Sonntag, 31. Dezember 2023

Look Who's Talking - Kuck' mal wer da spricht! (1989)

https://www.imdb.com/title/tt0097778/

Die schwangere Mollie (Kirstie Alley) hat Pech, weil das Kind von dem mit einer anderen Frau verheirateten Geschäftsmann Albert (George Segal) stammt. Der lässt sie noch vor der Geburt schmählich im Stich. Auf dem Weg ins Krankenhaus trifft sie auf den Taxifahrer James Ubriacco (John Travolta), der sie rechtzeitig in die Klinik bringt. Die beiden freunden sich später an, doch Mollie hat James zunächst nur als Babysitter für den kleinen Mickey (Jason Schaller) vorgesehen. Dabei will es der Taxifahrer aber nicht bewenden lassen. Er entwickelt Gefühle für die alleinstehende Mutter und auch für Baby Mickey, die er intensiver ausleben möchte. Während Mollie damit beschäftigt ist, irgendwie einen Mann zu finden, der in ihren Augen auch als Vater geeignet ist, kommentiert das Baby die Ereignisse in seiner Umgebung. 

In der Regel sind Gags, deren Humor mit allen Gesellschaftsschichten und Altersklassen kompatibel ist, zwar "lachbar", aber die richtigen Brüller werden oft nicht geliefert. Es sind Filme zum "so weggucken". Die Ende 80er / Anfang 90er Komödie "Kuck mal, wer da spricht" ist ein wunderbares Beispiel für dieses Phänomen: wenn sich eine mittelständische Familie ums Verrecken nicht auf eine im gemeinsamen Interesse stehende Abendunterhaltung einigen konnten, dann wurde ein Film wie dieser eingeschalten. Da wurde keiner so richtig vor den Kopf gestoßen, jeder durfte ein bis zwei mal kichern und anschließend nur bedingt zufrieden unter die Bettdecke schlüpfen. 

Die Idee, die Gedanken eines Babys / Kleinkindes auszusprechen und jeder noch so blöden Aktion der Eltern "einen mitzugeben" ist ganz nett und quasi ein Garant für kommerziellen Erfolg, castmäßig ist das Projekt aber eigentlich sogar "überbesetzt". Doch Kirstie Alley und John Tarvolta harmonieren in dieser seichten Komödie sehr gut miteinander und auch Eltern dürften hin und wieder das gefühl haben, dass die Kleinsten, dich noch kein Wort gesprochen haben, in manchen Situationen genau solche im Film gezeigten Gedankengänge haben dürften. "Kuck mal, wer da spricht" bietet eine seichte, kurzweilige, harmlose und unterhaltsame Komödie mit einem gut aufgelegten John Travolta und einer witzigen Grundidee. Muss man nicht zwangsläufig gesehen haben, aber eigentlich ist der Film ganz nett und durchaus mal eine Empfehlung wert.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Columbia Pictures / Sony
Poster/Artwork: TriStar Pictures

Samstag, 30. Dezember 2023

[SERIE] What If...?, Season 02

https://www.imdb.com/title/tt10168312/

Marvel's "What If...?" ist eine Animationsserie, die ein Wiedersehen mit Iron Man, Captain America und Co. ermöglicht - aber in einem Konzept, dass völlig gelöst von den Marvel Cinematic Universe Geschichten ist. Getreu dem Motto "Was wäre wenn..." werden neue Geschichten erzählt. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Captain America als Zombie in Erscheinung tritt? Oder wenn die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft den Fantastic Four beigetreten wäre? Die Möglichkeiten sind grenzenlos! Disney orientiert sich dabei an einer Comicreihe aus den 70er-Jahren, die sich bereits mit Alternativen zum offiziellen Kanon beschäftigt hat. So bot sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten, seine Lieblingshelden in ungewohnten Rollen und Situationen zu sehen...

