http://www.imdb.com/title/tt3393786/
Es war keine gute Idee, zurückzukommen: Als der ehemalige
Militärpolizist Jack Reacher (Tom Cruise) seine alte Wirkungsstätte in
Washington, D.C. besucht, wo er die Frau treffen will, die seinen
ehemaligen Job macht, ist die nicht in ihrem Büro, sondern im Knast.
Major Susan Turner (Cobie Smulders) wurde wegen angeblichen Verrats in
ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt. Außerdem erfährt Reacher, dass
eine Ex-Prostituierte Geld von ihm will – offenbar hat er eine Tochter,
die 15-jährige Samantha (Danika Yarosh). Reacher tut das, was er am
besten kann: Er befreit Turner aus dem Gefängnis und macht sich mit ihr
samt potentieller Tochter auf die Flucht, verfolgt von einem
hocheffizienten Killer (Patrick Heusinger). Dabei decken Reacher und
Turner Stück für Stück eine Verschwörung auf, die etwas mit der
Vergangenheit des Einzelkämpfers zu tun hat...
Eigentlich ist "Jack Reacher: Kein Weg zurück" ein durchaus fairer Deal. In der titelgebende Romanfigur fand Cruise zuletzt ein adäquates
Vehikel, um eine Art Gegenpol zu seinem ikonischen Ethan Hunt aus der
"Mission: Impossible"-Reihe zu kreieren. Er macht auf der Leinwand auch eine gewohnt gute, obgleich etwas sichtbar unterfordete Figur und zusammen mit
Cobie Smulders bildet er ein tolles Team, dass man gerne zusammen agieren sieht. Smulders macht eine richtig gute Figur und entpuppt sich
bisweilen durchaus als Show-Stealer. Die
hier angesetzte Jäger-und-Gejagte Story bietet zwar nichts Außergewöhnliches oder gar Innovatives, ist bis
auf einige Längen aber ausreichend spannend. Nach dem erstaunlich gelungenem
ersten Ausflug des
Romanhelden auf die Kinoleinwand waren die Erwartungen an die
Fortsetzung vielleicht auch etwas zu hoch. Der Regieposten, welcher ehemals von
Christopher McQuarrie ("
Mission: Impossible - Rogue Nation") besetzt wurde und durch
seine geerdete und äußerst akkurate Inszenierung zum Erfolg des
Erstlings beitrug, wird nunmehr von Tom Cruise alten Freund Edward Zwick
("
Last Samurai") belegt.
Insgesamt jedoch bleibt der Film in allen Kategorien hinter dem
tollen ersten "
Jack Reacher" zurück. Die Story ist austauschbar und die
Inszenierung zwar überaus solide, aber ebenfalls eher bieder geraten.
Zudem fehlt es dem Film an den typischen "
Jack Reacher"-Gedächtnisszenen,
welche eher angeteasert werden (Intro), aber nie so richtig zum Tragen
kommen. Zwar funktioniert die Geschichte um Reachers vermeintliche
Tochter insgesamt ganz gut, doch vermag dies kaum den ansonsten eher
wenig vorhandenen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und wirkt daher eher konstruiert und zu sehr an den Haaren herbei gezogen.
Stattdessen wirkt "Jack Reacher: Kein Weg zurück" wie eine unnötig
aufgeblähte TV-Episode eines der mittlerweile unzählig vorhandenen Krimi-Formate, bei denen Auslöser, Entwicklung und Ausgang
der Handlung ohne wirkliche Überraschungen oder Innovationen Folge für
Folge nach vorhersehbaren Mustern verläuft. Ohne die zweifelsohne
gelungenen Action-Momente, in denen Zwick die Qualitäten des Vorgängers
auf ähnlich körperliche Art aufgreift, würde der Streifen über seinen
generischen Handlungsverlauf, welcher ohne stimmige Dynamik Schauplatz
an Schauplatz reiht, in die komplett überflüssige Belanglosigkeit
stolpern. Erst spät, wenn der Kriminalfall eigentlich schon abgeschlossen ist,
findet das Sequel dann doch noch zu einer ungeahnten Stärke, die
erahnen lässt, was mit den einzelnen Elementen der Geschichte möglich
gewesen wäre. Reachers zum Einzelgänger verdammtes Dasein findet im
Kampf um das, was seinem Leben erstmals intime Bedeutung verleiht, zu
dramatischer Brisanz, die der Regisseur in einer rasanten Eskalation
entlädt. Unter atemlosem Tempo gipfelt der Film
schließlich in einem schmerzhaften Höhepunkt, bei dem der einsame Wolf
erneut dazu gezwungen wird, Knochen zu brechen und alleine
weiterzuziehen. Ein finales Sinnbild, so aussagekräftig, wie es den
vorangegangenen fast zwei Stunden kaum möglich war.
6/10
Insgesamt jedoch bleibt der Film in allen Kategorien hinter dem tollen ersten "Jack Reacher" zurück. Die Story ist austauschbar und die Inszenierung zwar überaus solide, aber ebenfalls eher bieder geraten. Zudem fehlt es dem Film an den typischen "Jack Reacher"-Gedächtnisszenen, welche eher angeteasert werden (Intro), aber nie so richtig zum Tragen kommen. Zwar funktioniert die Geschichte um Reachers vermeintliche Tochter insgesamt ganz gut, doch vermag dies kaum den ansonsten eher wenig vorhandenen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und wirkt daher eher konstruiert und zu sehr an den Haaren herbei gezogen.
Stattdessen wirkt "Jack Reacher: Kein Weg zurück" wie eine unnötig aufgeblähte TV-Episode eines der mittlerweile unzählig vorhandenen Krimi-Formate, bei denen Auslöser, Entwicklung und Ausgang der Handlung ohne wirkliche Überraschungen oder Innovationen Folge für Folge nach vorhersehbaren Mustern verläuft. Ohne die zweifelsohne gelungenen Action-Momente, in denen Zwick die Qualitäten des Vorgängers auf ähnlich körperliche Art aufgreift, würde der Streifen über seinen generischen Handlungsverlauf, welcher ohne stimmige Dynamik Schauplatz an Schauplatz reiht, in die komplett überflüssige Belanglosigkeit stolpern. Erst spät, wenn der Kriminalfall eigentlich schon abgeschlossen ist, findet das Sequel dann doch noch zu einer ungeahnten Stärke, die erahnen lässt, was mit den einzelnen Elementen der Geschichte möglich gewesen wäre. Reachers zum Einzelgänger verdammtes Dasein findet im Kampf um das, was seinem Leben erstmals intime Bedeutung verleiht, zu dramatischer Brisanz, die der Regisseur in einer rasanten Eskalation entlädt. Unter atemlosem Tempo gipfelt der Film schließlich in einem schmerzhaften Höhepunkt, bei dem der einsame Wolf erneut dazu gezwungen wird, Knochen zu brechen und alleine weiterzuziehen. Ein finales Sinnbild, so aussagekräftig, wie es den vorangegangenen fast zwei Stunden kaum möglich war.
6/10