Samstag, 14. Juni 2025

Karl Denke: The Cannibal Next-Door - Karl Denke: Der Kannibale von nebenan (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt36105539/

Münsterberg 1924, der Kannibale Karl Denke wird verhaftet. Nach mind. 30 Morden wird der letzte Mordversuch an Vincent Oliver ihm zum Verhängnis. In seiner Zelle beginnt er sich das bevorstehende Verhör auszumalen, dabei erzählen Rückblenden von Denkes Taten. Der Film rekonstruiert die Gedankenwelt seines Protagonisten, seine Motivation und Psyche in einer unkonventionellen Erzählweise.

"Karl Denke: Der Kannibale von nebenan" ist ein bemerkenswert stiller, aber verstörend intensiver Beitrag zum deutschen True-Crime-Kino, der sich einem der rätselhaftesten Serienmörder der deutschen Geschichte widmet. Unter der Regie von Heintje Peter entsteht ein Film, der sich der Sensationslust konsequent verweigert und stattdessen einen psychologisch dichten, atmosphärisch kammerspielartigen Zugang zur Figur des Karl Denke wählt. Die Geschichte spielt fast ausschließlich im Verhörzimmer eines kleinen Polizeireviers, in dem Denke - brillant gespielt von Rolf Bach - seinem Gegenüber, dem ruhigen, aber zunehmend fassungslosen Ermittler Kommissar Grabner, verkörpert von Michael Ransburg, Rede und Antwort stehen soll. 

Diese Beschränkung auf Raum und Zeit gibt dem Film eine fast theatrale Strenge, erlaubt aber zugleich eine enorme Verdichtung der psychologischen Dynamik. Die Gespräche zwischen Täter und Ermittler entfalten sich langsam, aber unnachgiebig, dabei nie effekthascherisch oder moralisierend. Vielmehr liegt der Schrecken in der Banalität: Denke wirkt wie ein stiller, verschrobener Mann, höflich, beinahe freundlich – und gerade diese Normalität macht die Abgründe seiner Taten umso erschreckender. Der Film zeichnet sein Psychogramm mit leisen Tönen, durch Blicke, Pausen und die schwer erträgliche Stille, die sich zwischen den Dialogzeilen aufbaut. Die Kameraarbeit ist zurückhaltend, aber präzise: statische Einstellungen, leichtes Flackern des Lichts, subtile Details wie ein tropfender Wasserhahn oder das langsame Beschlagen eines Fensters erzeugen eine zunehmende Klaustrophobie, ohne dass der Film jemals auf Horror-Elemente im klassischen Sinn zurückgreift. 

Auch die Ausstattung überzeugt - alles wirkt detailgetreu, aber nie museal. Der Film wurde teilweise im oberen Vogtland gedreht, was durch die geerdete, leicht verwitterte Kulisse eine zusätzliche Authentizität erhält. Besonders beeindruckend ist die Leistung von Rolf Bach, der es schafft, Denke weder zum Monster noch zum bloßen Opfer seiner Zeit zu stilisieren. Seine Darstellung lässt Raum für Irritation, Zweifel und auch für Verstörung – genau das, was ein Film über eine solche Figur leisten muss. "Karl Denke: Der Kannibale von nebenan" ist ein stilles, aber nachhaltiges Werk, das sich dem Grauen mit Respekt und psychologischer Tiefe nähert. Kein Film für einen unterhaltsamen Abend - aber einer, der lange nachwirkt. Wer sich für die dunklen Seiten der menschlichen Natur interessiert und den Mut hat, sich mit ihr in aller Nüchternheit auseinanderzusetzen, findet hier ein bemerkenswert konsequent erzähltes Kammerspiel - eindringlich, unbequem und erschütternd real.

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe: amazon Video
Poster/ArtworkPeter Filmproduktion

L'orafo - The Goldsmith (2022)

https://www.imdb.com/de/title/tt15307448/

Drei schon seit ihrer Kindheit befreundete Kriminelle – Stefano (Mike Cimini), Arianna (Tania Bambaci) und Roberto (Gianluca Vannucci) – glauben das perfekte Ziel für ihren nächsten Raubzug entdeckt zu haben: ein Bauernhaus mitten im Nirgendwo, in dem der Goldschmied Antonio (Giuseppe Pambieri) und seine Ehefrau Giovanna (Stefania Casini) leben. Trotzdem geht alles schief, nachdem sie die alten Leute gefesselt und sich Zutritt zur Werkstatt des Mannes verschafft haben. Denn die stählerne Tür des Kellerraums schließt sich plötzlich und sie sind eingeschlossen. Nach sinnlosen Versuchen zu entkommen, wird dem Trio erschreckend klar, dass diese Mausefalle ganz speziell für sie entworfen wurde. Denn der eben noch so hilflos erscheinende Goldschmied und seine Gattin beginnen die Lage ihrer ungebetenen Besucher gnadenlos auszunutzen, indem sie sie gegeneinander ausspielen und sie dazu zwingen, exakt die Geheimnisse preiszugeben, die jeder von ihnen seit Jahren vor den anderen zu verbergen versucht. Und das ist noch längst nicht alles, was das greise Pärchen in petto hat …

"The Goldsmith" ist ein italienischer Thriller-Horrorfilm aus dem Jahr 2022, der auf dem Papier eigentlich vielversprechend klingt: Eine abgelegene Villa, eine Gruppe skrupelloser Einbrecher, ein geheimnisvoller Goldschmied - das Setup hätte ein Kammerspiel voller psychologischer Spannung und düsterer Wendungen werden können. Leider entpuppt sich der Film unter der Regie von Vincenzo Ricchiuto als ein Paradebeispiel dafür, wie schnell Potenzial durch klischeehafte Inszenierung, dünne Charakterzeichnung und peinlich konstruierte Dialoge verpuffen kann.

Das größte Problem von "The Goldsmith" ist sein miserabel geschriebenes Drehbuch. Die Geschichte beginnt mit einem Einbruch, entwickelt sich schnell in Richtung Home-Invasion-Thriller und versucht dann plötzlich, ein makabres Märchen à la "Saw" oder eben "Don't Breathe" zu sein - nur ohne das erzählerische Geschick oder die psychologische Tiefe. Überraschungen gibt es zwar, aber sie wirken eher wie schlechte Laune des Autors als logische Entwicklungen. Charaktere treffen Entscheidungen, die weder glaubwürdig noch nachvollziehbar sind, und manche Szenen scheinen nur dazu da zu sein, das Publikum durch Schockeffekte wachzuhalten, nicht um etwas Sinnvolles zu erzählen. Die drei Einbrecher, die das Gold des mysteriösen alten Paares rauben wollen, sind Abziehbilder aus dem Handbuch für stereotype Kriminelle: Der brutale Muskelprotz, die kühle Femme Fatale, der junge Naivling. Keine Figur bekommt Tiefe, keine hat eine überzeugende Motivation. Auch die titelgebenden Gastgeber, der Goldschmied und seine Frau, bleiben trotz ihrer zentralen Rolle schematisch und überzeichnet. Die Darsteller versuchen zwar, Leben in ihre Rollen zu bringen, aber was will man spielen, wenn das Drehbuch einem kaum Substanz bietet?

Die Kameraarbeit ist - zugegeben - nicht schlecht. Einige Einstellungen erzeugen Spannung, und das Produktionsdesign der Villa ist angenehm morbide. Doch das reicht nicht, um das Gefühl zu vertreiben, man schaue einem besseren Studentenfilm zu. Besonders die Musik wirkt aufdringlich und scheut sich nicht, auch die plumpesten Spannungsmomente mit dumpfen Streichern zu unterstreichen. Subtilität sucht man hier vergeblich. Damit wird "The Goldsmith" zu einem Film, der auf eine brillante Wendung oder ein cleveres Ende hofft, um seine Schwächen zu kaschieren - doch beides bleibt aus. Stattdessen verliert sich der Film in blutleeren Klischees, unmotivierter Gewalt und einem überambitionierten Skript, das seine eigene Geschichte nicht ernst nimmt. Am Ende bleibt kein goldener Schatz, sondern ein bleierner Nachgeschmack - besser geeignet als Hintergrundrauschen bei Schlaflosigkeit denn als ernstzunehmender Thriller.

4/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Plaion
Poster/ArtworkFulltime Studio

Gueules Noires - The Deep Dark (2023)

https://www.imdb.com/de/title/tt20452218/

1856 in einer Kohlenmine im Département Pas-de-Calais in Nordfrankreich: Eine Gruppe von Bergleuten begegnet unter Tage einer mysteriösen, bedrohlichen Kreatur, als eine Explosion sie alle unter Geröllmassen begräbt. Exakt 100 Jahre später kommt Amir (Amir El Kacem) in der noch immer berüchtigten Mine an. Er hat seine Heimat Marokko verlassen, um der dort herrschenden Not zu entkommen, findet aber keine andere Arbeit als in der verwahrlosesten und gefährlichsten Mine Frankreichs. Hier arbeiten nur noch Männer, die entweder bereits mit dem Leben abgeschlossen haben oder wirklich verzweifelt sind, weil sie nirgendwo anders unterkommen. Kurz nach seiner Einweisung wird er einem von Vorarbeiter Roland (Samuel Le Bihan) angeführten Trupp zugeteilt, der einen gewissen Professor Berthier (Jean-Hugues Anglade) nach unten begleiten soll, weil er dort angeblich Proben sammeln will. Kurz nach dem Herablassen in 1.000 Meter Tiefe werden die Männer durch einen Einsturz im Schacht unter der Erde eingeschlossen. Irgendwie müssen sie einen Weg zurück finden und dabei auch noch der unheimlichen Präsenz entkommen, die in den Tunneln auf sie lauert.

Mathieu Turis "The Deep Dark" ist ein ungewöhnlicher Horrorfilm, der tief unter der Erde spielt und dabei weniger auf Jumpscares als auf Atmosphäre, Handwerk und Mythologie setzt. Der Film beginnt mit einer archaischen Kulisse: Frankreich in den 1950er Jahren, in einem Zeitalter des industriellen Fortschritts, aber auch der Ausbeutung. Eine Gruppe von Bergleuten, darunter der erfahrene Roland (Samuel Le Bihan), der idealistische Professor Berthier (Jean-Hugues Anglade) und der junge marokkanische Arbeiter Amir (Amir El Kacem), begibt sich in ein bereits aufgegebenes Bergwerk, um dort wissenschaftliche Proben zu sammeln. Dass die Mine unter den Arbeitern als verflucht gilt, wird dabei kaum ernst genommen - bis die Expedition durch einen plötzlichen Einsturz in Lebensgefahr gerät und ein uraltes Übel geweckt wird.