https://www.imdb.com/title/tt14169970/
2.1 Was wäre, wenn Nebula für das Nova Corps rekrutiert worden wäre? (What If... Nebula Joined the Nova Corps?)
Nova Prime rekrutiert Nebula, um den Nova Corps nach dem erfolgreichen Putsch von Ronan dem Ankläger gegen Thanos beizutreten. Fünf Jahre später, nachdem Xandar vom Universum abgeschottet wurde, um sich vor Ronans Kräften zu schützen, entdeckt Nebula die Leiche von Yondu Udonta und erhält von Nova Prime den Auftrag, diese zu untersuchen. Sie erfährt, dass Yondu die Codes zum Öffnen des planetaren Schutzschildes gefunden hat und heuert den Kree-Soldaten Yon-Rogg an, um den Großrechner des Nova Corps zu infiltrieren und zu zerstören. Yon-Rogg verrät sie und enthüllt, dass er und Nova Prime planen, Xandar an Ronan zu übergeben. Nebula überlebt einen Hinrichtungsversuch von Nova Primes Männern und heuert anschließend den Kasinobesitzer Howard the Duck und seine Untergebenen Groot und Korg an, um Nova Prime aufzuhalten. Während ihres Kampfes enthüllt Nebula, dass sie Nova Primes Abtrünnigkeit erkannte, als sie ihr die Mission zuwies, und den Code so änderte, dass sich der Schild wieder schließt, als Ronans Schiff, die Dark Aster, Xandar betritt, es zerstört und Ronan tötet. Nova Prime versucht zu entkommen, stürzt aber in den Tod. Der Schild öffnet sich wieder, während Nebula sich darauf vorbereitet, Xandar weiter zu verteidigen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt15090982/
2.2 Was wäre, wenn Peter Quill die mächtigsten Helden der Erde angegriffen hätte? (What If... Peter Quill Attacked Earth's Mightiest Heroes?)
988 bringen die Ravagers Peter Quill zu Ego, der ihn auffordert, bei seiner Expansion durch das Universum zu helfen. Sechs Monate später, nachdem er mehrere Welten verwüstet hat, kehrt Quill zur Erde zurück. Peggy Carter und Howard Stark rekrutieren daraufhin Bill Foster, König T'Chaka von Wakanda, Bucky Barnes, Dr. Wendy Lawson und einen widerwilligen Hank Pym, der seine Tochter Hope van Dyne mitbringt. Nach einem Handgemenge auf Coney Island nimmt das Team Quill mit Hilfe von Thor fest. Während das Team sein weiteres Vorgehen bespricht, befreit Van Dyne Quill, der nach Missouri reist. Während T'Chaka, Foster und Thor Carters Truppen dabei helfen, Ego zurückzuhalten, treffen Pym und Lawson auf Quill, der das Grab seiner Mutter besucht. Ein sympathischer Pym überzeugt ihn, sich gegen seinen Vater zu stellen. Barnes bereitet - unter dem Einfluss seiner Manipulatoren - ein Attentat auf Quill vor, bis Stark ihn an seinen besten Freund Steve Rogers erinnert. Als Ego die Helden überwältigt und versucht, seine Saat zu erhalten, kommen Pym und Quill rechtzeitig an, um ihn aufzuhalten, wobei letzterer die Saat benutzt, um Egos Avatar zu zerstören. Das Team, ohne Barnes, feiert seinen Sieg, bevor es sich aufmacht, Ego selbst zu stellen. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt15167138/
2.3 Was wäre, wenn Happy Hogan Weihnachten gerettet hätte? (What If... Happy Hogan Saved Christmas?)
An Heiligabend ist Happy Hogan damit beauftragt, die Sicherheit im Avengers Tower für die jährliche Weihnachtsfeier zu überwachen, bis Justin Hammer und seine Handlanger Sergei und Rusty aus dem Gefängnis ausbrechen und den Tower stürmen, um Tony Starks Technologie und eine Blutprobe von Bruce Banner zu stehlen. Bei dem Versuch, die Blutprobe zu retten, wird sie Hogan versehentlich injiziert, was dazu führt, dass er sich allmählich in ein Hulk-ähnliches Monster verwandelt, ohne jedoch seine Intelligenz zu verlieren. Während die Avengers beschäftigt sind und Starks KI J.A.R.V.I.S. inaktiv ist, kontaktiert Hogan Darcy Lewis, die versucht, eine neue KI zu finden, um die Systeme des Turms neu zu starten. Sie wird jedoch von Hammers Gruppe als Geisel genommen, die die Eiserne Legion und Starks Hulkbuster-Rüstung in ihre Gewalt bringt. Sobald seine Verwandlung abgeschlossen ist, vernichtet Hogan die Legion und besiegt Hammer. Während Hammer wieder in Gewahrsam genommen wird, kehren die Avengers zurück, loben Hogan für seinen Einsatz und setzen ihre Weihnachtsfeier fort. - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt15167142/
2.4 Was wäre, wenn Iron Man auf den Grandmaster treffen würde? (What If... Iron Man Chrashed Into the Grandmaster?)
Im Jahr 2012 rettet Tony Stark New York vor den Chitauri, indem er eine Atomrakete auf ihr Mutterschiff umlenkt. Das Wurmloch, das er benutzt hat, schließt sich jedoch, bevor er zur Erde zurückkehren kann, was dazu führt, dass er eine Bruchlandung auf Sakaar macht, wo er von dessen Herrscher, dem Grandmaster, gezwungen wird, zu bleiben. Stark greift in ein Todesrennen ein, um einen der Teilnehmer, Korg, zu retten, und trifft auf Gamora, die von Thanos geschickt wurde, um Stark zu töten, weil er die Chitauri aufgehalten hat, bevor Topaz, die oberste Vollstreckerin des Großmeisters, die beiden gefangen nimmt. Nachdem er Gamoras Absicht erfahren und geschworen hat, den Großmeister aufzuhalten, entkommt Stark, rekrutiert Korg und Walküre, baut einen neuen Iron-Man-Anzug und fordert den Großmeister zu einem Wettstreit um den Titel des Herrschers von Sakaar heraus. Obwohl der Großmeister versucht, zu betrügen, gewinnt Stark schließlich, während Walküre Topaz besiegt und den Großmeister außer Gefecht setzt. Als Walküre zum König von Sakaar gekrönt wird, überredet Stark Gamora, ihren eigenen Weg zu gehen, bevor er mit ihr aufbricht, um Thanos zu konfrontieren und zu töten. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt15167144/
2.5 Was wäre, wenn Captain Carter den Hydra Stampfer besiegt hätte? (What If... Captain Carter Fought the Hydra Stomper?)
Captain Peggy Carter und Natasha Romanoff finden Steve Rogers in der Hydra Stomper-Rüstung an Bord der Lemurian Star, aber er greift sie an. Nach einer Besprechung mit Nick Fury kommt Romanoff zu dem Schluss, dass Rogers, der seit 1953 vermisst wird, vom Roten Raum gefangen genommen und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Carter und Romanoff helfen Brock Rumlow, Bucky Barnes vor Rogers zu schützen, bevor sie ihn außer Gefecht setzen und zu einem geheimen Versteck in Schottland reisen, wo sie erfahren, dass der Anzug Rogers am Leben erhält, obwohl jede Aktivierung seine Überlebenschancen verringert. Rogers bietet Carter an, ihr bei der Demontage des Roten Raums zu helfen, in der Hoffnung, ein Heilmittel zu finden, und begleitet sie und Romanoff zu einem ehemaligen KGB-Gelände. Die Gruppe gerät jedoch in einen Hinterhalt von Drohnen und Black Widow-Attentätern, die von der Anführerin des Roten Raums, Melina Vostokoff, kontrolliert werden, die Rogers' Gehirnwäsche reaktiviert. Während Romanoff Vostokoffs Truppen aufhält, wendet sich Carter an Rogers, der sich opfert, um den Roten Raum zu zerstören. In diesem Moment setzt Romanoff ihren Enterhaken ein, um Vostokoff an Rogers' Anzug zu binden, der bei der darauffolgenden Explosion ums Leben kommt. Als Carter versucht, Rogers zu finden, führt sie ein Portal plötzlich in ein Universum, das der Renaissance nachempfunden ist, wo sie auf seine Varianten von Fury und Wanda Maximoff trifft. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt15167146/
