http://www.imdb.com/title/tt0080745/
Der skrupellose Diktator Ming (Max von Sydow) herrscht über den Planeten
Mongo und auch wenn die Namenswahl für sein Imperium aus
zeitgenössischer Sicht etwas unglücklich ausgefallen ist, strebt er
danach das gesamte Universum unter diesem Banner zu vereinen. Der
intergalaktische Imperator hat ein eigenwilliges Hobby: Alle tausend
Jahre sucht er die Planeten der umliegenden Sternensysteme mit
Naturkatastrophen heim. Sollten die Ereignisse als Naturkatastrophen
wahrgenommen werden, lässt er die Bewohner des Planeten in Ruhe. Wenn
sie aber die Präsenz einer höhere Macht erkennt, zerstört er ihre Welt
zu seinem Vergnügen. Eines Tages beschließt er die Erde aus dem
Universum zu pusten. Der Footballspieler Flash Gordon (Sam J. Jones) und
die Reiseleiterin Dale Arden (Melody Arsen) sind gerade mit dem
Flugzeug nach New York unterwegs, als sie in einen Meteoritenschauer
geraten und notlanden müssen. Dabei fallen sie direkt in die Hände des
größenwahnsinnigen aber genialen Wissenschaftlers Dr. Hans Zarkov
(Topol), der das wahre Ausmaß der Bedrohung längst erkannt hat und die
beiden in eine Rakete zum Planeten Mongo setzt. Flash Gorden bleibt nur
noch wenig Zeit, um den fiesen Diktator aufzuhalten und die Erde vor dem
Untergang zu bewahren...
"Flash Gordon" folgt der Tradition von "Plan 9 From Outer Space", der
später noch Werke wie "Dune" oder "Battlefield Earth" ebenfalls folgen
werden: er ist ein furchtbarer Science Fiction Film - und dabei gleichzeitig spaßiger als
jede Komödie.
Man weiß nicht, inwiefern sich das Werk ernst nimmt oder nicht - dass
man kein nächstes "Star Wars" drehen wollte, ist eine Sache, aber
gewisse Dialoge und Szenen kann man einfach nicht bewusst so dämlich
geschrieben worden sein - aber man weiß, dass einem das, was herauskam,
den Tag versüßt.
Filme wie diesen treffend zu bewerten ist generell schwierig. Auf der einen Seite sind sie grauenhaft schlecht und scheitern auf chaotischste
Weise, was für eine besonders niedrige Punktezahl sprechen würde,
andererseits würde man sie jedem uneingeschränkt weiterempfehlen, der
lauthals lachend und amüsiert seine Zeit verbringen will. Da gibt es
Filme wie die 1967er Verfilmung von "Casino Royale" oder "Stealth",
durch die es sich auf schmerzhafte Weise durchzuquälen gilt - das sind
doch die wahren schlechten Filme, während "Flash Gordon" wohl eher
unfreiwillig aus seinem wüsten Szenario den meisten Spaß herausholt.
Dass dies nicht immer absichtlich passiert ist, zeigt sich vor Allem an
den teils haarsträubenden Dialogen, deren Gedankensprünge oftmals Welten
beinhalten. So antwortet eine einstmals böse Figur auf die Feststellung "Sie
haben den Code verändert" mit den Worten "Ich habe mich auch verändert".
Und der Dritte im Bund, der daneben stand, kann es sich nicht nehmen
auch seinen Senf dazuzugeben: "Ich mich auch". Und als unser Held auf einer kleinen mit Pfeilspitzen besetzten
Plattform über einem in den Tod führenden Abgrund in einem Zweikampf um
sein Leben ringt, meint die weibliche Protagonistin von der Tribüne aus
herzergreifend: "Flash, ich liebe dich, wir haben nur mehr 14 Stunden,
um die Welt zu retten!" Da wir ja alle wissen, dass man im Kampf um
Leben und Tod gerne daran erinnert wird, dass man hinne machen sollte. Ah ja, und die Sache mit der Liebe. Hierzu muss ich auch einmal die
Geschichte von "Flash Gordon" erläutern: der Footballstar Flash Gordon
(offenbar kein Künstlername) fliegt zusammen mit der unter Höhenangst
leidenden Reiseleiterin Dale zusammen in einem Privatflugzeug. Die
beiden wechseln ein paar Worte miteinander, dann werden die Piloten
plötzlich von einem Strahl getroffen und vaporisiert. Flash, der rein
zufällig gerade das Fliegen lernt, muss von einer mysteriösen
Sonnenfinsternis (roter Rauch verdeckt den Fixstern) umgeben eine
Notlandung einleiten. Brillanter Dialog: "Hast du diesen Teil der
Flugausbildung auch gelernt?" "Ich habe schon gewartet, dass du mich das
fragst - nein."
Dies sind nur einige der vielen Kuriositäten aus "Flash Gordon", die
sich nicht alle aufzählen lassen. Unzählige seltsame Masken geben ihren Teil dazu bei, da wirkt die musikalische Untermalung von Queen schon fast zu gut. Die Darsteller spielen von hölzern bis
schmalzig überzogen, und sind in jedem Fall eine Augenweide für Fans
von sympathisch dämlichen Filmen. Die Frage, die sich mir nur stellt,
wie stehen Leute, die mit dem Streifen aufgewachsen sind, zu diesem
Werk? Ist das, was hier rezitiert wird, für sie Blasphemie? Lieben sie den
Film trotz oder gerade wegen seines sympathischen Versagens auf allen
Ebenen? Oder ist sogar genau das Gegenteil der Fall? - Man kommt jedenfalls nicht umhin, als "Flash Gordon" als perfekte Komödie zu bezeichnen: die Comic Relief-Szenen, wie etwa
das Basketballspiel, funktionieren prächtig und der ganze Rest ist
unfreiwillig komisch. Und wenn man rückblickend über den Film resümiert,
geht das Amüsement sogar noch weiter. Kann man besser unterhalten
werden?
7/10
Von STUDIOCANAL erschien der Film in Großbritannien im limitierten DigiPak mit 5 Discs, inklusive der 4K Ultra-HD Blu-ray, Blu-ray, jeder Menge an Bonusmaterial und dem Soundtrack auf CD.
Quellen:
Inhaltsangabe: Studiocanal
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