http://www.imdb.com/title/tt2140479/
Christian Wolff (Ben Affleck) ist mit einem besonderen Talent für
Mathematik zur Welt gekommen. Als Hochbegabter mit genialen Fähigkeiten
tut er sich enorm schwer, soziale Kontakte zu pflegen. Getarnt als
kleinstädtischer Steuerberater macht er heimlich die Buchhaltung für
einige der gefährlichsten Unterweltvereinigungen auf dem Planeten. Doch
vor dem Steuerfahnder Ray King (J.K. Simmons) ist seine Deckung
irgendwann nicht mehr sicher. Chris fliegt auf – und akzeptiert deshalb
einen neuen Auftrag, bei dem er die Buchhalterin einer Firma für
Robotik, Dana (Anna Kendrick), bei der Aufklärung von
Abrechnungsunstimmigkeiten in Millionenhöhe unterstützen soll. Aber noch
während er tiefer in das verwirrende Geflecht aus Zahlen eindringt,
sterben auf mysteriöse Weise immer mehr Menschen in seinem Umfeld...
Der durchaus charismatische aber irgendwie schauspielerisch ungelenk
wirkende Ben Affleck mimt hier passend einen hochfunktionalen
Asperger-Superheld, der zwischen Bürostuhl und Ein-Mann-Kommando sich
für Doppel-Moral und Gerechtigkeit einsetzt.
Mal wieder auf einem Black-List-Drehbuch (von Bill Dubuques) basierend, kann sich
Regisseur Gavin O'Connor nicht so recht entscheiden ob er hier ein
Drama über einen Inselbegabten, einen eiskalten Action-Film oder eine absurde Parodie aus
beiden machen wollte. Und dies ist gleichwohl Stärke und Schwäche des
Films. Die seltsam überladene, in diverse Erzählrichtungen strebende sowie
durch verschiedenste Genres mäandernde Handlung dürfte zum chaotischsten
zählen, was im Filmjahr 2016 in Gestalt eines starbesetzten, Multi-Millionen Dollar teuren Mainstream-Streifens in den Kinos zu sehen
war. Dieser inhaltlich arg dünne aber wendungsreiche B-Unsinn erreicht
durch seinen ständig-irritierenden Tonfall-Wechsel mehr Wert als ihm
eigentlich zu zusprechen ist. Weder das Motiv des hochbegabten,
autistischen Rechengenies als Mafia-Steuerberater, mit seiner Unfähigkeit
soziale Kontakte zu pflegen, noch die rudimentäre Thriller-Geschichte,
mit seinen Verzweigungen von kriminellen Machenschaften einer
Robotik-Firma und Recherche der US-Steuerbehörde, werden wirklich sauber
herausgearbeitet. Der Film springt ab und zu in die private Vergangenheit, dann
in Krimi-Bahnen, dann wieder zur empathisch-schrulligen
Liebesgeschichte, immer kurz unterbrochen von handfesten
Kopfschuss-Ballereien und versiert choreografierten Nahkämpfen, bis am
Ende ein bleihaltiger Showdown mit grimmigen Humor erreicht ist.
Ständig
ufert der Streifen in alle Richtungen aus, ist mal sensibel dann grob.
Aber genau das machte für mich den Reiz aus. Das ist nicht unbedingt im
klassischen Sinne "gut", aber durchaus unkonventionell, überraschend
amüsant und mit einigen interessanten Bildern gezeichnet.
7,5/10
Von WARNER BROS. Home Entertainment kommt der Film auch als "Limited Edition" im Steelbook, amazon.de-exklusiv.
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