2.6 Was wäre, wenn Kahhori die Welt umformen würde? (What If... Kahhori Reshaped the World?)
Nachdem Surtur Asgard während Ragnarök zerstört hat, stürzt der Tesserakt in einem See der Haudenosaunee-Konföderation im vorkolonialen Amerika ab und verleiht ihm magische Eigenschaften. Nachdem zahlreiche Stammesangehörige verschwinden, während sie mit ihm interagieren, wird er als der Verbotene See bekannt. Im späten 15. Jahrhundert werden die jungen Mohawk-Geschwister Kahhori und Wáhta von spanischen Konquistadoren gejagt, die ihr Dorf auf der Suche nach dem Jungbrunnen durchwühlt haben. Während sie sich in einer Höhle verstecken, wird Wáhta gefangen genommen und Kahhori angeschossen, woraufhin sie in den Verbotenen See fällt, der sie in eine andere Dimension teleportiert, wo sie von ihren Mohawk-Kollegen wieder gesund gepflegt wird. Ein Dorfbewohner namens Atahraks erklärt, dass die vermissten Stammesangehörigen in die "Himmelswelt" teleportiert wurden, wo sie Kräfte und Unsterblichkeit erlangten, aber nicht nach Hause zurückkehren konnten. Während Kahhori sich mit ihren neu gewonnenen Kräften vertraut macht, betreten die Konquistadoren den See, in dem sie die Quelle vermuten, und dringen in die Himmelswelt ein. Kahhori hält sie auf, zwingt das Portal vom Himmel auf die Erde und kehrt nach Hause zurück. Sie und die Dorfbewohner besiegen die Konquistadoren, retten ihr Volk und zwingen später Königin Isabella, Frieden zu schließen. Kurz darauf taucht Doctor Strange Supreme aus einem anderen Portal auf und nähert sich Kahhori. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt15167148/
2.7 Was wäre, wenn Hela die zehn Ringe gefunden hätte? (What If... Hela Found the Ten Rings?)
Odin, der Helas Blutdurst in den Neun Reichen leid ist, verbannt sie auf die Erde und entzieht ihr ihre Kräfte, indem er Mjolnir zerstört und ihre Krone verzaubert. Hela landet im mittelalterlichen China und wird von den Armeen von Xu Wenwu konfrontiert. Sie versucht, die Krone zurückzuholen, scheitert aber. Wenwu lässt Hela am Leben und versucht, sie für seine Armee zu rekrutieren, aber sie entkommt, nachdem es ihr nicht gelungen ist, seine Zehn Ringe zu stehlen. Sie wird von einem Hundun in das Reich Ta Lo geführt, wo sie deren Anführer Jiayi davon überzeugt, sie in ihre Armee aufzunehmen. Jiayi unterrichtet Hela in den Kampfkünsten, nachdem sie ihren wahren Wunsch nach Freiheit von Kontrolle erkannt hat. Nachdem Heimdall berichtet hat, dass es ihm nicht gelungen ist, Hela ausfindig zu machen, besucht Odin die Erde, um zur Vergeltung gegen Wenwu zu kämpfen. Hela schließt sich Wenwu im Kampf gegen Odin an, gewinnt schließlich und wird wieder würdig, ihre Krone zu tragen. Odin erkennt Helas Wachstum an und überlässt ihr den Thron von Asgard. Hela vereint die Armeen Asgards und Wenwus Organisation der Zehn Ringe und begibt sich auf eine Reise, um die Freiheit in den Neun Reichen und darüber hinaus zu sichern, und kommt Gamoras Volk zu Hilfe, als Thanos es angreift. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt15167150/
2.8 Was wäre, wenn die Avengers im Jahr 1602 zusammenkämen? (What If... the Avengers Assembled in 1602?)
Nach ihrer Ankunft in einem Renaissance-Universum willigt Captain Carter ein, Wanda Merlin und Sir Nicholas Fury dabei zu helfen, einen drohenden Überfall zu verhindern. Sie rettet Prinz Loki davor, durch einen Spalt aus diesem Universum gesaugt zu werden, aber es gelingt ihr nicht, Königin Hela zu retten, und sie wird von Sir Harold "The Happy" Hogan auf Befehl des neuen Königs Thor gejagt. Carter erfährt, dass der Vorfall aufgrund der Anwesenheit des Vorläufers, eines anderen zeitversetzten Individuums, stattfindet, und macht Tony Stark ausfindig, der mithilfe des Zeitsteins in Thors Zepter ein Gerät zur Identifizierung des Vorläufers herstellen kann. Er verweist sie auf die Gesetzlosen Steve Rogers, Bucky Barnes und Scott Lang hin, um bei dem Diebstahl zu helfen. Carter findet die Gruppe, doch sie werden von Hogan überfallen. Carter ergibt sich und wird in ein Gefängnis überführt, wo sie sich und einen maskierten Bruce Banner befreit. Sie treffen sich mit Stark und schließen sich Rogers' Gruppe an, um Thors Hof zu infiltrieren. Mit Wandas Hilfe holt die Gruppe den Zeitstein für Starks Gerät zurück, das Steve Rogers als den Vorläufer identifiziert, der versehentlich die zeitliche Anomalie im Kampf gegen Thanos geschaffen hat. Carter verabschiedet sich von Rogers und bringt ihn in sein Universum zurück, um den Vorfall rückwirkend zu verhindern, bevor sie auf Strange Supreme trifft. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt15167152/
2.9 Was wäre, wenn Strange Supreme einschreiten würde? (What If... Strange Surpreme Intervened?)
Strange Supreme bringt Captain Carter in sein Sanctum Infinitum, wo er verrät, dass er den "Universumskiller" gefangen hat, um seine Sünden zu sühnen, und bittet sie um Hilfe bei der Gefangennahme einer entkommenen Variante, die in ein Universum geflohen ist, in der Hydra den Tesserakt eingesetzt hat um die Welt zu zerstören. Carter stimmt zu und trifft auf Kahhori, der verrät, dass Strange Varianten gefangen hat, um sie der Schmiede zuzuführen, einer Vorrichtung, die er gebaut hat, um sein verlorenes Universum wiederzubeleben. Als Strange versucht, Kahhori zu töten, befreit Carter seine Gefangenen und ermöglicht auch Kahhori die Flucht. Inmitten dieses Chaos trifft das Paar auf Black Panther Killmonger, den Kahhori von seiner Rüstung trennt und Carter erlaubt, die darin enthaltenen Infinty-Steine zu benutzen. Während das Paar in der Schmiede gegen Strange kämpft, leihen die Varianten ihre Waffen an Carter, während Kahhori sie mithilfe ihrer Kräfte nach Hause schickt. Strange wird von seinem dämonischen Selbst übernommen, doch Carter trennt sie. Als die Schmiede zusammenbricht, opfert Strange sich selbst und sein Gegenstück. Der Wächter bringt Kahhori nach Hause und bringt Carter in Stranges wiederhergestelltes Universum. Er enthüllt, dass es ihm gelungen ist, Christine Palmer wiederzubeleben, obwohl er darin nie wiedergeboren werden kann. Carter bittet daraufhin den Wächter, ihr das Multiversum zu zeigen, bevor er sie nach Hause bringt. - 8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork: Disney+

