Dienstag, 5. September 2017

Crying Freeman - Crying Freeman: Der Sohn des Drachen (1995)

http://www.imdb.com/title/tt0112750/

Die verwaiste Malerin Emu O'Hara (Julie Condra) wird Zeuge eines schrecklichen Mordes am Yakuza Takeshi Shimazaki (Kevan Ohtsji). Seltsamerweise wendet sich der Mörder danach an Emu und stellt sich ihr als Yo (Mark Dacascos) vor, dabei läuft ihm eine einzelne Träne die Wange hinab. Diesen einprägsamen Moment kann Emu einfach nicht vergessen und zeichnet das Gesicht des Killers immer wieder, nicht ahnend, dass sie sich schon mitten im Fadenkreuz des Verbrechens befindet. Denn Shido Shimazaki (Mako), der Vater des getöteten Yakuzas und selbst Anführer einer kriminellen Organisation, versucht die Polizei gegen den Auftragskiller Yo in Stellung zu bringen. Um Beweise für die Schuld Yos zu präsentieren, soll Emu als Zeugin auftreten. Dabei wird sie erneut mit Yo konfrontiert, der wieder zuschlägt. Jetzt ist auch ihr Leben in Gefahr, da sie als mehrfache Zeugin das Geheimnis um Yo lüften könnte. So gerät der Killer in einen Gewissenskonflikt.

Für Junkies im Bereich des Eastern dürfte "Crying Freeman" wohl zum Nonplusultra gehören. Es ist die beeindruckende Ästhetik in der Auseinandersetzung eines chinesischen Geheimbundes zur Rettung der Nation gegen die japanische Yakuza. Dabei wird überwiegend mit Schusswaffen hantiert, weniger mit Schwertern oder Martial Arts.
Atmosphärisch gekonnt von Christophe Gans mit düsteren Bildern umgesetzt, erledigt der chinesische Top-Killer 'Freeman' die Japaner gleich im Dutzend, doch die schlagen zurück. Die Auseinandersetzung findet zunächst in Kalifornien statt, wobei eine Künstlerin im Freien mitansieht, wie der Freeman drei Yakuza erledigt. Dafür müsste sie eigentlich auch getötet werden, doch der Freeman verliebt sich. Die Narration ist sehr schlicht, oft passiert wenig und genau das ist es was diesen Film auszeichnet, er nimmt sich die Zeit die er braucht um seine einfache und doch sehr interessante Geschichte voll aufzuzeigen, lässt sie sich ganz entfalten.

Anfangs wird dadurch auch eine interessant anmutende Story aufgezogen, doch die läuft spürbar auf Sparflamme. Die Handlung ist nur ein undurchsichtiges Hin und Her des Freeman mit seinem Helfer gegen die Yakuza, wobei die asiatischen Gesichter (teils auch noch mit Sonnenbrillen) manchmal sogar die Unterscheidung schwer machen, wer auf welcher Seite steht. Doch das ist nicht so wichtig - hier zählt nur die Form und die Ästhetik. Von daher, und der eingebauten Love Story, erinnert das etwas an den späteren "House Of Flying Daggers". Die erste Hälfte hat etwas Packendes, Interessantes (auch über die Frau, die der Freeman verschont), das in der zweiten Häfte verlorengeht. Die Aktionen werden immer abstruser und lassen auch in der Ästhetik nach, wobei es zum Ende beinahe noch kitschig wird. Dennoch ein insgesamt guter Film, dessen starke Optik für 1995 überrascht und wesentlich moderner anmutet.

7/10

Von TURBINE Medien kommt der Film als Erstauflage im auf 1.500 Stück limitierten Mediabook und weltweit erstmalig auf BD in HighDefintion.

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