http://www.imdb.com/title/tt0111216/
Der FBI Spezialagent Stephen Broderick (Scott Glenn) wird mit der Aufklärung einer grauenhaften Mordserie betraut. Unschuldige Kinder sind von einem wahnsinnigen Serienmörder vergewaltigt und buchstäblich abgeschlachtet worden. Jeder tatort gleicht einem Blutbad, und die Zahl der Opfer steigt. Ausgerechnet Stephen's computerbegeisterter Sohn Jesse (Jesse Cameron-Glickenhaus) mischt sich in die Ermittlungen ein und gerät dabei in tödliche Gefahr. Ein Lauf um Leben und Tod beginnt...
Hauptdarsteller Scott Glenn bewies in seiner langen Karriere stets Vielseitigkeit, war aber überwiegend auf die Rolle des kernigen Einzelgängers mit dem Herz am rechten Fleck abonniert. Auch in James Glickenhaus harten Thriller "Slaughter Of The Innocents"/"Der Mord der unschuldigen Kinder"/"In Cold Blood" überzeugt Glenn als intelligenter FBI-Agent auf der Jagd nach einem religiös motivierten Serienkiller, der auf Befehl Gottes Kinder aufs brutalste abschlachtet. Ihm zur Seite steht dabei weniger ein Kollege im eigentlichen Sinn, als vielmehr sein junger Sohn (Glickenhaus-Filius Jesse Cameron-Glickenhaus), der allzu früh in die Fußstapfen seines Vaters treten will und sich an den Ermittlungen beteiligt. Wenn man so etwas das erste Mal sieht wirkt das nicht nur reichlich unglaubwürdig, als vielmehr befremdlich. Nebenbei vollführt ein recht junger Aaron Eckhart hier in einer kleinen Rolle sein Spielfilmdebüt. Die Story selbst gäbe genug Anlass den Zuschauer blutige Details zu präsentieren, doch James Glickenhaus vermeidet es die sorgfältig dargestellten Ermittlungen zugunsten plakativer Gräueltaten zu opfern. Die Grausamkeit der Taten wird weniger in Bildern festgehalten, vielmehr sorgt beispielsweise ein minutenlanger Monolog über die Kaltblütigkeit der Verbrechen dafür, dass sich beim Zuschauer die Nackenhaare aufrichten. Hier beweist Regisseur Glickenhaus zumindest in Ansätzen inszenatorische Stärke.
Er versucht nicht nur durch die Story um einen Serienkiller, sondern auch durch die Mitwirkung seines Zugpferdes Scott Glenn an den Erfolg von "Das Schweigen der Lämmer" anzuknüpfen, was ihm in der ersten Hälfte des Films auch wunderbar gelingt. Je mehr Screentime der Sohn des Ermittlers jedoch im Verlauf der weiteren Handlung in Anspruch nimmt und somit die Ermittlungen nicht nur beeinflusst, sondern auch noch vorantreibt, umso mehr verschenkt Glickenhaus an Glaubwürdigkeit und Dramatik. Von Spannung ganz zu schweigen. Denn der Kinderdarsteller ist einem so egal, egaler könnte nichts anderes sein. Letzten Endes schafft er es aber gerade noch mit einem spannenden und actionreichen Finale an die Qualitäten der ersten Filmhälfte anzuknüpfen und entlässt den Zuschauer nach einem versöhnlichen Vater/Sohn-Gespräch und einem Gefühl der Mittelmäßigkeit in den Abspann und beweist, dass man handfeste Schocker auch ohne großes Blutvergießen inszenieren und hartes Entertainment durchaus mit seichten Momenten kombinieren kann.
4,5/10
Von NSM Records kommt der Film hierzulande ungeschnitten und in
HD auch im limitierten Mediabook:
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