Freitag, 29. Dezember 2023

The Lost City - The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022)

https://www.imdb.com/title/tt13320622/

Loretta Sage (Sandra Bullock) ist eine brillante Autorin, die zurückgezogen lebt und sich Liebes- und Abenteuerromane über exotische Orte ausdenkt. In den Geschichten geht es um den gutaussehenden Dash, der stets auf den Romancovern abgedruckt ist und vom selbstverliebten Modell Alan (Channing Tatum) verkörpert wird. Auf einer Buch-Tournee mit Alan wird Loretta entführt: Der exzentrische Milliardär Fairfax (Daniel Radcliffe) steckt dahinter und verlangt von der Autorin, ihn zum Schatz der antiken verlorenen Stadt aus einem ihrer Romane zu führen. Alan reist zur Rettung von Loretta in den Dschungel, wo er beweisen will, dass er ein echter Held ist und mehr auf dem Kasten hat als nur zu posen. Ein tropisches Abenteuer nimmt seinen Lauf. Alan und Loretta müssen ein Team werden, um die Gefahren des Urwalds zu überleben und den Schatz zu finden. Doch es würde enorm helfen, wenn Alan dabei nicht dermaßen unbeholfen wäre... 

Eines gleich vorweg: "The Lost City" ist kein besonders einzigartiger Film; Seine Prämisse basiert auf "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" und unzähligen anderen Abenteuerfilmen. Seine Pointen sind aus der Ferne als grelles Licht zu erkennen, der die abgelegene Insel, auf der der Großteil der Geschichte spielt, dominiert. Dies ist ein Film, von dem man schon in den ersten Momenten ein klares Gefühl des Für oder Widers bekommen kann und jeder Gag ist deutlich zu erkennen. In all dieser Vertrautheit liegt jedoch ein erhebliches Maß an Trost und Freude. Die Regisseure und Co-Autoren Adam und Aaron Nee verstehen genau, was ihr Publikum will - so wie es ein guter Liebesromanautor tun würde - und liefern ein unbestreitbar charmantes, romantisches Abenteuer.

Die aus dem Aufhänger resultierende Romanze zwischen Loretta Sage, der ausgebrannten Liebesromanautorin, deren Trauer über den Verlust ihres Mannes ihre Karriere zu gefährden droht und Alan, einem scheinbar dämlichen Trottel, der die Leser von Sages bei Autogrammstunden optisch verwöhnt, ist unvermeidlich, aber „The Lost City“ leistet hervorragende Arbeit bei der Erforschung der zunehmenden Chemie zwischen Bullocks und Tatums Charakteren. Insbesondere hebt der Film Alans emotionale Intelligenz und seine unerschütterliche Unterstützung hervor. Er ist vielleicht der Typ, der Loretta als "menschliche Mumie" bezeichnet, aber er weiß auch, dass sie ohne Snacks launisch wird und dass sie beim Durchqueren des felsigen Geländes ein etwas vernünftigeres Paar Schuhe gebrauchen könnte. Wie viele geliebte romantische Helden ist Alan nicht nur ein wunderschöner Mann, er ist auch ein Mann, der sich um sie kümmert.

