
Nicholson zur absoluten Höchstform aufläuft und wunderbar charmant,
witzig, schräg und sarkastisch das absolute Ekel von nebenan spielt. Ein zynischer Misanthrop, der sein Umfeld tyrannisiert und das auf
unterhaltsamste Weise. Taffe Sprüche, ein Belgischer Zwerggriffon im Müllschlucker, ein
schwuler Galerist, ein homosexueller Künstler und eine grenzenlos gestresste
Kellnerin und Mutter. Das Aufeinandertreffen des neurotischen Zynikers mit seiner Umwelt ist traumhaft arrangiert.
Die Geschichte ist an sich trivial wie nur was, die Dynamik der
Erzählung generiert sich aus der Komposition der Figuren, der Dialoge,
der Musik, der Momente. Im Grunde ist es ja nur eine Parade von Szenen, in denen Nicholson
brillante Gemeinheiten vom Stapel lässt und Helen Hunt ihn daür
maßregelt. Wie aber Regisseur Brooks diese Szenen ablaufen lässt, mit
der menschlichen Tragödie der drei Hauptfiguren verbindet und das alles
mit einem Humor verbindet, als wäre Woody Allen nun plötzlich in erster
Linie ein Zyniker, das ist schon wunderbar. Aber das, was den Film von der breiten Masse an ähnlich gelagerten Komödien abhebt, ist das Mit- und Gegeneinander der vier
Hauptdarsteller, die quasi aneinander zur Hochform auflaufen.
Nicholson,
der auf beneidens- und gleichzeitig bemitleidenswerte Weise den
Kotzbrocken gibt, ist hier einfach eine Wucht. Er bräuchte seine
Dialogzeilen beinahe nicht. Seine Mimik spricht deutlich aus, was er
sagen möchte. Wenn er dann einem Hund noch Neurosen anerzieht, wie es zu vermeiden,
auf Pflasterfugen zu treten und so perfekt sympathisch unsympathisch
agiert oder Harold Ramis als Doktor zur Familie der Kellnerin schickt,
damit diese bald wieder an der Arbeit auftaucht, dann ist das alles
groß, trotz der simplen Geschichte, die leider auch im letzten Drittel zu eingleisig fährt und dabei etwas vom Weg abkommt.
Im Prinzip muss man dieses Werk nicht erklären oder anpreisen. Im Prinzip würde es nämlich reichen, hier eine beliebige Auswahl der
Zeilen wiederzugeben, die man Nicholson für diesen Film in den Mund
gelegt hat. Und wenn so etwas ausreicht, um den Rezensenten zum Schmunzeln zu bringen, kann man durchaus von einer gelungenen Komödie sprechen.
8/10
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