http://www.imdb.com/title/tt0063442/
Im Jahr 1972 begibt sich der Astronaut George Taylor (Charlton Heston)
mit einem Forschungsteam an Bord eines Raumschiffes, um den Weltraum zu
erforschen und andere Welten zu entdecken. Nach 18 Monaten erwacht er
aus dem künstlichen Tiefschlaf: Aufgrund der Zeitdilatation schreibt man
auf der Erde bereits das Jahr 3978. Das Schiff ist auf einem fremden
Planeten über einem See abgestürzt, nur drei von ursprünglich vier
Crewmitglieder haben überlebt. Nachdem sich Taylor mit seinem beiden
Kollegen Landon (Robert Gunner) und Dodge (Jeff Burton) an Land gerettet
hat, beginnen sie das weite Ödland zu durchforsten und stoßen dabei auf
eine Gruppe von Menschen, die wie wilde Tiere leben und offenbar nicht
sprechen können. Plötzlich werden sie von einer Horde aufrecht gehender,
bewaffneter Primaten attackiert. Bei der darauffolgenden Treibjagd
werden die drei Männer getrennt und Taylor gefangen genommen. Er muss
feststellen, dass die zivilisierten Affen die Vorherrschaft auf dem
Planet haben und sich die Menschen als Sklaven halten. Die
Tierpsychologin Zira (Kim Hunter ) und ihr Verlobter, der Archäologe
Cornelius (Roddy McDowall) bemerken bald, dass sich Taylor von seinen
Artgenossen unterscheidet und versuchen ihm zu helfen. Der oberste
Verkünder des Glaubens, Dr. Zaius (Maurice Evans), sieht durch ihre
Bemühungen jedoch die Vorherrschaft der Affen bedroht und klagt sie der
Ketzerei an...
Eine Dystopie mit Kultcharakter. Die Romanvorlage ("La Planète des singes" von Pierre Boulle) wird zwar verdreht,
was nicht so schön ist, aber die kultige Darstellung dessen, was die
Menschheit sich selber anzutun im Stande ist, verdient einen Extrapunkt. Denn nach wie vor ist dieser sehenswerte und mitreißende Endzeitfilm einer
der besten Science-Fiction-Filme der späten 60er Jahre. Die perfekte Mischung
aus Satire und grotesker Fiktion bietet nicht nur eine recht
intelligente Story und interessante Charaktere, nein, der wohl bemerkenswerteste Aspekt dieses Filmes, welcher ihn zu einem
filmhistorisch wertvollen Werk macht, sind die Affenkostüme. Wozu heute
diverse digitale Capture-Verfahren benötigt werden, wurde Ende der 60er
nur ein Team hervorragender Maskenbildner benötigt. Regisseur Franklin F. Schaffner erwies sich als
Meister seines Fachs. Bei einem Budget von etwa 5,8 Millionen
Dollar spielte der Film für die damalige Zeit eine recht hohe Summe von
über 26 Millionen Dollar ein und wurde zu einem Kassenschlager, der 4
Fortsetzungen und eine TV-Serie nach sich zog.
Besonders der Beginn ist etwas verstörend, wenn die Rollen klar verteilt
sind: Der Mensch ist das Tier, zu dumm um gezähmt zu werden. Wir
wissen: Das ist unfair, das stimmt so nicht, und unweigerlich denkt man
in die Geschichte zurück und erkennt: Ähnlich wurde mit diversen
Bevölkerungsgruppen auch verfahren. Und wenn am Ende der Wahnsinn des
Krieges angeprangert wird, ist der Zuschauer auch kein besserer
Mensch, dann vielleicht aber ein wenig sensibilisiert.
"Beware the beast Man, for he is the Devil's pawn. Alone among God's
primates, he kills for sport or lust or greed. Yea, he will murder his
brother to possess his brother's land. Let him not breed in great
numbers, for he will make a desert of his home and yours. Shun him;
drive him back into his jungle lair, for he is the harbinger of death."
Dieses Zitat aus den heiligen Schriften der Affen ist das beste
Beispiel für die Schärfe der Sozialkritik, die dieser Klassiker des
SciFi-Kinos enthält. Da wäre die Warnung vor der atomaren Zerstörung
unserer Zivilisation, die der Film vor allem in der ersten und letzten
Szene anspricht, aber auch eine Kritik daran, wie wir Menschen
intelligente Tiere wie die Affen behandeln (Tierversuche, Zoos) und was der Mensch wohl machen würde, wenn einer von ihnen plötzlich zu sprechen
anfangen würde. Zudem auch eine Kritik an wissenschaftsfeindlicher
Theokratie und Kreationismus, wie die Affen sie betreiben und auch
Rassismus gibt es bei den Affen, den Schimpansen werden allgemein als
minderwertiger angesehen als die Orang-Utans.
Diese Kritik an menschlichen Verhaltensweisen und der modernen
Gesellschaft mag stellenweise etwas dick aufgetragen sein, ist aber das,
was "Planet der Affen" von den meisten anderen Filmen des Genres deutlich
abhebt. Die allseits bekannte Pointe am Ende ist sensationell und genau die sorgt dafür, das dieser Film nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Es ist eine großartige Parabel über Mensch und Tier, Natur und Kultur, Religion und
Wissenschaft, Herrschaft und Unterdrückung, Macht und Ohnmacht. "Planet der Affen" ist eben ein zeitloser Klassiker und
Meilenstein, den man gesehen muss, wenn man in diesem Genre mitreden
möchte.
8/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen" enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
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