Tatum ist auf mehreren Ebenen eine großartige Besetzung für eine Rolle wie diese. Er sieht nicht nur so aus, als würde er auf das Cover eines Liebesroman-Taschenbuchs gehören, er ist auch ein Schauspieler, der seine eigene Anziehungskraft versteht und immer wieder bewiesen hat, dass er keine Angst davor hat, eine Rolle zum Spaß zu spielen. Bullock spielt auch gerne mit der körperlichen Unbeholfenheit ihrer Figur und der schließlichen Ablegung ihres stacheligen Äußeren - es ist auch für sie nicht gerade unbekanntes Terrain. Zusammen strahlen die beiden Spaß und ein Gefühl der Zuneigung aus, in das man sich leicht hineinversetzen kann.

Andere Mitglieder der Nebenbesetzung, insbesondere die sehr willkommene Patti Harrison als Lorettas hysterisch engagierte Social-Media-Managerin, verleihen einem Drehbuch, das ansonsten nach Zahlen spielt, helle, bizarre Humorklänge (seltsamerweise ist dies keine Kritik, "The Lost City" arbeitet mit einer wirksamen Formel). Daniel Radcliffe ist das einzige Element des Films, das nicht ganz so gut funktioniert wie der Rest. Sein Charakter ist der einzige Bereich, in dem der Film versucht, etablierte Archetypen zu verändern, und das Ergebnis ist, dass er sich in einer Geschichte, in der alle anderen bequem in ihre Rollen passen, fehl am Platz fühlt.

"The Lost City" mag von manchen als formelhaft und albern kritisiert werden, aber es macht viele Dinge gut, die bemerkenswert sind. Er ist hell, sowohl optisch als auch atmosphärisch. Er erzählt seine originelle Geschichte, von Filmemachern, die verstehen, was für ein Film das ist. Am wichtigsten ist, dass seine zentrale Beziehung ein echtes Verständnis für die emotionale Sensibilität und Verletzlichkeit zeigt, die Romantik als Genre attraktiv machen. Letztlich geht es "The Lost City" darum, die Erwartungen der Zuschauer direkt zu treffen. Dies geschieht auf einem Niveau, das offensichtlich erscheinen mag, aber mit einer Sorgfalt, die auch bei wiederholtem Betrachten sicher Bestand hat.

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Paramount Pictures
Poster/Artwork: Paramount Pictures

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Gran Turismo (2023)

https://www.imdb.com/title/tt4495098/

Jann Mardenborough (Archie Madekwe) hat den großen Traum, Rennfahrer zu werden. Einziges Problem: Er hat nicht die finanziellen Mittel, um Teil des elitären Motorsports zu werden - und drückt lediglich an der PlayStation aufs Gaspedal. Doch dann erfolgt die Ankündigung, die sein Leben für immer verändern wird: Der leidenschaftliche „Gran Turismo“-Spieler wird als einer der besten Spieler des Planeten dazu eingeladen, bei einem großen, internationalen Turnier mitzufahren. Als Preis winkt dem Sieger die Möglichkeit, eine Karriere als echter Rennfahrer zu starten! Jann gibt alles - und gewinnt tatsächlich. Doch damit beginnt die wahre Herausforderung erst. Nicht nur sind seine Eltern Steve (Djimon Hounsou) und Lesley Mardenborough (Geri Halliwell Horner) sind besorgt um ihren Schützling, der - zumindest wenn es nach seinem Vater geht - etwas Vernünftiges lernen soll. Auch wird Jann im Rennzirkus alles andere als wohlwollend aufgenommen. Ob er mit der Hilfe seines Mentors Jack Salter (David Harbour) und seines Marketing-Managers Danny Moore (Orlando Bloom) den Durchbruch schaffen kann?

Seit den späten 1990er Jahren haben die "Gran Turismo"-Rennspiele für PlayStation Milliarden von Dollar eingespielt und können damit mit den Einspielergebnissen einiger Filmreihen konkurrieren. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis es einen Ableger eines Films geben würde, der in die Fußstapfen anderer Live-Action-Adaptionen von PlayStation-Spielen treten würde, darunter "Uncharted" aus dem letzten Jahr. Der Film "Gran Turismo" erzählt die wahre (aber unwahrscheinliche) Geschichte von Jann Mardenborough, einem Gran Turismo-Gaming-Experten, der zu einem professionellen Rennfahrer mit echten Autos auf echten Strecken wurde. Mardenboroughs Sprung von Pixeln auf Asphalt war eine wirksame Werbung dafür, dass Gran Turismo mehr als nur ein Spiel ist, aber sein Werdegang verlief nicht ganz reibungslos. In der pflichtbewussten Erzählung von Regisseur Neill Blomkamp sieht sich Jann (Archie Madekwe), ein Teenager aus Cardiff, Wales, mit Zweiflern und steilen Lernkurven konfrontiert, um mit den Kurven der Rennstrecke zurechtzukommen. Seine Underdog-Geschichte ("Kann dieser digitale Treiber es in die reale Welt schaffen?") dient gleichzeitig als altmodische Geschichte eines jungen Mannes, der seiner Familie und anderen Skeptikern seinen Wert unter Beweis stellt.