Was "The Deep Dark" bemerkenswert macht, ist die Art, wie der Film mit Enge und Dunkelheit arbeitet. Die Bildgestaltung lässt den Zuschauer fast körperlich spüren, wie die Gänge enger, die Luft dünner und der Weg nach draußen unmöglicher wird. Die Kamera haftet förmlich an den Gesichtern, oft nur von einem einzigen Lichtkegel erfasst. Man fühlt sich gefangen, körperlich und psychisch, und dieser klaustrophobische Horror ist der wahre Motor des Films. Turi lässt sich Zeit mit der Eskalation, was manchen als schleppend erscheinen mag, doch gerade diese Langsamkeit ist dramaturgisch geschickt: Sie gibt der Angst Raum zu wachsen, bis sich schließlich der Horror entfaltet.


Die mythologische Dimension, in der der Film auf H. P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos anspielt, ist subtil, aber wirkungsvoll eingebettet. Die Kreatur, Mok’Nor Roth, ist nicht einfach ein Monster, sondern die Verkörperung einer alten, jenseitigen Ordnung. Es ist nicht das Böse im klassischen Sinne, sondern das Unbegreifliche, das Gleichgültige, das unsere Existenz infrage stellt - ganz im Sinne Lovecrafts. Dass Turi sich hier auf praktische Effekte verlässt, statt digitale Effekthascherei zu betreiben, ist nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern eine Haltung: Der Schrecken ist körperlich, greifbar, nicht glatt poliert. Mok’Nor Roth, mit seinem skelettartigen Körper und den sechs Armen, ist zugleich faszinierend und abstoßend, ein echtes Geschöpf des Alptraums, das man nicht so leicht vergisst.

Schauspielerisch tragen vor allem Le Bihan und Anglade den Film. Ersterer verkörpert einen Mann, der durch Routine und Pflichtbewusstsein geprägt ist, dessen Fassade aber unter dem Druck der Situation bröckelt. Letzterer spielt seinen Professor nicht als verrückten Wissenschaftler, sondern als neugierigen, fast naiv getriebenen Mann, der bis zuletzt glaubt, es ginge um Erkenntnis – und nicht um das nackte Überleben. Amir El Kacem bringt mit seiner Figur nicht nur einen sozialen Kommentar zur kolonialen Realität jener Zeit ein, sondern auch ein stilles moralisches Zentrum. Die anderen Figuren bleiben funktional - sie sind da, um zu sterben, und das tun sie mit filmischem Anstand. Die Musik von Olivier Derivière arbeitet mit orchestralen Elementen, aber nie plakativ. Vielmehr durchzieht der Score den Film wie ein dunkler Strom, mal kaum hörbar, mal dröhnend bedrohlich. Er ergänzt das Visuelle kongenial, ohne es zu überfrachten. Turis Regie bleibt dabei stets kontrolliert, fast zurückhaltend. Er verlässt sich auf Stimmung, nicht auf Spektakel. Das Budget mag begrenzt gewesen sein, doch das Resultat ist ein in sich geschlossener, handwerklich solider und künstlerisch ambitionierter Horrorfilm. Was bleibt, ist der Eindruck einer Welt, die sich öffnet und gleich darauf wieder verschließt, als wäre sie nie da gewesen - eine Reise in die Tiefe, nicht nur geologisch, sondern auch existenziell. "The Deep Dark" ist kein Film für schnelle Effekte, sondern für Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich auf eine dichte Atmosphäre, eine entschleunigte Erzählweise und eine philosophische Tiefe einlassen wollen. 

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Plaion
Poster/ArtworkFulltime Studio

Influencer - Influencer: Trau niemandem, dem Du folgst (2022)

https://www.imdb.com/de/title/tt13309170/

Madison (Emily Tennant) ist eine erfolgreiche Online-Influencerin mit einer hohen sechsstelligen Zahl von Fans auf ihrem Social-Media-Account. Aktuell ist sie in Thailand und teilt ihren Urlaub via Videos und Fotos, begleitet von Schilderungen ihres privilegierten Lifestyles, mit den Followern. Was sie diese jedoch nicht wissen lässt: Sie macht sich ernsthafte Sorgen um die Beziehung zu ihrem Boyfriend Ryan (Rory J. Saper). Denn der hat sie in letzter Sekunde einfach allein abreisen lassen. Dann lernt sie allerdings die coole CW (Cassandra Naud), eine seit ein paar Jahren in Thailand lebende Amerikanerin, kennen. Madison ist komplett fasziniert von der kurioserweise offenbar keinerlei Online-Präsenz besitzenden jungen Frau. Die charismatische CW führt sie jenseits der ausgetretenen Touristenpfade herum und eine echte Freundschaft scheint zu entstehen. Doch dann ist Madisons Reisepass verschwunden und der eben noch so wunderbar anmutende Trip mutiert zu einem Albtraum …

"Influencer" ist einer dieser Filme, bei denen man ständig das Gefühl hat, er könnte gleich richtig gut werden - aber irgendwie schafft er es nie ganz über die Ziellinie. Die Story dreht sich um Madison, gespielt von Emily Tennant, eine Social-Media-Influencerin, die auf einer Reise durch Thailand nicht nur ihre Followerzahlen steigern will, sondern auch sich selbst finden - zumindest theoretisch. Doch statt Selbstfindung gerät sie in ein undurchsichtiges Netz aus Manipulation, Identitätsdiebstahl und gefährlichen Begegnungen. Was folgt, ist ein recht konventioneller Psychothriller, der sich bemüht, Kommentare zu unserer oberflächlichen Online-Welt zu machen - allerdings mit ziemlich stumpfer Klinge. 

Positiv hervorzuheben ist die Kulisse: Die thailändischen Locations sind schön gefilmt, die Kameraarbeit ist solide und die Bildkomposition lässt sich sehen - Instagrammability in Reinform. Auch die Grundidee, eine digitale Scheinwelt mit realer Gefahr zu konfrontieren, ist eigentlich zeitgemäß und interessant. Leider bleibt die Umsetzung weit hinter diesem Potenzial zurück. Die Charaktere wirken oft eindimensional, die Dialoge sind streckenweise flach, und die Dramaturgie verläuft trotz kleiner Wendungen vorhersehbar. Besonders problematisch ist, dass man als Zuschauerin oder Zuschauer kaum emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen kann - man beobachtet, statt mitzufiebern. Die Hauptdarstellerinnen machen ihren Job aber immerhin ordentlich, aber der Film verlangt ihnen nicht viel ab - keine echten Tiefen, keine erinnerungswürdigen Szenen. Und wenn der große Twist dann endlich kommt, fühlt er sich mehr nach einem "Hm, okay…" als einem "Wow!" an. "Influencer" will viel - Kritik an digitaler Eitelkeit, Spannung, Urlaubsatmosphäre - aber liefert letztlich nur einen hübsch gefilmten, mittelspannenden Thriller ohne echten Nachhall. Als Genrebeitrag solide, als Gesellschaftskommentar zu flach. Eher was für nebenbei als für einen cineastischen Abend.

5,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Plaion
Poster/ArtworkOctane Entertainment/Superchill

Freitag, 13. Juni 2025

Werewolves (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt15041836/

Einmal alle zwölf Monate nähert sich der Mond in seiner Umlaufbahn dichter an unseren Planeten an als sonst – ein Phänomen, das Wissenschaftler „Supermond“ getauft haben. Während dies im letzten Jahr passierte, wurde dabei auf mysteriöse Weise bei vielen Männern, Frauen und sogar Kindern ein bis dahin unbekanntes Gen in ihren Körpern aktiviert, das ein globales Chaos auslöste. Denn Millionen Menschen mutierten plötzlich zu Werwölfen und fielen ohne Zurückhaltung über jeden her, der ihnen in die Quere kam. In dieser Schreckensnacht wurde die Bevölkerungszahl der Erde innerhalb weniger Stunden um beinahe eine Milliarde reduziert. Nun steht erneut ein „Supermond“ bevor, und alle rechnen damit, dass sich das Grauen wiederholen wird. Molekularbiologe Dr. Wesley Marshall (Frank Grillo) vom Gesundheitsministerium hat jedoch einen Plan. Nachdem er seine Familie in Sicherheit gebracht hat, zieht er mit seiner Kollegin Dr. Amy Chen (Katrina Law) los, um ein von ihnen erstelltes Anti-Werwolf-Serum an Freiwilligen zu testen. Doch die Wunderdroge zeigt nicht die erhoffte Wirkung und plötzlich muss das Duo um sein Leben kämpfen...

Der Horrorfilm "Werewolves" aus dem Jahr 2024 versucht, klassische Werwolf-Mythologie mit modernen Thriller-Elementen zu verbinden - bleibt dabei aber leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. 

Die Geschichte beginnt vielversprechend: Eine abgelegene Kleinstadt wird von einer mysteriösen Mordserie erschüttert, und schnell wird klar, dass übernatürliche Kräfte im Spiel sein könnten. Doch was als düstere Mystery-Erzählung beginnt, zerfällt schon bald in eine formelhafte Abfolge von Jump-Scares, schlecht motivierten Figurenentscheidungen und Dialogen, die so hölzern sind, dass selbst ein Vollmond sie nicht lebendiger machen könnte. Die schauspielerischen Leistungen reichen von "gerade noch okay" bis "erschreckend steif", wobei vor allem die Nebenrollen wirken, als hätten sie das Drehbuch erst am Set in die Hand bekommen. Der Hauptdarsteller bemüht sich zwar redlich, doch ohne eine überzeugende Regie oder echte Charakterentwicklung bleibt auch er blass.

