http://www.imdb.com/title/tt1183374/
Der liebenswerte Tierpfleger Seth (Dominic Monaghan) ist vom Leben nicht gerade verwöhnt: Der scheue Außenseiter hat
kaum soziale Kontakte und einen trostlosen Job im örtlichen Tierheim.
Die zufällige Begegnung mit seiner alten Highschool-Flamme Holly (Ksenia Solo) reißt
ihn eines Tages aus seiner Lethargie. Hoffnungsvoll beginnt er ihr den
Hof zu machen, bekommt aber wie immer eine Abfuhr. Doch dank Hollys
Tagebuch, das er heimlich an sich bringen konnte, keimt in dem
Verschmähten bald eine hinterhältige Idee: Er entführt die Angebetete in
einen Stahlkäfig im Untergeschoss des Tierheims. Statt der gewünschten
Widerspenstigen Zähmung beginnt sich allerdings zwischen den zwei ein
perverses psychologisches Verwirrspiel zu entspinnen, dessen Ausgang
ungewiss ist...
Der spanische Regisseur Carles Torrens begibt sich mit seinem zweiten abendfüllendem Spielfilm auf sehr dunkle und unbetretene Pfade. Was an sich schon selten ist, denkt man doch, dass man keine neuen Ideen mehr kommen könnten und wenn doch, dann nur als Aberation einer anderen, schon mal da gewesenen Geschichte. Bei "Pet" ist das anders. Überhaupt ist alles anders, als es im ersten Moment scheint. Wer ist Opfer? Wer Täter? "Pet" spielt mit diesen Definitionen geschickt und verwirrt damit den Zuschauer auf eine sehr angenehme Art und Weise. Getragen von den durch und durch grandiosen Leistungen der beiden Schauspieler Dominic Monaghan und Ksenia Solo entwickelt
sich dieser erschreckend realistisch und nachvollziehbar gestaltete Stalker-Thriller zu einem überraschend hartem Horrortrip, der, aufgebaut auf einer nicht-erwiderten Romanze, keine Sekunde Zeit zum Atmen lässt. Dennoch schleichen sich auch hier Logiklöcher und Fehlerchen ein, die teilweise auf gescriptete Dummheit der handelnden Personen zurück zu führen ist. So bleibt wohl für immer ein Rätsel warum sich unter dem Tierheim ein wahres Kellerlabyrinth verbirgt und das keinem auffällt und warum der gesamte Bereich des "Animal Shelters" mit Überwachungskameras gespickt ist und dennoch die wichtigste aller Türen, vorn, unbeobachtet bleibt.
Über solche Dinge kann man jedoch großzügig hinweg sehen. "Pet" wartet nämlich dann immer noch mit einem ordentlichen Twist auf, der einem schier das Weiße in die Augen treibt und in der Frage mündet, wer denn nun hier Opfer und wer Täter ist. Dieses perfide Spiel zwischen Protagonist und Antagonist, die mit einem Mal die Rollen tauschen, ist das Herzstück des Streifens und funktioniert wunderbar. Das Finale hingegen gibt noch einmal einen Schlag in die Magengrube mit und gerade wenn man denkt, man hätte es geschafft, setzt Torrens noch einen drauf und zelebriert genüsslich das, was im Horrorgenre (in verschiedensten Formen) schon längst zum guten Ton gehört: Ausweglosigkeit.
7/10
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