Madekwes Jann ist so bescheiden, dass jeder Schritt auf seiner Reise eine angenehme Überraschung ist. Nachdem Janns Vater (Djimon Hounsou) sagt, dass Spiele keine Zukunft haben, und Jann zu seinem Job auf einem Güterbahnhof holt, macht sich Jann auf den Weg und gewinnt einen von Nissan veranstalteten Wettbewerb, bei dem es um die Rekrutierung vielversprechender Gran Turismo-Spieler geht. (Seine Mutter, gespielt von Geri Halliwell Horner, ist etwas ermutigender.) Er verdient sich einen Platz in der Rennakademie des Unternehmens, die von einem hartnäckigen Ingenieur, Jack (David Harbour), und einem hoffnungsvollem Vermarkter, Danny ( Orlando Bloom), geleitet wird. Wieder einmal übertrifft Jann die Erwartungen und schlägt einen eher fernsehtauglichen Konkurrenten um die Chance, professionell Rennen zu fahren.

Der Film ähnelt allmählich den Levels in einem Videospiel, als Jann weltweit an Rennen teilnimmt, um seinen Vertrag mit Nissan abzuschließen. Er schlägt schließlich einen widerwärtigen Spitzenreiter (Josha Stradowski) in Dubai und feiert in Tokio, aber bei seinem nächsten Rennen überschlägt er sein Auto (wie es der echte Mardenborough im Jahr 2015 tat, obwohl der Film die zeitliche Abfolge etwas zugunsten der Spannung anpasst). Wie in vielen Sportfilmen mangelt es nicht an Training und Wettkampf - dem ständigen Aufbau. Ein Finale findet in Le Mans statt, dem jährlichen 24-Stunden-Rennen. 

Regisseur Neill Blomkamps Umgang mit den Track-Szenen mangelt es etwas an überzeugender Körperlichkeit oder Schwung - der Schnitt und die Kameraführung könnten jeweils ein schärferes Gespür für Rhythmus und Geschwindigkeit vertragen - auch wenn der Film gekonnt Simulation und Rennen verbindet. Aber das alles wäre vielleicht nicht so wichtig, wenn es mit einem etwas stärkeren Drehbuch gepaart wäre. Diesem hier mangelt es an Flair (obwohl Jann die sympathische Eigenart hat, Enya oder Kenny G zuzuhören, um sich vor Rennen zu entspannen). Und doch freut man sich, dass der Underdog nicht gleich wie jeder selbstverständlice Superheld von jetzt auf gleich Platz 1 auf dem Siegertreppchen erreicht, sondern sich seinen Weg langsam erarbeiten muss - und trotzdem verliert. Madekwe vermittelt eine jugendliche Verletzlichkeit und eine ansprechende Atmosphäre stiller Hartnäckigkeit, auch wenn er als Darsteller hier sanftmütig auftritt. Der Film muss nicht die gleiche Sensation erreichen wie ein überaus beliebter Rennsimulator, aber er sollte Spannung und Dynamik auf seine eigene filmische Art vermitteln. Wenn die Neuheit, einem Spieler dabei zuzusehen, wie er zum Fahrer wird, nachlässt, bleibt uns ein gutes, unterhaltsames Renndrama in einem Medium, das für etwas mehr Kick gemacht ist. 

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures
Poster/Artwork: Sony Pictures

Mittwoch, 27. Dezember 2023

No Hard Feelings (2023)

https://www.imdb.com/title/tt15671028/

Die Uber-Fahrerin Maddie (Jennifer Lawrence) ist vom Pech verfolgt. Als ihr Ex-Freund, seines Zeichens Abschleppwagenfahrer, ihr Auto pfändet, droht ihr der Verlust ihres Elternhauses und sie steht kurz vor dem finanziellen Bankrott. Wie soll sie ohne das Fundament ihrer Arbeit Geld verdienen? Doch dann entdeckt sie ein verlockendes Job-Angebot auf Craigslist: „Brauchst du ein Auto? ‚Date‘ unseren Sohn!“ Die wohlhabenden Helikopter-Eltern Allison und Laird (Matthew Broderick und Laura Benanti) wollen, dass ihr eigenbrötlerischer und sozial unbeholfener Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) endlich auch mal mit einer Frau zusammen ist, bevor er ans College nach Princeton geht. Auch wenn Maddie sich nicht sicher ist, ob der Begriff „date“ in der Anzeige in Wirklichkeit nur ein Code-Wort für Sex ist, macht sie sich daran, den Teenager zu verführen. Trotz ihrer ambitionierten Versuche Percy mit etwas Alkohol und Nacktbaden aufzulockern, erweist sich die Aufgabe schwieriger als gedacht... 

Unter der Regie von Gene Stupnitsky dreht sich der Film um Maddie Barker (Jennifer Lawrence), eine in Montauk ansässige Uber-Fahrerin Anfang dreißig, die kurz vor dem Bankrott steht. Was also tun? Die Antwort liefert "No Hard Feelings", in welchem Lawrence stolz ihre Freak-Flagge wehen lässt. Durch die wilde, hastige, zynische Maddie kehrt Lawrence zu ihren komödiantischen Wurzeln zurück und brilliert hier in jeder Facette ihres Auftritts. Sie verfügt über die gleichen komödiantischen Fähigkeiten wie Anna Faris, Charlize Theron, Emma Stone und Regina Hall, die ihre Sinnlichkeit im Handumdrehen auf den Kopf stellen und in albernes Verhalten verfallen. Lawrence verfügt über ein professionelles Komik-Timing, insbesondere mit Maddies zynischen Aussprüchen und Beleidigungen. Selbst für ein Talent wie Lawrence beeindruckt sie immer noch mit ihrem Engagement für unglaubliche Kunststücke der Körperkomödie. Nichts, was sie als Mystique in einem der "X-Men"-Filme getan hat, kann damit mithalten, dass Maddie in ihrem Geburtstagskostüm vollwertige Wrestlerin gegen eine Gruppe Teenager ist.