Visuell ist der Film uneinheitlich: Einige Nachtaufnahmen schaffen zwar atmosphärische Bilder, aber die CGI-Effekte der Werwölfe wirken wie aus einem mittelmäßigen Fernsehfilm der 2000er. Statt Schrecken zu verbreiten, sorgen einige Szenen eher für unfreiwilliges Gelächter. Das größte Problem von "Werewolves" ist jedoch seine Tonalität: Der Film weiß nie so recht, ob er ernsthafter Horror, ironischer Genrebeitrag oder Teen-Slasher sein will - und bleibt am Ende nichts von alledem. Die Spannung verpufft, der Grusel bleibt auf der Strecke, und das Finale wirkt überhastet und wenig einfallsreich. 

Letztlich hat "Werewolves" ein paar gute Ansätze und versucht, das Werwolf-Genre neu zu beleben - scheitert aber an schwachem Drehbuch, fehlender Originalität und einer inszenatorischen Beliebigkeit, die kaum Emotionen weckt. Wer echten Horror sucht, wird hier nicht fündig. Wer Trash erwartet, bekommt nicht einmal das in vollem Maße.

4/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight Pictures
Poster/ArtworkBurke Management/Monty the Dog Productions/Solution Entertainment Group

Mittwoch, 11. Juni 2025

V/H/S/Beyond (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt32880932/

Das dokumentarisch anmutende, in sechs Segmente aufgeteilte "Abduction/Adduction" bildet den Rahmen für aus "Found Footage"-Material auf mysteriösen Videokassetten zusammengefügte Geschichten über angebliche Beweise für außerirdisches Leben: In "Stork" stößt eine Gruppe Cops (Thom Hallum, James C. Burns, Jolene Andersen, Tyler Andrews, Vas Provatakis und Phillip Andre Botello) bei ihren Ermittlungen zu einer Reihe von verschwundenen Kleinkindern auf ein Haus, in dem seltsame Aktivitäten vor sich gehen. In "Dream Girl" schleichen sich zwei Paparazzi (Sayandeep Sangupta und Rohan Joshi) auf das Set eines Bollywood-Films, um exklusive Bilder der populären Schauspielerin Tara (Namrata Sheth) zu schießen und vielleicht ein wenig exklusive Geheimnisse über sie aufschnappen zu können. Allerdings erfährt das Duo dann mehr über Tara, als ihm lieb ist. In "Live And Let Dive" verwandelt sich ein als Geburtstagsgeschenk gedachter Fallschirmsprung in einen wahnsinnigen Überlebenskampf, als das Flugzeug der Partygäste (u. a. Bobby Slaski, Hannah McBride, Rhett Wellington) mit einem Alien-Raumschiff kollidiert. In "Fur Babies" dringen junge Tierschützer*innen (Matthew Layton, Braedyn Bruner, Kevin Bohleber, Cameron Krugman und Jenna McCarthy) in das Heim der Betreiberin (Libby Letlow) einer Tagesstätte für Hunde ein und bereuen es schnell. In "Stowaway" untersucht schließlich die selbsternannte UFO-Forscherin Halley (Alanah Pearce) seltsame Lichter, die über der kalifornischen Mojave-Wüste schweben. Dabei findet sie endlich die Belege, nach denen sie schon ihr ganzes Leben lang sucht - doch war dieser Triumph das, was als Nächstes passiert, wirklich wert?

"V/H/S/Beyond" ist der siebte Teil der 2012 mit "V/H/S - Eine mörderische Sammlung" gestarteten Found-Footage- und Anthologie-Horrorreihe und setzt einen kühnen Schritt in Richtung Sci-Fi und übernatürlicher Bedrohungen. Die siebte Anthologie der Reihe präsentiert sechs neue, teils experimentelle Segmente, die das Genre erweitern und zugleich die bewährte DIY-Atmosphäre bewahren.

"Stork" - Ein Albtraum im Polizeieinsatz: Jordan Downeys Segment "Stork" eröffnet die Anthologie mit einem düsteren Thriller: Ein SWAT-Team stößt bei der Suche nach entführten Babys in einem heruntergekommenen Haus auf übernatürliche Gefahren. Die Mischung aus Polizeirealismus und Horror erzeugt eine dichte Atmosphäre, die von verstörenden Bildern und einem intensiven Spannungsaufbau geprägt ist. Ein herausragendes Beispiel für Horror, der sich aus dem Alltäglichen speist. "Dream Girl" - Bollywood trifft auf Horror: Virat Pals "Dream Girl" überrascht mit einer Mischung aus Bollywood-Flair und Horror: Zwei Paparazzi dringen in die Welt einer Schauspielerin ein, die dunkle Geheimnisse verbirgt. Die Inszenierung als Musikvideo und die unerwartete Wendung verleihen dem Segment Originalität. Trotz kleinerer Schwächen bleibt es ein unterhaltsamer Beitrag.

"Live And Let Dive" - Adrenalin im freien Fall: Justin Martinez' "Live And Let Dive" folgt einer Gruppe von Fallschirmspringern, die während eines Sprungs auf ein UFO stoßen. Die Mischung aus Action, Sci-Fi und Horror wird durch beeindruckende POV-Aufnahmen unterstützt. Obwohl die Story etwas dünn ist, bietet das Segment spannende Unterhaltung. "Fur Babies" - Ein verstörender Blick hinter die Kulissen: Die Long-Brüder präsentieren mit "Fur Babies" eine groteske Geschichte über eine Hundetagesstätte mit dunklen Geheimnissen. Der Humor ist makaber, die Bilder verstörend, was an Werke wie „Tusk“ erinnert. Trotz seiner Exzentrik bleibt das Segment in Erinnerung. "Stowaway" - Ein leiser, aber intensiver Abschluss: Kate Siegel gibt mit "Stowaway" ihr Regiedebüt und liefert gemeinsam mit Mike Flanagan ein atmosphärisches Stück über eine Mutter, die einem UFO auf der Spur ist. Die ruhige Erzählweise und die subtile Spannung machen dieses Segment zu einem Höhepunkt der Anthologie. 

Den Rahmen der Geschichte bildet "Abduction/Adduction: Das verbindende Element der Anthologie bildet ein Mockumentary-Ansatz, der sich mit den Ursprüngen der VHS-Bänder und der Geschichte von Außerirdischen beschäftigt. Obwohl es interessante Einblicke bietet, bleibt es hinter den einzelnen Segmenten zurück. "V/H/S/Beyond" bietet alles in allem eine abwechslungsreiche Sammlung von Horror-Geschichten, die das Genre erweitern und neue Perspektiven einnehmen. Während einige Segmente stärker überzeugen als andere, bleibt die Anthologie insgesamt ein gelungenes Experiment, das sowohl Fans der Reihe als auch Neueinsteiger anspricht.

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Tiberius Film
Poster/ArtworkShudder/Studio71/Cinepocalypse Productions/Spooky Pictures

Montag, 9. Juni 2025

Vampire humaniste cherche suicidaire consentant - Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person - Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer 2023

https://www.imdb.com/de/title/tt24216998/

Schon als kleines Mädchen war Sasha (Lilas-Rose Cantin) anders als andere Vampirkinder. Beim Anblick von Horrorvideos bekam sie nämlich keinen Kohldampf, sondern hielt sich die Augen zu und wollte zu ihrem Papa Aurélien (Steve Laplante) auf den Arm. Ein paar Jahre später ist aus Sasha (jetzt: Sara Monpetit) eine sensible Teenagerin geworden, die es einfach nicht übers Herz bringt, wehrlosen Menschen etwas anzutun – weshalb sie sich ausschließlich von Blutkonserven aus dem elterlichen Kühlschrank ernährt. Doch irgendwann reicht es ihrer Mutter Georgette (Sophie Cadieux). Die will, dass ihre Tochter nun endlich lernt, auf eigenen Beinen zu stehen, und dreht ihr kurzerhand den Lebenssaft-Hahn ab. Da trifft es sich eigentlich ganz gut, dass der vor Hunger fast eingehenden Sasha ausgerechnet der eigenwillige Paul (Félix-Antoine Bénard) über den Weg läuft. Denn der spielt ohnehin mit dem Gedanken, sein Leben zu beenden. Zudem träumt er davon, mit seinem Tod noch jemanden retten zu können. Perfekte Voraussetzungen für Sashas ersten Mord also, sollte man denken...

In einer Filmwelt, die dem Übernatürlichen mittlerweile allzu oft seine Tiefe nimmt, gelingt es dem kanadischen Film "Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer", frischen Atem - oder besser gesagt: frisches Blut - in das Vampirgenre zu bringen. Regisseurin Clara Varné hat mit diesem außergewöhnlichen Werk nicht nur einen kunstvoll inszenierten Liebesfilm geschaffen, sondern auch ein melancholisches Porträt zweier verlorener Seelen, die sich im Schatten des Todes ineinander verheddern.

Die Vampirin Liora, gespielt von der beeindruckend nuancierten Amira Talberg, verkörpert die jahrhundertealte Müdigkeit eines Wesens, das alles gesehen hat - außer echter Nähe. Ihre Zartheit, ihr stilles Leiden und ihre fast schon meditative Traurigkeit wirken in jeder Szene aufrichtig und tief empfunden, nie werden sie zur Pose. Als sie auf den lebensmüden Tristan trifft, den Jonas Mink sensibel darstellt und dessen feine Mimik zwischen innerem Zynismus und verletzlicher Hoffnung schwankt, entfaltet sich eine Beziehung, die weit über das übliche Beiß-und-weg-Klischee hinausgeht. Was "Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer" besonders macht, ist seine Balance zwischen düsterer Romantik und existenzieller Tiefe. Der Film scheut sich nicht, schwierige Fragen zu stellen: Was macht ein Leben lebenswert? Was bedeutet Einvernehmlichkeit, wenn es um den Tod geht? Und kann Liebe heilen – oder nur verschieben, was unausweichlich ist?

Visuell überzeugt der Film durch eine ebenso elegante wie stimmungsvolle Bildsprache. Nebelverhangene Straßenzüge, verlassene Altbauwohnungen und blutrote Akzente verleihen der Handlung eine fast träumerische Atmosphäre. Der minimalistische Soundtrack, der mitunter nur aus einem einsamen Klavierstück besteht, unterstreicht die emotionale Zartheit der Geschichte auf eindrucksvolle Weise. "Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer" ist ein leises, intensives Kinoerlebnis, das lange nachwirkt. Es ist kein Film für Fans von Kettensägen-Action oder CGI-Schlachten, sondern für jene, die sich nach echtem Gefühl sehnen.

