
Es ist Jahre her, dass Sidney (Neve Campbell) zuletzt in Woodsboro war. Ihre traumatischen Erlebnisse hat sie inzwischen als erfolgreiche Autorin in Buchform verarbeitet. Die Lesereise zu ihrem neuesten Buch führt sie an den Ort der Mordserien zurück. Erwartet wird sie unter anderem von Ex-Sheriff Dewey (David Arquette) und Journalistin Gale (Courteney Cox), die inzwischen verheiratet sind. Doch just zu dieser Zeit steht auch das Jubiläum der damaligen Morde an - und erneut tötet jemand unter dem schwarzen Gewand und der weißen Geistermaske mehrere Menschen in Woodsboro. Aber die Horrorfilmregeln sind nicht mehr dieselben wie damals: Es gibt neue Opfer, neue Ziele, neue Schreie! Der Mörder lehnt seine Taten nun an "Stab" an, der Film, in dem die erste Mordserie verarbeitet worden war. Er macht es seinen Opfern aber nicht so einfach. Wenn die alten Bekannten die Identität des Killers lüften und ihn aufhalten wollen, müssen sie die Regeln des 21. Jahrhunderts beherzigen...
Was für ein großes Risiko, das Regisseur Wes Craven hier gewagt hat. Die "Scream"-Reihe war zu Ende und gerade nach dem sehr mittelmäßigem "Scream 3" hätte
niemand mehr mit einem vierten Film gerechnet. Ganze 11 Jahre
nach Teil 3 kam dann doch noch das Comeback vom Ghostface-Killer und führt den Zuschauer zurück an den Anfang - nach Woodsboro. Der Film hätte ein gigantischer Flop werden können, doch
"Scream 4" kann tatsächlich überraschen. Zwar ist er kein großartiger
Film geworden, aber er ist zumindest deutlich besser als sein Vorgänger.
Nun sei ganz offen gesagt, dass dieser Teil wirklich nicht hätte sein müssen. Es
ist so langsam etwas absurd, dass nun schon zum vierten Mal so ein auf Filme fixierter Killer sein Unwesen treibt. Und trotzdem war es nach all den
Jahren schön, die altbekannten Charaktere noch einmal auf der großen
Leinwand zu sehen. Es wird viel auf die alten Teile eingegangen und
besonders gegen Ende zitiert der Film sich selbst. Diesmal steht das
Thema Remake deutlich im Fokus und zahlreiche Filme erhalten eine
amüsante Erwähnung. Die Morde sind für die Altersfreigabe entsprechend
ziemlich blutig, nur fehlten leider die etwas kreativen Momente. Die
Auflösung ist dieses Mal in Ordnung, wenn auch nicht ganz so glaubwürdig
wie in "Scream" und "Scream 2".
Neve Campbell kehrt noch einmal zurück in die Rolle der Sidney
Prescott und konnte mich tatsächlich auch beim vierten Mal überzeugen.
Ihr Charakter bildet einfach einen Fixpunkt um den sich die ganze Story dreht, zudem ist sie in einer absurden Weise liebenswürdig und man fiebert gern mit ihr mit. David Arquette und Courtney Cox haben auch rein gar
nichts von ihrer Chemie eingebüßt und überzeugen als (mittlerweile) verheiratetes Paar. Der größte Schwachpunkt in diesem Film ist aber Emma
Roberts, die nicht wirklich überzeugt. Hier spielt sie steif, ja beinahe hölzern und jeder Text von ihr wirkt wie
frisch abgelesen oder schlecht auswendig gelernt. Dafür ist Hayden
Panettiere als Filmfreak ganz amüsant und auch der Gastauftritt von Anna
Paquin gefällt.



6,5/10
Von STUDIOCANAL kommt der Film als Teil der "Scream Quadrilogy" im limitierten Steelbook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Studiocanal