"No Hard Feelings" bietet eine bahnbrechende, herausragende Darbietung von Andrew Barth Feldman, der als entzückender Kontrast zu Maddie von der Broadway-Bühne auf die Leinwand springt. Sein Percy ist die pure Anthese; anstatt einer älteren Frau nachzujagen, tut er alles in seiner Macht stehende, um die Abstinenz langsam und stetig aufrechtzuerhalten. Er ist der perfekte Kontrast zu Lawrences Maddie und sorgt mit seinem schüchternen Auftreten, das im Kontrast zu ihrer äußerlich selbstbewussten Art steht, für zahlreiche Lacher. Die ungewöhnliche, aufkeimende Chemie zwischen Lawrence und Feldman verstärkt den Humor des Films mehr als das mittelmäßige Material. Die besten Gags werden alle im viel besser geschnittenen Trailer verfälscht, der schnell zum nächsten Witz übergeht, im Gegensatz zum Endprodukt, wo oft Aufnahmen von der Reaktion eines Schauspielers auf die auftretenden Verrücktheiten gemacht werden. Regisseur Stupnitsky ist kein Unbekannter darin, Aufrichtiges und Absurdes zu verbinden. Die komödiantischen und dramatischen Aspekte des Films versuchen, beim Publikum eine positive Reaktion hervorzurufen, ohne beides in Einklang zu bringen.

Auf halbem Weg erreicht "No Hard Feelings" einen witzigen Höhepunkt und bricht abrupt ab, wobei Szenen von Dating-Missgeschicken für nebeneinander liegende Geschichten über zwei einsame Menschen unterschiedlicher Generationen und Klassen geopfert werden, die sich gegenseitig beeinflussen, um erwachsen zu werden. Etwa in der zweiten Hälfte dieses Films verliert sich die ausgefallene Komödie in einem unverdienten Charakterdrama direkt aus einem völlig separaten Drehbuch. Ohne die gemeinsame komödiantische Exzellenz von Lawrence und Barth Feldman mit ihrem überwältigenden Charme und der Chemie, die die Lacher anheizt, wäre "No Hard Feelings" eine Katastrophe gewesen. Aber dank ihnen ist es eine brauchbare Sommerkomödie, die vor allem Fans von Lawrence glücklich machen dürfte, auch wenn ihre Talente woanders besser zum Einsatz kommen.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures
Poster/Artwork: Sony Pictures

Freitag, 22. Dezember 2023

Rebel Moon Part One: A Child Of Fire - Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers (2023)

https://www.imdb.com/title/tt14998742/

Vor Jahren strandete Kora (Sofia Boutella) in einem Raumschiff auf dem Mond Veldt irgendwo am Rande des Universums. Die Einheimischen nahmen sie freundlich auf, befürchteten aber schon immer, dass Kora von einer Welt stammt, mit der sie lieber niemals Kontakt haben würden. Sie sollen Recht behalten, denn eines Tages taucht der grausame Admiral Noble (Ed Skrein) auf, ein Abgesandter des tyrannischen Imperium-Herrschers Balisarius (Fra Fee), der Veldt unterjochen und ausbeuten möchte, wie er es schon auf vielen weiteren Planeten und Monden zuvor getan hat. Doch die Invasoren haben ihre Rechnung ohne die kämpferische Kora gemacht, die ursprünglich aus ihren eigenen Reihen stammt. Gemeinsam mit dem kriegerisch gänzlich unerfahrenen Bauern Gunnar (Michiel Huisman) bricht sie zu verschiedenen Nachbargestirnen auf, um die dortigen Bewohner davon zu überzeugen, sich einer Rebellion gegen das Imperium anzuschließen. 

Zack Snyder macht selten halbe Sachen. Nachdem mit "Army Of The Dead" bereits ein Netflix-Universum im Gange ist, bringt er mit "Rebel Moon Teil 1: Ein Kind des Feuers" ein zweites Universum auf den Markt. Und wenn man Berichten Glauben schenken mag, so ist die unverhohlen an "Star Wars" angelehnte (und oft sogar dreist kopierte) SciFi-Opera eine Idee aus Snyders College-Zeiten und hätte sogar - mit der enstprechenden Rückendeckung - sehr gut in eben jenes Universum integriert werden können. Doch dieser Wurf landete nicht bei Lucasfilm, also tat sich Snyder erneut mit Netflix zusammen, um "Rebel Moon" in ein eigenes, einzigartiges Universum zu verwandeln, das mit einer zweiteiligen Geschichte beginnt, bevor es sich möglicherweise weiter ausdehnt.

Nach einer Eröffnungssequenz (die erste von vielen) über die Mutterwelt treffen wir Kora (Sofia Boutella) zum ersten Mal auf dem Planeten Veldt, wo sie nach einer Bruchlandung auf Veldt Mitglied der dortigen Bauerngemeinschaft geworden ist. Ihre Hoffnungen auf ein Leben in Frieden werden zunichte gemacht, als Admiral Noble (Ed Skrein), treuer Diener des tyrannischen Regenten Balisarious (Fra Fee), auf Veldt ankommt. Er will die Ernte, um seine Armee zu ernähren, während sie Jagd auf eine Gruppe von Rebellen machen, angeführt von Darian und Devra Bloodaxe (Ray Fisher und Cleopatra Coleman). Es überrascht nicht, dass Nobles Bitte eher eine Forderung als eine Bitte ist, und als sich Soldaten der Mutterwelt auf Veldt niederlassen, ist Kora nicht bereit, tatenlos zuzusehen und eine andere Gruppe von Menschen leiden zu lassen. Allerdings kann Kora die Mutterwelt nicht alleine bekämpfen, also begibt sie sich mit Hilfe von Gunnar (Michiel Huisman) auf eine Reise in verschiedene Welten, um eine Gruppe von Kriegern zu finden, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, um Koras Volk zu verteidigen. Klingt nicht neu? Nö, ist es auch nicht und ist eigentlich sogar der langweiligste Standrad-Aufhänger aller Zeiten - mittlerweile. Wer an die Ameisen und die Heuschrecken denkt, der hat eigentlich schon den gesamten Film erfasst.