7,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Atlas Film
Poster/ArtworkArt et essai

Freitag, 6. Juni 2025

Predator: Killer Of Killers (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt36463894/

Drei verschiedene Epochen, drei der unerschrockensten Krieger der Menschheit im Kampf gegen den gefährlichsten und fähigsten Jäger des Universums: In der ersten Episode des animierten Anthologiefilms schickt eine Wikinger-Kämpferin ihren Sohn auf einen blutigen Rachefeldzug gegen die Kreatur, die ihren Stamm niedergemetzelt hat. Die zweite Episode spielt im feudalen Japan, wo zwischen einem Ninja und seinem Samurai-Bruder zunächst ein gnadenloser Kampf um die Erbfolge entbrennt, in die sich eine dritte Partei einmischt, die bekanntlich nicht von dieser Welt ist. Und in der dritten Episode ist es ein Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg, der am Himmel einer außerirdischen Bedrohung auf die Spur kommt und sich ihr mutig entgegenstellt, während um ihn herum die Hölle losbricht und der Alien-Krieger mit deutlich überlegener Technologie gegen ihn antritt.

Dan Trachtenbergs "Prey" hat 2022 für echte Begeisterung gesorgt. Der Action-Thriller war gut genug für die Kinos, wurde aber nur auf Hulu gestreamt. Er interpretierte die klassische Predator-Formel auf neuartige Weise. Das titelgebende Biest wurde in ein neuartiges historisches Setting versetzt. Der außerirdische Großwildjäger kämpfte gegen einen menschlichen Kämpfer aus einer anderen Ära. Es handelte sich um einen Comanche-Krieger. Man wollte sehen, wer gewinnt. Die Frage, die sich danach stellt, ist: Wohin hätte man sonst gehen sollen? Trachtenbergs nächster Realfilm der Franchise erscheint zwar erst später in diesem Jahr, doch er und Co-Regisseur Joshua Wassung haben uns bis dahin mit einem animierten Anthologiefilm überbrückt. Und dieser ist wie geschaffen zum Streamen.

"Predator: Killer of Killers" greift den zentralen konzeptionellen Reiz von "Prey" auf und präsentiert in einem Triptychon von Geschichten drei verschiedene Menschen aus drei verschiedenen Epochen, die gegen die Yautja antreten. Jede Geschichte hat ihren eigenen Kapiteltitel: "The Shield" ("Der Schild") handelt von der Wikingerin Ursa (Lindsay Lavanchy), die Rache sucht an einem Tyrannen, der ihren Ehemann getötet hat. "The Sword" ("Das Schwert") zeigt einen Ninja (Louis Ozawa, der in Nimrod Antals "Predators" passenderweise einen Yakuza spielte), der um die Nachfolge kämpft - mit seinem Samurai-Bruder. Und "The Bullet" (im Deutschen folgerichtig, aber dennoch blöderweise als "Der Flieger" übersetzt) handelt von einem jungen Piloten aus dem Zweiten Weltkrieg (Rick Gonzalez), der seinen Mut am Himmel über dem Pazifik auf die Probe stellt. Es ist eine Tatsache, dass jedem dieser Geschichten das Streben nach Rache oder Anerkennung durch das plötzliche Auftauchen des Predators auf ihrem Schlachtfeld erschwert wird. Die Logline selbst ist hochspannend, und es ist erfreulich zu berichten, dass "Predator: Killer Of Killers" dem Blutvergießen und dem historischen Pathos, das die Prämisse bietet, weitgehend gerecht wird. Jeder der drei Abschnitte überzeugt mit einer einzigartigen Herangehensweise an die Gewalt Mensch gegen Mensch und Mensch gegen Yautja. "The Shield" setzt auf die brachiale Nahkampfebene, angefangen mit einem "The Northman"-artigen Konstrukt, in dem wir Ursa (mit einem einfallsreichen Paar Klingenschilde) zusehen, wie sie sich mit atemberaubender Geschwindigkeit durch eine rivalisierende nordische Fraktion schlägt. Und dann sind da noch die Geschwindigkeit und Heimlichkeit der japanischen Charaktere, die in "The Sword" Katanas schwingen und über Schindel-Karahafu springen. "The Bullet" bietet einige der spektakulärsten Actionsequenzen des Franchises, darunter auch einen Luftkampf, der Maverick in seiner F/A-18 Super Hornet erzittern lassen würde.

Der Animationsstil, eine Mischung aus 3D-Animation, die an "Spider-Verse" erinnert, ist extrem dynamisch (die Animation erfolgt im Zweiertempo, was dem Film ein lebendiges Bilderbuchgefühl verleiht), und Trachtenberg und Wassung erschaffen zahlreiche Tableaus blutiger Gewalt. Die einzigartige Struktur von "Predator: Killer Of Killers" bietet den Hauptfiguren zudem die Möglichkeit, ihren Charakter zu entwickeln, wie es in den eher ensembleorientierten Filmen nicht möglich war. Jede unserer Hauptfiguren trägt ihren eigenen Teil und versucht, sich auf dem Schlachtfeld zu beweisen. Jeder Abschnitt nimmt sich Zeit, seine emotionalen Aspekte gründlich zu etablieren. (Manche, wie "The Sword", tun dies praktisch wortlos; jede Figur spricht in ihrer Muttersprache, was im überraschenden Schlussakt des Films für einige einzigartige Komplikationen sorgt.) Die Macher setzen das so effektiv um, dass man sich fast wünscht, der Predator würde nicht wie ein intergalaktischer Kool-Aid-Mann in die bestehende Schlacht einbrechen. Stattdessen verknüpfen sie geschickt die inneren Konflikte jedes Protagonisten mit ihrem Bedürfnis, das Biest zu besiegen. Manchen bietet es Absolution. Anderen ist es die Chance, mit einem lebenslangen Feind zusammenzuarbeiten.

"Predator: Killer Of Killers" hätte sich darauf beschränken sollen, diese konzeptionellen Schlachten isoliert zu zeigen. Die letzten dreißig Minuten verknüpfen sie jedoch alle auf eine Weise, die sowohl als belebender Höhepunkt als auch als unterhaltsamer Weg dient, die Mythologie der Predators weiter auszubauen. Wir sehen hier viele Yautja, von den einzelnen Predatoren, die unsere Charaktere in den frühen Sequenzen jagen (jeder mit seinen eigenen lustigen Weltraumwaffen, von armmontierten Schallkanonen bis hin zu einziehbaren Raketen, die von einem Predator-Jäger abgefeuert werden), bis hin zu einem größeren Handgemenge, in dem unsere zeitversetzten Helden ihre Erfahrungen auf die Probe stellen müssen. Trachtenberg hat zwischen "Prey" und diesem Film eindeutig verstanden, dass der zentrale Reiz des Predators konzeptionell ist: Wir als Spezies an der Spitze der Nahrungskette würden uns schlagen, wenn wir gegen einen Jäger antreten müssten, der weitaus besser ausgerüstet ist als wir. Und wie würde dieser Kampf verlaufen, je nachdem, wann in der Geschichte wir ihn ausgetragen haben und mit welchen Mitteln? Wir werden siegen! "Predator: Killer Of Killers" ist ein überaus zufriedenstellendes Erlebnis. Die haarsträubend fröhliche und üppig gestaltete Untersuchung elementarer Fragen macht den Film zu einem Muss. Für Fans der Franchise gibt es jede Menge Easter Eggs (eine gewisse französische Pistole taucht erneut auf), aber diese Anthologie ist auch für sich allein ein echter Hingucker.

9/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Studios
Poster/ArtworkTwentieth Century Studios

Donnerstag, 5. Juni 2025

Andor, Season 02 (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt9253284/

Ein Jahr nach den Ereignissen der ersten Staffel nimmt die Rebellion samt Cassians Einbindung Fahrt auf und gewinnt tagein, tagaus weitere Unterstützer. Die offenen Schlachten mit dem Imperium rücken näher, womit das Jahr 0 BBY in der Star Wars-Zeitleiste kurz bevorsteht. Cassian Andor (Diego Luna), Luthen Rael (Stellan Skarsgård) und Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) sowie K-2SO (Alan Tudyk) kehren zurück...

