http://www.imdb.com/title/tt0065462/
Fortsetzung des Science-Fiction-Klassikers „Planet der Affen“, in dem
sich die beiden Astronauten Brent (James Franciscus) und Skipper (Tod
Andrews) auf einer Rettungsmission befinden, um die verschollene Crew
des ersten Teils um Astronaut Taylor (Charlton Heston) zu finden. Dabei
reisen die beiden Astronauten wie ihrer Vorgängercrew weit in Zukunft
und landen ebenfalls auf dem Planet der Affen. Nach dem Tod Skippers
trifft Brent auf die stumme Menschenfrau Nova (Linda Harrison), die ihn
in die Stadt der Affen führt. Da Menschen dort weiterhin als
unterprivilegierte Lebensformen angesehen werden, nehmen die Affen Beide
gefangen und stellen sie öffentlich zur Schau. Nur die beiden
Schimpansen Zira (Kim Hunter) und Cornelius (David Watson) bemühen sich
darum, die Gefangenschaft für Brent und Nova angenehmer zu gestalten, da
sie den Menschen wohlgesonnen sind. Aber natürlich denkt Brent über
Flucht nach.
Unterhaltsame, ordentliche, aber auch seltsame erste Fortsetzung von
Schaffners Weltraumfabel, die auf den ersten Blick nur am Anfang ideenlos wirkt, aber leider auch viel Potential verschenkt. Zwar finden sich auch
hier wieder ein paar gesellschaftskritische Anspielungen, sie erreichen
aber bei Weitem nicht die philosophische Tiefe des Erstlings. Sowohl
Affen als auch Menschen werden in diesem Teil auf gefährliche Art und
Weise indoktriniert. Die eher global gehaltenen Reflexionen und
Aussagen des Vorgängers verknüpft Regisseur Ted Post hier ebenso
explizit wie ungalant mit stark dem damaligen Zeitgeist und -geschehen
entlehnten Überzeugungen und Symboliken, kreiert
dabei aber immerhin im Mittelteil phasenweise ein reizvolles Potpourri
aus apokalyptischer Atmosphäre und Bildern des Verfalls jedweder
Zivilisation. Man hat es mit zwei gleichermaßen militarisierten
und ideologisch verblendeten Gesellschaften zu tun, wenn auch auf sehr
unterschiedliche Art und Weise. In beiden Gesellschaften gibt es
Hierarchien und soziale Ungerechtigkeiten, und auch die neue
Kriegsführung der Menschen ist durchaus interessant (hier tötet man die
Feinde nicht mehr selbst, sondern bringt sie per Gehirnmanipulation
dazu, sich gegenseitig umzubringen). Im Vergleich zum ersten Teil ist
mir die konkrete Ausformulierung der Gesellschaftskritik aber ein wenig
zu platt und eindimensional. Sie wirkt teilweise ziemlich erzwungen und
das Ende ist mehr als nur plakativ. Die intelligenten Dialoge des
Vorgängers wurden hier größtenteils durch blutige Kämpfe und
Verfolgungsjagden ersetzt.
Inhaltlich erschließt sein Film - abgesehen vom verunglückten Finale,
dessen Herleitung dabei ebenso befremdlich wie albern daherkommt - bei
der Ausformulierungen bereits getroffener Feststellungen enttäuschender
Weise kein Neuland, sondern bedient sich ideenlos an der Grundmetapher
des vertauschten Rollenverhältnisses von Mensch und Affe, ohne wirklich
neue Aspekte hinzuzufügen. Was den Film aber trotzdem sehenswert macht,
ist die offene Kritik an der Strategie der nuklearen Abschreckung und damit einer der schönsten Dystopie-Einfälle der 70er: telepathisch begabte, mutierte Kellermenschen, die eine Kobaltbombe als
ihre Gottheit anbeten. Diese Bombe wird hier von den Menschen als "holy weapon of peace" verehrt.
Und die Anbetung dieser "glory bomb" muss man sich tatsächlich mal
ansehen und verinnerlichen. In diesem Sinne: "Glory be to the Bomb, and to the holy fallout. As it was in the beginning, is now, and ever shall be. World
without end. Amen."
6/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als
DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen"
enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
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