http://www.imdb.com/title/tt0090728/
Der unbedarfte, aber zupackende Trucker Jack Burton (Kurt Russell) sieht
sich in der Pflicht, seinem chinesischen Freund Wang Chi (Dennis Dun)
zu helfen, der in San Franciscos Chinatown ein Restaurant betreibt. Denn
der böse David Lo Pan (James Hong) hat die Verlobte (Suzee Pai) Wang
Chis entführt. Was zunächst nach einem ganz gewöhnlichen Verbrechen
aussieht entpuppt sich als übersinnliches Abenteuer, da David Lo Pan
keineswegs ein sterblicher Mensch, sondern ein uralter Geist ist, der
die Entführte für ein bizarres Ritual braucht. Jack und Wang Chi wissen,
dass sie die Aufgabe nicht alleine bewältigen können. Deswegen nehmen
sie die Unterstützung des magisch begabten Touristenbusfahrers Egg Shen
(Victor Wong), der Anwältin Gracie (Kim Cattrall), der Reporterin Margo
Litzenberger (Kate Burton) und des Kellners Eddie Lee (Donald Li) in
Anspruch, um David Lo Pan unschädlich zu machen und die Verlobte Wang
Chis zu befreien...
John Carpenter und Kurt Russell zum Dritten. In "Big Trouble In Little China" wird
Russell mal wieder vor Aufgaben gestellt, die kaum zu bewältigen sind,
durch die er sich aber unter mithilfe seines winzigen, chinesischen
Kumpels Wang Chi (Dennis Dun) durchschlängelt. Seit diesem Streifen hier
sind alle weiteren Double-Teams ein lauwarmer Aufguss vergangener
Zeiten, denn wie Dennis Dun und Kurt Russell sich hier durch den
Untergrund der bösen Banden in Chinatown boxen und schießen, ist
schlichtweg in seiner pointierten, aber nie überbordenden Ironie ein
liebenswerter Genuss. Dabei konfrontiert man unseren gewieften, aber völlig ungläubigen
LKW-Fahrer Jack Burton (Kurt Russell) mit der chinesischen Mythologie
und schwarzer Magie, was auf witziges Unverständnis bei diesem
alteingesessenen Roadtrip-Amerikaner stößt und so kann man natürlich
mehr als nur einmal seinen ungläubigen Blicken zusehen und seinen
naiv-angriffslustigen Sprüchen im Angesicht von irgendwelchen mystischen
Halbgöttern lauschen. Egal wie offensichtlich hier die Magie und der
Zauber ihm ins Gesicht springen, so richtig wahrhaben will er das ganze
nicht, was er auf eine geniale Art natürlich auch immer wieder
unmissverständlich kundtut.
Die Figuren sind auf allen Seiten klasse und auch hier erkennt man
wieder, dass sich Carpenter nicht immer ernst nimmt, dafür hier jedoch
eine irrwitzige, aber simple Story zu bieten hat, in die man einfach ein
paar der unterschiedlichsten Charaktere hineinwirft und sie mit dem
ganz klar gekennzeichneten Bösen konfrontiert. Die funktionieren alle
einfach unheimlich gut zusammen. Und diese Action-Fantasy-Komödie ist einfach
deshalb so genial, weil sie genau das tut, was sich andere Vertreter
seiner Zunft so ohne weiteres nie und nimmer trauen würden. Hier kommen
Magier aus dem Himmel auf die Erde herunter und demonstrieren ihre
Zauberkünste auf so eine martialische Art und Weise, dass man
zwangsläufig wieder zum kleinen Jungen wird, der sich damals noch vor
solchen angsteinflößenden, übermenschlichen Kreaturen gefürchtet hat. Ob kontrollierte, grelle Elektroblitze in der Hand oder einsaugendes
Licht aus den Augen, hier begegnet man einer Welt der schwarzen Magie,
wie sie wohl noch nie da gewesen ist, natürlich in den Griffen des
überzeichneten Bösen. Carpenter kombiniert hier übertriebene Fantasy-Effekte mit handgemachter Action, einer dafür brillanten Kulisse
und untermalt das ganze dann mit einem beträchtlichen, elektronischen
Synthi-Soundtrack, der auch hier wieder neben den scheinbar
hoffnungslosen Befreiungsversuchen unseres Duos für Spannung sorgt.
Nicht wirklich verwunderlich, dass der Soundtrack zu einem der besten der Achtziger gehört aber Carpenter hat ja ohnehin ein Faible für gute Synthis.
Und überhaupt scheint "Big Trouble In Little China" - so pompös wie
dieser eigentlich kleine Film ist - nicht wirklich aus dieser Zeit zu
stammen, wenn man sieht, was unser Regisseur für einen solch
unkonventionellen Genreausflug alles auffährt. Herausragende Kostüme,
überbordendes CGI, revolutionärer Sound, all das eigentlich untypisch
für ein trashiges B-Movie und doch kam es so zustande und man kann sich
eigentlich nur über dieses letztendliche Kultfilmchen freuen. "Big Trouble In Little China" ist ganz sicher ein kleiner Geheimtipp
in Carpenters Filmographie, den wahrscheinlich noch nicht viele kennen,
der aber für jeden einen Heidenspaß kurzweiliger Natur zu bieten hat,
der wenigstens ein bisschen lustig drauf sein kann. Kurz und gut: John Carpenters Edeltrasher aus den 80ern macht auch heute noch mächtig
Spaß beim Ansehen. Der herrlich krude Genremix mit einen bestens
aufgelegten Antihelden Kurt Russell lassen einen gerne über die ein oder
andere Schwäche hinwegsehen. Aber coole Sprüche, ein Hauch Fantasie, jede Menge Action, keine Minute
langweilig, klasse Schauspieler, gute Musik und ein perfektes
Erzähltempo machen aus "Big Trouble In Little China" einfach einen unterhaltsamen Streifen.
8/10
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