https://www.imdb.com/de/title/tt20258964/
2.1 Ein Jahr später (One Year Later)
Vier Jahre vor der Schlacht von Yavin entwendet Cassian auf der Schiffsbauwelt Sienar den Prototyp eines TIE-Avenger, ein hochentwickelter Sternenjäger bestückt mit einer Vielzahl an Raketen und rotierenden Kanonen. Der Diebstahl verläuft allerdings nicht wie geplant und Cassian entkommt im Chaos mit dem TIE-Avenger, hat allerdings Probleme diesen zu steuern. Einige Zeit später landet Cassian auf einer Dschungelwelt, um einen Kontaktmann zu treffen, wird aber gefangen genommen, als dieser nicht auftaucht. Auf Chandrila finden sich derweil die Gäste für die bevorstehende, dreitägige Hochzeit von Mon Mothmas Tochter Leida und Davo Sculduns Sohn Stakun im Mothma-Anwesen ein, während die Vorbereitungen laufen. Auch Vel, Luthen und Kleya sind im Vorfeld der Feierlichkeiten zugange. Dedra und Partagaz wohnen unterdessen einem Geheimtreffen von imperialen Offizieren bei, welches von Direktor Orson Krennic einberufen wurde. Thema ist die Energieunabhänigkeit und -effizienz, die durch den Abbau des seltenen Minerals Kalkit auf der wohlhabenden und zunehmend anti-imperial agierenden Welt Ghorman erreicht werden soll. Der allmähliche Abbau des Minerals würde allerdings Konsequenzen haben und den Planeten instabil machen. Als Idee präsentiert Dedra gegenüber Krennic das gezielte Unterwandern und Manipulieren der ghormanischen Rebellen, um so imperiale Zugriffe rechtfertigen zu können. Auf der ländlichen Welt Mina-Rau wiederum leben mittlerweile Bix, Brasso, B2 und Wilmon unentdeckt ein friedliches Dasein als Farmer, obgleich Bix in Alpträumen weiterhin von ihrem Folterer Dr. Gorst verfolgt wird. Der Frieden scheint jedoch auf der Kippe zu stehen, als ein imperialer Gozanti-Frachter am Horizont auftaucht. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603288/
2.2 Sagrona Teema (Sagrona Teema)
Während die Hochzeit von Leida und Stakun immer näher rückt, sieht sich Mon mit einem Problem konfrontiert, welches von ihrem alten Freund Tay Kolma ausgeht. Durch die Aktivitäten der Rebellen sowie der Rebellion leidet sein Geschäft, auch mehrere seiner Investitionen sind dadurch geplatzt. Obwohl Mon verspricht sich darum zu kümmern, beäugt Luthen dies kritisch. Cassian findet sich unterdessen in Gefangenschaft einer Rebellengruppe wieder, die sich jedoch zersplittert hat. Dedra erklärt gegenüber Partagaz das Ghorman-Projekt nicht zu wollen, wird aber von ihm ermutigt es als Geschenk anzunehmen, anstelle den Geist Axis zu jagen. Zudem lebt Dedra inzwischen mit Syril zusammen in einem Apartment auf Coruscant. Die Gruppe um Bix auf Mina-Rau erfährt, dass die imperialen Truppen Stichproben des Getreides nehmen und illegal residierende Flüchtlinge aufspüren wollen. Indem sich die zersplitterten Gruppen gegenseitig angreifen, gelingt Cassian schließlich mit dem TIE-Avenger die Flucht. Der von ihm besuchte Planet stellt sich dabei als Yavin IV heraus. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603292/
2.3. Ernte (Harvest)
Auf Chandrila vollzieht die Hochzeitsgesellschaft zunächst die lokalen Bräuche, ehe man sich der Zusammenführung des Brautpaares widmet. Mon erntet dabei einmal mehr kaltherzige Reaktionen seitens ihrer Tochter. Kolma verhält sich zunehmend beunruhigender und erarbeitet sich so bei Luthen den Status eines hohen Risikos. Dedra und Syril dinieren zeitgleich mit dessen strenger Mutter Eedy, die mit verbalen Stechereien eine angespannte Atmosphäre schafft, aber von Dedra in ihre Schranken gewiesen wird. Cassian nimmt per Funk Kontakt mit Kleya auf, entscheidet sich aber kurz darauf seinen Freunden nun zur Hilfe zu eilen. Diese bereiten sich auf ihre geplante Flucht vor, wobei sie B2 bei der einheimischen Farmerin Talia unterbringen. Auch Wilmon muss sich von der etwa gleichaltrigen Beela trennen, für die er eigentlich Gefühle hegt. Beide beobachten die eintreffenden Truppen, die Brasso einkesseln und bewachen. Ein imperialer Lieutenant stattet dabei Bix einen Besuch ab und versucht sich an ihr zu vergehen, diese tötet ihn jedoch nach einem kurzen Handgemenge mit einem Hammer. Unmittelbar danach erreicht Wilmon sie und sucht nach einer Fluchtmöglichkeit, während Brasso auf einem Speeder zu ihnen zu gelangen versucht. Zeitgleich trifft Cassian auf Mina-Rau ein und vernichtet mit dem TIE-Avenger die imperialen Truppen vor Ort, kann allerdings nicht verhindern, dass Brasso durch die Sturmtruppen erschossen wird. Mit Bix und Wilmon tritt Cassian letztlich die Flucht an. Parallel feiert die Hochzeitsgesellschaft ausgelassen auf der Tanzfläche, wobei Cinta sich als Kolmas neuer Fahrer ausgibt. Geplagt durch ihre derzeitige Situation und die Opfer, die sie für die Rebellion bringen muss, betrinkt sich Mon schließlich während der Feierlichkeiten und tanzt anschließend in völliger Ekstase inmitten der anderen Gäste. - 9/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603294/
2.4 Waren Sie schon einmal in Ghorman? (Ever Been To Ghorman?)
Drei Jahre vor der Schlacht von Yavin haben sich Cassian und Bix in einem Hochhauskomplex auf Coruscant niedergelassen, zweite wird immer noch von Alpträumen mit Gorst heimgesucht. In der Ghormanischen Hauptstadt Palmo lebt unterdessen Syril ein scheinbar normales Leben als Leiter der Außenstelle des Büros für Standardisierung, sehr zum Missfallen seiner Mutter. Ohne es zu wissen werden seine Gespräche von Mitgliedern der Ghorman-Front, einer rebellischen Untergrundbewegung, abgehört. Im Ferngespräch mit Dedra stellt sich allerdings heraus, dass Syril gezielt die Ghorman-Front zu unterwandern versucht. Bei der Versammlung der ISB-Supervisoren zeigt sich Partagaz verärgert über mangelnde Fortschritte durch verlangsamte Datenverarbeitung, bedingt durch ein Übermaß von Verhaftungen. Derweil wirbt Mon bei den anderen Senatoren erfolglos für Unterstützung gegen das Gesetz der Strafenneuordnung, welches von Imperator Palpatine angestoßen wurde, Ghorman jedoch weiter schadet. Lonni erklärt Luthen kurz darauf von Dedras Fixierung auf Ghorman, wobei Luthen zunehmend unruhig wird. Syril hingegen besucht eine geheime Versammlung der Ghorman-Front und macht Bekanntschaft mit dem Kommunalpolitiker und Anführer der Gruppierung Carro Rylanz sowie dessen Tochter Enza Rylanz. Carro verdeutlicht dabei, dass nicht seine Leute, sondern das Imperium die wahre Bedrohung sei. Zu Beginn der imperialen Ära hatte Großmoff Wilhuff Tarkin fünfhundert unbewaffnete Ghormaner getötet, indem er seinen Sternenzerstörer auf ihnen landete. Mit dem Errichten einer Festung nahe der Gedenkstätte beginge das Imperium nun einen weiteren Affront. Luthen setzt einige Zeit später Cassian auf Carro an. Währenddessen präsentiert der mittlerweile für Luthen tätige Wilmon auf D’Qar Saw Gerrera und dessen Partisanen eine Maschine für Rhydonium, einen explosiven und gesundheitsschädlichen Treibstoff für Raumschiffe. Nachdem er versichert dass die Maschine funktioniert, plant Wilmon die Rückreise anzutreten. Saw ändert allerdings die Vereinbarung, teilt Wilmon einen der Partisanen zu, mit dem er an den Variationen der Maschine arbeiten soll und erzwingt seinen Verbleib auf D’Qar, bis er die gewünschten Resultate hat. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603298/
2.5 Ich hab überall Freunde (I Have Friends Everywhere)
Kleya belauscht ein Gespräch von Sculdun, verheimlicht dies Luthen aber. Auf Ghorman wird Syril verhaftet, als er eine imperiale Anordnung hinterfragt. Obwohl er kurz darauf wieder freigelassen wird, muss sich das gesamte Büro einer ISB-Befragung unterziehen, nachdem das Abhörgerät der Ghorman-Front gefunden wurde. Sculdun agiert ebenfalls zunehmend misstrauisch und verlangt die Untersuchung jedes seiner Kunstobjekte. Bei einem Treffen äußert Carro Syril gegenüber die Vermutung seiner Leute, dass die ISB als Schattenregierung agiert und bittet ihn um Mithilfe beim Ermitteln des Zwecks der Transporter. Luthen besucht zwischenzeitlich Bix. Cassian erreicht schließlich Ghorman und bezieht in Palmo nahe der Gedenkstätte ein Quartier, wobei er sich mit einem Hotelportier über das Tarkin-Massaker austauscht. Zudem schließt er Bekanntschaft mit Enza, ermahnt sie aber vorsichtiger und geduldiger zu sein. Später trifft er Carro und erfährt vom Bau eines Waffenlagers in der Hauptstadt, was einen Verstoß gegen die imperiale Charta darstellt. Obwohl die Gruppe im Bilde über die imperialen Aktivitäten ist und handeln kann, mangelt es ihr an Taktikern, weswegen er Cassian um Unterstützung bittet. Dieser steht dem Vorhaben eines Überfalls allerdings skeptisch gegenüber und betrachtet die Gruppe als zu unerfahren. Syril kehrt derweil nach Coruscant zurück und wird von Dedra empfangen, ehe er Partagaz von der Ghorman-Front erzählt. Saw erwägt gegenüber dem Partisanen Wilmon loszuwerden, wenn die Arbeit an den Maschinen abgeschlossen ist, da er zu viel gesehen habe. Kleya berichtet Luthen von Sculduns Anordnung und dem Mikrofon, welches zu ihnen zurückverfolgt werden könnte. Trotz Luthens Aufgebrachtheit stimmt er Kleyas Vorhaben zu, die Wanze während einer Feierlichkeit zu entfernen. Auf D’Qar beendet Wilmon die Arbeit an den Maschinen, wobei Saw unerwartet den Partisanen erschießt, da er sich als imperialer Spion herausstellt. Kurz darauf verlassen die Partisanen den Planeten und betanken auf einem unentdeckten Stützpunkt ihre Flotte mit Rhydonium. Dabei verrät Saw Wilmon seine tragische Vergangenheit auf Onderon und seine Verbundenheit zu Rhydonium, obgleich es ihn langsam vergiftet. Daraufhin nimmt Wilmon seine Schutzmaske ab und atmet unter Schmerzen ebenfalls Rhydonium ein, während Saw ihm zuspricht, dass er es zulassen soll und sie der eigentliche Treibstoff seien. - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603302/
2.6 Die Freude ist ganz meinerseits (What A Festive Evening)
Beim Rückflug vm Hafen Steergard empfiehlt Cassian Luthen die Finger von der Ghorman-Front zu lassen, da sie unvorbereitet seien. Luthen hingegen argumentiert wie stark Ghorman als Teil der Rebellion wäre. Als Cassian erfährt, dass Luthen zudem Bix überzeugen wollte in seinen Dienst zu treten, geraten die beiden Männer aneinander. Um doch einen erfolgreichen Raub zu ermöglichen, entsendet Luthen Vel und Cinta nach Ghorman. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schwören sie die Gruppe auf den bevorstehenden Überfall ein. Partagaz informiert zeitgleich Lonni und Dedras ehemaligen Assistenten Heert über die positive Resonanz von Gorsts Verhörmethoden, weswegen mit Palpatines Einverständnis ein ganzes Gorst-Programm ins Leben gerufen werden soll. Mon und Perrin besuchen unterdessen auf Coruscant eine Investitur-Party von Sculdun, nachdem sie sich zuvor kurz mit dem befreundeten Senator Bail Organa ausgetauscht hatten. Auf der Party ist auch überraschend Krennic anwesend, wodurch er und Mon mehrfach in Form von Wortgefechten aneinandergeraten. Luthen und Kleya gehen dabei aufs Ganze, um die Wanze unbemerkt zu entfernen und nicht ertappt zu werden. Durch den Gebrauch von Lonni als Ablenkung gelingt Kleya das Entfernen der Wanze, sodass sie und Luthen zufrieden die Party verlassen können. Die Gruppe um Vel und Cinta beginnt schließlich den Überfall umzusetzen, während Syril das Geschehen beobachtet und an Dedra sowie Partagaz berichtet. Der Überfall gelingt, doch durch das Handgemenge zweier streitender Mitglieder wird Cinta versehentlich tödlich angeschossen. Vel gibt einem der Verantwortlichen daraufhin zu verstehen, dass dieser Verlust ihn nun für immer verfolgen und nicht loslassen wird. Bix infiltriert derweil einen imperialen Wohnkomplex und rächt sich an Gorst, indem sie ihn seiner eigenen Foltermethode aussetzt. Nachdem sie das Gebäude verlässt, tritt sie mit Cassian gemeinsam die Flucht an, wobei dieser das Gebäude zusätzlich in die Luft sprengt. - 9/1ß

https://www.imdb.com/de/title/tt20603306/
2.7 Bote (Messenger)
Zwei Jahre vor der Schlacht von Yavin hat sich die Rebellion zu großen Teilen bereits organisiert und auf Yavin IV einen Stützpunkt bezogen. Cassian und Bix, die sich dort mittlerweile niedergelassen haben, werden eines Tages von Wilmon besucht. Dieser war in der Zwischenzeit im Auftrag Luthens auf Ghorman tätig und überzeugt Cassian, ihn zu begleiten, da sich nun auch Dedra auf dem Planeten aufhalte. Vor Ort hat sich die Lage verschlechtert und die imperiale Präsenz zugenommen, welche die Ghormaner in imperialer Propaganda als Terroristen hinstellt. Die Ghorman-Front denkt dabei über ihre weiteren Schritte nach, während Syril Zweifel an Dedras Aussagen aufkommen. Partagaz lässt Dedra wiederum Unterstützung in Form von Captain Kaido und noch recht jungen Rekruten zukommen, sehr zu ihrem Unmut. Bix erfährt durch eine Machtheilerin, dass Cassian ein Bote und noch von großer Wichtigkeit für die Rebellion sei. Trotz Einwände seines neuen Vorgesetzten, General Davits Draven, tritt Cassian mit Wilmon die Reise nach Ghorman an. - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603308/
2.8 Wer bist du? (Who Are You?)
Auf Ghorman spitzt sich die Lage zu, als die Ghormaner und die Ghorman-Front zu einem Generalstreik aufrufen. Die große Menschenansammlung zieht dabei zum Plaza von Palmo, wo die Gedenkstätte beherbergt ist, und protestiert zunächst friedlich, indem Lieder gesungen werden. Syril stellt schließlich Dedra zur Rede und erzwingt ein Geständnis, womit er nun von den Absichten des Imperiums weiß. Kaido lässt kurz danach die Sturmtruppen als Einschüchterung aufmarschieren und die Rekruten gezielt in der Menge platzieren. Indem ein heimlicher imperialer Scharfschütze einen der Rekruten auf Kaidos Befehl erschießt und so die Rechtfertigung für das imperiale Vorgehen liefert, entbrennt schließlich ein Massaker. Die anwesenden Ghormaner werden durch die Sturmtruppen gnadenlos abgeschlachtet, wobei Syril inmitten des Chaos Cassian wiedererkennt und ihn in ein Handgemenge verwickelt. Carro eilt jedoch unerwartet zur Hilfe und erschießt Syril. Als zweite Maßnahme entsendet Kaido eine Gruppe KX-Sicherheitsdroiden, die ebenfalls erbarmungslos Jagd auf die flüchtenden Ghormaner machen. Zu Cassians Entsetzen entschließt sich Wilmon auf Ghorman zu bleiben und weiterhin die Ghorman-Front zu unterstützen, weswegen Cassian allein die Rückreise antreten muss. Allerdings nimmt er einen zuvor außer Gefecht gesetzten KX-Sicherheitsdroiden mit. - 10/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603310/
2.9 Willkommen bei der Rebellion (Welcome To The Rebellion)
Einen Tag nach dem neuen Ghorman-Massaker erreicht die Schreckensnachricht auch den Galaktischen Senat, obgleich das Imperium falsche Narrative zu verbreiten versucht. Die Senatoren Mon Mothma und Bail Organa einigen sich darauf, dass jemand sich gegen die Gräueltaten aussprechen, danach aber eine schnelle Flucht antreten müsse. Während Mon sich entschließt, eine Rede im Plenarsaal vorzutragen, erklärt Bail im Rahmen einer Hinhaltetaktik weiter auf Coruscant zu bleiben, auch da der Stützpunkt auf Yavin IV noch nicht bereit sei. Bail arrangiert Mons Flucht nach ihrer Rede, jedoch wurde sein Team von ISB-Agenten unterwandert. Darum beauftragt Luthen Cassian mit der sicheren Extraktion Mons zum Stützpunkt der Rebellen. Cassian stimmt zu, gibt aber an, danach aussteigen zu wollen. Mon muss zwischenzeitlich von Luthen erfahren, dass ihr Assistent und Senatsattaché Erskin Semaj für ihn arbeitet und sie beschützen sollte. Enttäuscht feuert sie ihn. Als Mon später ihre Rede im Senat hält, nennt sie die Ereignisse auf Ghorman einen Völkermord und bezeichnet Imperator Palpatine als Monster. Sofort danach treten sie und Cassian die waghalsige Flucht aus dem Senatsgebäude an, wobei sie kurz in Cassians altem Unterschlupf unterkommen. Dort trifft Cassian Wilmon, der auf der Flucht einen glatten Durchschuss in eins seiner Beine erlitten hat. Daraufhin organisiert Cassian Wilmons Transport nach Yavin IV, während Mon in einem separaten Schiff von der Gold-Staffel begleitet den Stützpunkt erreichen soll. Auf Yavin IV angekommen wird Wilmon umgehend versorgt, zeitgleich wird der von Cassian geborgene KX-Sicherheitsdroide aktiviert. Abends teilt Cassian Bix mit, dass er aussteigen und mit ihr einen sicheren Platz suchen wolle. Am nächsten Morgen muss er feststellen, dass Bix in der Nacht verschwunden ist. In einer Holo-Nachricht gibt sie als Grund an, sich für die Rebellion entschieden zu haben und dass Cassians Platz dort sei. - 10/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603318/
2.10 Mach, dass es aufhört (Make It Stop)
Ein Jahr vor der Schlacht von Yavin bittet Lonni um ein Treffen mit Luthen und gesteht, dass seine Tarnung aufgeflogen und seine Verhaftung nur eine Frage der Zeit sei. Nachdem Luthen seine sichere Abreise von Coruscant garantiert, klärt er ihn über die wahren Absichten hinter dem Energieprogramm Palpatines, dem Ghorman-Massaker und der Besetzung Jedhas auf; alles zum Bau einer Superwaffe, der von Krennic überwacht wird. Dennoch tötet Luthen Lonni zur Vermeidung eines Lecks und schickt Kleya fort. Unmittelbar nachdem er das Funkgerät zerstört hat, erscheint Dedra in seinem Laden und konfrontiert ihn mit der gestohlenen Starpath-Einheit, gewiss ihn in die Ecke gedrängt zu haben. Luthen entgegnet allerdings, die Rebellion befinde sich nun überall in der Galaxis und verletzt sich selbst mit einem Dolch lebensgefährlich. Daraufhin wird er zur Genesung in das imperiale Lina-Soh-Hospital gebracht, wonach Dedra ihn verhören will. Dedra wird derweil im Auftrag von Partagaz unter Arrest gestellt. Kleya wiederum infiltriert das Hospital und stellt schweren Herzens mit Tränen in den Augen die lebenserhaltenden Maßnahmen ab, womit Luthen schließlich stirbt. In Rückblenden wird Luthens Vergangenheit als imperialer Sergeant beleuchtet, der eine junge Kleya in seinem Schiff vorfindet und schließlich aufnimmt, während seine Einheit ihr Heimatdorf auslöscht. In der Zeit danach und infolge von Reisen nach verschiedenen Planeten wie etwa Naboo wächst Kleya allmählich zur Rebellin heran, wobei sie und Luthen ebenfalls anfangen, ihr späteres Geschäftsmodell mit dem Verkauf von Antiquitäten zu etablieren. - 10/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603320/
2.11 Wer weiß noch davon? (Who Else Knows?)
Krennic verhört Dedra nach Luthens Tod hinsichtlich weiterer Personen, die vom Todesstern und Galen Erso wissen könnten. Nachdem sie auf Kleya hinweist und Krennic weitere Maßnahmen empfiehlt, erklärt Krennic ihr allerdings, ohne sie fortzufahren. Heert kommt Kleya nach kurzer Zeit auf die Spur, weswegen sie in einem Versteck einen Notruf sendet, der auf Yavin IV von Wilmon entdeckt und von ihm an Cassian, K-2SO sowie Melshi weitergeleitet wird. Entgegen dem Willen der Allianz bricht Cassian kurz danach mit K-2SO und Melshi an Bord eines U-Flüglers nach Coruscant auf. Als Wilmon bei Draven Luthens Rolle innerhalb der Rebellion verständlich macht und für Cassian eintritt, wird er in seinem Quartier unter Arrest gestellt. Durch eine imperiale Technikerin ermittelt Heert Kleyas exakten Standort und zieht mit einem Einsatzteam los, wobei er die Funkfrequenzen stören lässt. Als Cassian eintrifft, informiert Kleya ihn über die Superwaffe, Ghormans wahren Zweck, den Abbau der Kyberkristalle auf Jedha und Galen Erso. Aufgrund der Ansicht der Allianz hinsichtlich Luthen will Kleya zurückbleiben, doch Cassian weigert sich, sie zurückzulassen. Parallel begibt sich K-2SO auf die Suche und schaltet die Patrouillen aus, während Heerts Einsatzteam näher rückt. - 9,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt20603322/
2.12 Jedha, Kyber, Erso (Jedha, Kyber, Erso)
Beim Feuergefecht mit Heerts Einheit wird Kleya durch eine Granate verwundet, die Exfiltration ist dennoch erfolgreich; dabei wird Heert durch K-2SO getötet. Saw misstraut zwischenzeitlich durch seine Paranoia der Allianz und weigert sich Unterstützung anzunehmen. Zurück auf Yavin IV präsentiert Cassian dem Oberkommando der Allianz, dem neben Mon und Draven mittlerweile auch Bail, Admiral Raddus sowie die Senatoren Nower Jebel und Tynnra Pamlo angehören, die von Kleya mitgeteilten Details. Das Oberkommando zweifelt am Wahrheitsgehalt der Informationen und verbannt ihn in sein Quartier, mit Mons Zustimmung darf er jedoch Kleya auf der Krankenstation besuchen. Nachdem er Wilmon von Luthens Tod berichtet, gedenkt er mit Vel der Opfer und Gefallenen und bekräftigt den Wahrheitsgehalt von Luthens Geschichte. Unterdessen hört Partagaz Nemiks Manifest zu und begeht kurz danach Suizid, um seiner Verhaftung und einer schlimmeren Bestrafung zu entgehen. Vel und Kleya sprechen sich in der Zwischenzeit aus, erste versichert ihr dabei, bei Freunden zu sein. Cassian erhält wiederum von Draven den Auftrag, den Informanten Tivik auf dem Ring von Kafrene zu treffen und später zudem durch Bail die finale Autorisierung der Mission. Während Cassian ultimativ seine entscheidende Reise antritt, beobachtet er Wilmon, Mon und Vel, wie sie friedlich inmitten der anderen Rebellen leben. Auch Kleya hat ihren Frieden gefunden, Perrin lebt derweil mit Sculduns Ehefrau Runai zusammen, Saw beobachtet auf Jedha die Heilige Stadt und Krennic überwacht die letzte Etappe der Todesstern-Konstruktion. Auf Mina-Rau lebt währenddessen Bix mit ihrem sowie Cassians Sohn weiter, ebenfalls in Frieden. - 9,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork: Disney+

The Accountant 2 (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt7068946/

Christian Wolff (Ben Affleck) kann selbst die komplexesten Rätsel entschlüsseln. Als einer seiner ehemaligen Weggefährten um die Ecke gebracht wird, scheint es genau darauf anzukommen. Denn bei dessen Leiche wird eine mysteriöse Botschaft gefunden: „Findet den Accountant.“ Wolff erkennt sofort, dass er nicht tatenlos bleiben kann. Unterstützung sucht er von jemandem, der genauso entschlossen wie gefährlich ist: seinem lange entfremdeten Bruder Braxton (Jon Bernthal). Doch die beiden sind nicht die Einzigen, die an der Wahrheit hinter der komischen Botschaft interessiert sind. Gemeinsam mit Marybeth Medina (Cynthia Addai-Robinson), stellvertretende Direktorin des US-Finanzministeriums, stoßen sie auf eine tödliche Verschwörung. Ein mächtiges Netzwerk von skrupellosen Auftragsmördern setzt daraufhin alles daran, ihre dunklen Machenschaften vor dem Trio im Verborgenen zu halten – und dafür ist ihnen jedes Mittel recht.

"The Accountant 2" ist weit mehr als nur eine Fortsetzung eines erfolgreichen Actionthrillers - es ist ein sorgfältig durchdachter Film, der seine Charaktere vertieft, sein narratives Universum erweitert und dabei ein bemerkenswertes Gleichgewicht zwischen Hochspannung, psychologischer Feinzeichnung und lakonischem Humor wahrt. Regisseur Gavin O'Connor, der bereits beim ersten Teil Regie führte, beweist erneut ein Gespür für erzählerische Präzision und inszenatorische Kontrolle. Er setzt nicht nur auf die Erfolgsformel des ersten Teils, sondern entwickelt sie gezielt weiter - emotional, strukturell und ästhetisch.

Ben Affleck liefert eine seiner nuanciertesten Performances der letzten Jahre. Sein Christian Wolff ist und bleibt ein faszinierender Protagonist. Er ist ein Mann mit autistischer Struktur, analytischem Genie und tief sitzenden moralischen Konflikten. Im Gegensatz zum ersten Teil bekommt seine Figur nun mehr Raum zur inneren Entwicklung. Affleck meistert es meisterhaft, die Spannung zwischen kontrollierter Emotionslosigkeit und innerem Aufruhr sichtbar zu machen. Besonders in jenen stillen Momenten, in denen Blicke und Körpersprache mehr erzählen als Worte. Der Film überzeugt vor allem durch die starke brüderliche Dynamik zwischen Christian und Braxton "Brax" Wolff, gespielt von Jon Bernthal. Die Beziehung zwischen den beiden wird im Film nicht nur vertieft, sondern ist das emotionale Rückgrat der Handlung. Die Chemie zwischen Affleck und Bernthal ist absolut glaubwürdig - mal brüderlich rau, mal humorvoll, mal von jahrzehntelang unterdrücktem Schmerz durchzogen.

Eine Szene, die für viele zum heimlichen Kultmoment geworden ist, zeigt Brax, wie er Christian dazu überredet, an einem Line-Dance in einer Bar teilzunehmen. Was in weniger fähigen Händen zu einem albernen Gimmick hätte verkommen können, wird hier zu einer feinfühligen Charakterszene: Es ist ein Moment der Loslösung, der symbolischen Öffnung und der Brüderlichkeit. Der Film beweist zudem Mut, zwischen den harten Actionszenen Raum für Menschlichkeit und leise Komik zu lassen. Die Action ist dynamisch, hervorragend choreografiert und niemals effekthascherisch. O'Connor setzt auf Klarheit und Authentizität - Schießereien und Nahkämpfe wirken brutal, aber nie übertrieben. Es ist besonders bemerkenswert, dass die Gewalt stets eine narrative Funktion erfüllt. Sie entsteht aus inneren Konflikten und Situationen und nicht aus einem Selbstzweck heraus. "The Accountant 2" hebt sich dadurch deutlich von gängigen Genreproduktionen ab. Die Kameraarbeit von Seamus McGarvey verleiht der Inszenierung zudem eine visuelle Dichte, die zwischen klinischer Kälte und intimer Nähe changiert.

Was den Film darüber hinaus auszeichnet, ist seine tonal ausgewogene Mischung: O'Connor verwebt Spannung, Drama und schwarzen Humor so meisterhaft, dass der Film zu keinem Zeitpunkt zynisch oder inkohärent wirkt. Vielmehr ist es ein "emotionaler Actionfilm" - ein Begriff, der im Mainstream-Kino selten eingelöst wird. Die Dialoge sind pointiert, oft trocken und liefern Witz, aber auch tiefere Einblicke in die Charaktere. Der Film meistert die Herausforderung, das Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Kontrollverlust, zwischen Autonomie und menschlicher Verbindung zu beleuchten. Besonders in Bezug auf Christians Autismus wird hier keine Romantisierung oder Klischeehaftigkeit gezeigt, sondern ein nuancierter und realistischer Blick auf die Materie geworfen. Der Film vermittelt eindrucksvoll, wie sich neurodiverse Identität mit komplexer Charakterentwicklung verbinden lässt, ohne dass daraus ein therapeutisierender Subtext entsteht.

"The Accountant 2" ist unterm Strich eine gelungene Fortsetzung und ein Film, der seine eigene Daseinsberechtigung überzeugend unter Beweis stellt. Er verbindet Actionkino mit Charakterdrama, legt den Fokus auf zwischenmenschliche Prozesse statt auf bloße Kinetik und schafft es, seine Hauptfiguren mit Würde, Tiefe und Menschlichkeit zu erzählen. Wer den ersten Teil mochte, bekommt hier deutlich mehr als nur eine Wiederholung. Alle, die intelligente, emotional vielschichtige Genrefilme schätzen, erleben mit "The Accountant 2" eine cineastische Überraschung von nachhaltiger Wirkung.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/ArtworkWarner Bros.

Sonntag, 1. Juni 2025

Companion - Companion: Die perfekte Begleitung (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt26584495/

Iris' (Sophie Thatcher) neuster Flirt Josh (Jack Quaid) scheint aus ganz weltlichen Gründen und guter Fang zu sein. Denn wie kann sie ihm ein Wochenende in seinem stattlichen Anwesen am See ausschlagen? Zusammen mit ihren Freund*innen stellt sie sich auf ein paar ausgelassene Tage ein. Doch sie merken schnell, dass an diesem Ort ein finsteres Geheimnis begraben liegt – vielleicht sogar wortwörtlich. Denn schon bald macht die Nachricht vom Tod eines Milliardärs die Runde. Doch das scheint für Iris und ihre Freund*innen nur der Anfang einer Reihe von immer weiter eskalierenden Vorkommnissen zu sein...

Seit 2022 erregt jeder Film, der den großartigen "Barbarian" in der Werbung zitiert, meine Aufmerksamkeit. Daher erwartetet man bei "Companion", der genau dies tut, auch etwas Ungewöhnliches. Und siehe da, das bekommt man auch. Zum Glück gibt es hier mehr als nur ein paar Überraschungen: der Zuschauer erlebt eine gleichwohl witzige, blutige und einzigartige Genre-Geschichte. Und hier gilt ganz besonders: je weniger man über die Handlung weiß, desto besser. 

Der gelungene Genre-Mix vermischt sowohl die romantische Komödie als auch Horror- und Science-Fiction-Elemente. Alles fügt sich gut zusammen, besonders wenn sich die Schwerpunkte im Laufe des Films verschieben. Das Überraschungsmoment kommt auch diesem Film zugute, ist aber nicht ausschließlich darauf angewiesen. Die Wendung nicht im Voraus zu kennen, ist insofern gut, als der Filmemacher es nicht möchte, aber selbst wenn man es im Vorfeld erfährt, wird das Vergnügen dadurch nicht beeinträchtigt. Trotzdem: man sollte so unvorbereitet wie möglich an diesen Film herangehen. 

Sophie Thatcher ist exzellent in einer überraschend anspruchsvollen Rolle. Sie entwickelt sich im Laufe des Films ständig weiter und verleiht der Rolle viel Menschlichkeit und Komplexität. Auch Jack Quaid hat vielschichtige Rollen, die geschickt mit Thatchers harmonieren. Harvey Guillén sorgt für unterhaltsame komische Einlagen, während Lukas Gage am Ende mehr leisten kann, als man erwartet. Megan Suri hinterlässt einen etwas schwächeren Eindruck, aber das ist der Figur gewollt und keine Kritik an ihrer Darstellung. Rupert Friend geht mit seiner reichen Russin aufs Ganze wie kein anderer und sticht damit definitiv hervor. Man kann seine Wirkung vielleicht anders einschätzen, aber langweilig ist er auf keinen Fall. 

Autor und Regisseur Drew Hancock gibt hier ein wirklich beeindruckendes Debüt und mischt Genres wie ein Veteran. Im Kern des Films steckt eine schwarze Komödie, die er nie aus den Augen verliert, selbst wenn er den Film als Science-Fiction-Geschichte oder Psychothriller interpretiert. Hancock durchschaut "Companion" durchgehend und nimmt das Publikum stets mit, ob es nun weiß, was er vorhat oder nicht. Es ist ein cleveres Konstrukt, das ihm sehr gut gelingt: Er baut eine Welt auf, in die man sich vertiefen kann. Hut ab! "Companion" ist am Ende ein raffinierter kleiner Film. Auch hier gilt: Wer die Überraschungen und Wendungen des Films so unvorbereitet wie möglich erwartet, hat noch mehr Spaß, aber der Film funktioniert trotzdem. Es ist eine Visitenkarte für Hancock, ein Schaufenster für Thatcher und ein hochwertiges Genre-Angebot. Besonders als Veröffentlichung im frühen Jahr ist es wirklich eine Klasse für sich.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/ArtworkWarner Bros.

Despicable Me 4 - Ich: Einfach unverbesserlich 4 (2024)

Grus (Stimme im Original: Steve Carell / deutsche Stimme: Oliver Rohrbeck) Tage als Superschurke scheinen gezählt. Denn auf einem Klassentreffen gerät er an Maxime Le Mal (Will Ferrell / Jens "Knossi" Knossalla) und Valentina (Sofía Vergara), die so sehr an Grus Thron rütteln, dass dem nichts anderes übrig bleibt, als mithilfe von Anti-Verbrecher-Liga-Chef Silas Ramspopo (Steve Coogan) ins Zeugenschutzprogramm und damit die langweilige Vorstadt unterzutauchen. Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen. Immerhin ist Gru zusammen mit seiner Frau Lucy (Kristen Wiig / Martina Hill) und den drei Töchtern Margo (Miranda Cosgrove), Edith (Dana Gaier) und Agnes (Madison Polan) kein zu unterschätzendes Team und auch der jüngst geborene Gru Junior ist mit von der Partie. Auf den hat es Le Mal schließlich abgesehen und entführt ihn. Und dann gibt es für Gru und seine Familie kein Halten mehr…

Man kann nicht viel über diesen Film erzählen, ohne groß zu spoilern, denn selbst die Trailer verschwiegen die Haupthandlung des Films eigentlich recht geschickt. Aber man kann sagen, das der vierte Teil der "Ich: einfach unverbesserlich"-Reihe eine recht unterhaltsame Geschichte ist. Es werden neue Charaktere eingeführt (alle mit abstrusen Frisuren, wie es scheint) und sie sind größtenteils eine tolle Ergänzung. Grus Rivale ist etwas an den Haaren herbeigezogen und sein Megamind-Charme wirkt vielerorts verschenkt. Auf der anderen Seite wurde die Figure der Valentina sträflich unterbewertet und man kommt nicht umhin zu glauben, dass sie die bessere Hauptschurkin gewesen wäre.

Seis drum. Die Minions haben in diesem Film wirklich viel Spaß. Sie sind zwar immer noch Stellvertreter für 5-jährige Jungen, aber einige von ihnen bekommen diesmal Superkräfte. Sie parodieren das Superhelden-Genre ein wenig, indem sich jeder dieser mit Superkräften ausgestatteten Minions in sehr vertrauten Situationen auf scheinbar den Straßen New Yorks wiederfindet. Es ist daher wirklich bemerkenswert, wie diese Filmemacher fantastisches Kino offenkundig lieben, aber nicht in der Lage sind, wirklich großartiges Kino zu schaffen.

Wie die anderen "Ich: einfach unverbesserlich"-Filme hat auch der vierte Teil sehr viel Herz. Trotz etwas schlampiger Erzählweise findet derFilm am Ende des zweiten Akts seinen Rhythmus, sodass man am Ende einigermaßen zufrieden sein kann, was man von vielen anderen Sequels im Animationsgenre oder gar anderen Titeln von Illumination nicht gerade behaupten kann.

6/10 

Quellen
Inhaltsangabe: Illumination / Universal Pictures
Poster/ArtworkIllumination / Universal Pictures

Astérix & Obélix : Le Combat des Chefs - Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt14164922/

Weil die Römer im ständigen Kampf gegen die gallischen Dorfgemeinschaften rund um Astérix und Obélix stets gnadenlos unterlegen sind, schmieden sie einen raffinierten Plan, um das unerschütterliche Dörfchen endlich zu bezwingen. Ihr neuer Plan: Ein Kampf der Häuptlinge! Der Sieger dieses Wettkampfs soll neuer Häuptling aller gallischen Dörfer werden. Doch um sicherzustellen, dass der Gallierhäuptling Majestix verliert, setzen die Römer auf einen trickreichen Plan: Sie entführen Druiden Miraculix, damit dieser keinen Zaubertrank brauen kann, der den Galliern sonst ihre übernatürliche Stärke verleiht. Doch dann passiert etwas völlig Unvorhergesehenes: Obelix wirft versehentlich einen Hinkelstein auf den Druiden, der daraufhin sein Gedächtnis verliert. Nun ist Miraculix nicht nur hilflos, sondern kann auch keinen Zaubertrank mehr brauen. Ohne den Trank muss Majestix nun gegen seinen Gegner antreten – und das ohne jegliche magische Unterstützung. Wird es Astérix und Obélix dennoch gelingen, ihr geliebtes Dorf zu retten und den Römern die Stirn zu bieten?

Die 3D-Animationsserie basiert auf dem Asterix-Band "Der Kampf der Häuptlinge" und wurde von dem Streamingdienst Netflix produziert. Man darf doch sehr hoffen, dass weitere "Asterix"-Bände auf diese Art und Weise verfilmt werden.

https://www.imdb.com/de/title/tt14193630/
1. Folge I (Épisode I)
Eine Rückblende erzählt, wie Obelix als kleines Kind zu seinen enormen Kräften kam: Aufgrund einer kindischen Mutprobe schlichen er und Asterix sich in den wilden Siebzigern vor Christus in die Hütte von Miraculix. Dort landete der zu diesem Zeitpunkt noch Schwächste im Dorf in einem Kessel, in dem der Druide eine längts verschollen geglaubte Zaubertrankformel wieder auferstehen lassen wollte. Dank Obelix’ Zutun wird daraus die spätere Geheimwaffe des kleinen aremoricanischen Dorfes: der Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht. - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt35989220/
2. Folge II (Épisode II)
In Rom ist Cäsar unzufrieden damit, dass er immer noch nicht ganz Gallien besetzt hat. Die junge Schriftgelehrte Metadata, Nichte eines Zenturios, schlägt ihm vor, die alte gallische Tradition des "Kampf der Häuptlinge" gegen Asterix’ Dorf einzusetzen: wenn ein Rom treuer Häuptling Majestix, der sich gerade böse den Magen verdorben hat, herausfordert und den Kampf gewinnt, wird er automatisch Häuptling des Dorfes der Unbeugsamen und diese damit zu Untertanen Roms. Damit diesem Plan aber nichts im Weg steht muss man sich noch Miraculix entledigen, der mit seinem Zaubertrank alles zunichte machen könnte... - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt35989221/
3. Folge III (Épisode III)
Die Hoffnung, dass Mircaulix sich nach seinem kleinen "Unfall" mit dem Hinkelstein noch an das Rezept des Zaubertranks erinnert, wird jäh zunichtegemacht. Während Augenblix fleißig für den großen Kampf trainiert, muss Majestix erstmal wieder lernen, überhaupt auf eigenen Füßen zu stehen. Asterix und Obelix ersuchen derweil die Hilfe der gotischen "Kopfärztin" Apothekia, um Miraculix wieder zu seinem alten Selbst zu verhelfen. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt35989222/
4. Folge IV (Épisode IV)
Der große Kampf steht kurz bevor! Durch eine List wollen die Gallier trotz fehlendem Zaubertrank ihr Dorf vor der Übernahme durch Augenblix und die Römer retten: Majestix ernennt einfach Obelix vorübergehend zum Häuptling. Was soll schon schiefgehen, wenn der stärkste Krieger des Dorfes in den Ring steigt? Unterdessen droht die Freundschaft von Asterix und Obelix zu zerbrechen. - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt35989224/
5. Folge V (Épisode V)
Obelix ist besiegt - und mit ihm das Dorf. Cäsar startet einen Vernichtungsakt, der Metadata an ihrer Loyalität zum Römischen Reich zweifeln lässt. Doch Asterix, der nun wirklich Letzte der Unbeugsamen, ist noch auf freiem Fuß und versucht zusammen mit Miraculix, der nun endlich wieder sein Gedächtnis zurückerlangt hat, sein Dorf und seine Freunde zu retten. Doch als der Zaubertrank den Römern in die Hände fällt, scheint es, als habe das Reich nun doch endgültig gewonnen. - 8,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix/Filmstarts
Poster/ArtworkNetflix