Angesichts der Idee, die Snyder nun seit Jahrzehnten im Kopf herumschwirrt, ist es immerhin keine Überraschung, dass "Rebel Moon" in einer sehr detaillierten Welt spielt. Von den Welten selbst bis hin zu den Kostümen der Charaktere gibt es überall Hintergrundgeschichten - auch wenn diese nicht immer offensichtlich sind. Das Problem ist, dass die Handlung, die Snyder sich für den Film "ausgedacht" hat, bei weitem nicht so interessant ist wie die Welt, in der er spielt. Es ist eine sehr unkomplizierte "Die sieben Samurai"-Geschichte, in der es darum geht, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe zusammenzubringen, um ein größeres Übel zu bekämpfen - und das ist fast auch der Fall. Für eine Laufzeit von etwas mehr als zwei Stunden passt auch sehr viel rein. Doch dies hinterlässt bei "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers" ein episodisches Gefühl, da der Film, nachdem er im ersten Akt eine lange Zeit auf Veldt verbracht hat, immer hektischer von Planet zu Planet springt, um die verschiedenen Krieger aufzusammeln, ohne dem Zuschauer wirklich zu zeigen, wer von ihnen wirklich der Held ist. Kora bekommt als Hauptdarstellerin die meiste Entwicklungzeit, aber der Film ist so sehr in Bewegung, dass ihre Hintergrundgeschichte in zwei schier endlos langen Expositionen erzählt wird. Man darf sich sicher sein, dass dieses Problem durch einen bereits geplanten Director's Cut, der angeblich eine Stunde länger sein wird, abgemildert werden könnte, allerdings wünschte man sich, Snyder hätte sich auf eine Version des Films konzentriert, da "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers" in seiner aktuellen Form heillos überladen und unendlich gehetzt wirkt.

Jeder Planet ermöglicht es Snyder immerhin, verschiedene Genres auf seine eigene Weise zu interpretieren. Beispielsweise ist die Hafenstadt Providence auf Veldt, in der sie Kai (Charlie Hunnam) treffen, eine zwielichtigere Version der Mos Eisley Cantina, während Tarak (Staz Nair) in Neu-Wodi eine greifähnliche Kreatur namens Bennu zähmt, bevor er sich der anschließt Team in einem "Avatar"-artigen Moment. Der beeindruckende Aufbau der Welt führt dazu, dass sich die Planeten deutlich voneinander unterscheiden, und der Fokus auf praktische Effekte, wo immer möglich, verleiht ihnen ein lebendiges Gefühl. Allerdings sind die Versatzstücke meist überflüssig und bevor man es merkt, ist man am Höhepunkt von "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers", ohne diesen wirklich kommen zu sehen. Das liegt hauptsächlich daran, dass es sich hier um eine in zwei Teile zerlegte Geschichte handelt, wobei jeder dieser Teile (laut Berichten) für die Veröffentlichung gekürzt wurde. Der große Kampf steht noch bevor und Teil Eins hätte einen stärkeren Abschluss gehabt, wenn Snyder nicht eine unnötige Coda eingebaut hätte, die sich um das Schicksal einer wichtigen Figur dreht.

Trotz des Umfangs und des Aufbaus der Welt ist  "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers" äußerst unbefriedigend und oft langweilig. Das bedeutet, dass man nicht umhin kann, sich auf die bekannten Schwächen von Snyder zu konzentrieren, etwa auf die Notwendigkeit, Hintergrundgeschichten zu zeigen und zu erzählen, sowie darauf, dass eine weitere weibliche Hauptfigur durch sexuelle Übergriffe motiviert ist. Wie bei "Army Of The Dead" sind die Beweise dafür vorhanden, dass "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers" ein stärkerer Film war, als er sich herausstellte. Es ist visuell beeindruckend und die Actionsequenzen sind gut inszeniert, auch wenn die Zeitlupe überbeansprucht ist (wie es mittlerweile ja auch von einem Snyder-Film zu erwarten ist), und man darf auch durchaus gespannt sein, wie es im April mit dem zweiten Teil weitergeht. Die Enttäuschung hier liegt darin, dass Netflix Snyder anscheinend erlaubte, zu tun, was er wollte, und er sich nicht einfach für die geplante Fassung als einzige Version des Films entschieden hat, eine Entscheidung, die seine größten Probleme hätte lösen können. So wie es ist, trägt "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers" alle bekannten Züge eines Zack-Snyder-Films - von den guten bis zu den schlechten - und wenn man nicht sowieso Symphathien und Vorschußlorbeeren für den Regisseur aufgrund seiner bisherigen Arbeiten mit sich bringt, dann wird man von diesem Film arg enttäuscht sein. Als Snyder-Fan ist man es fast noch mehr.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix

[SERIE] LOL: Last One Laughing: Weihnachtsspecial - XMAS Special

https://www.imdb.com/title/tt29119137/

Dieses Jahr liegt ein besonderes Paket unter dem Weihnachtsbaum: Pünktlich zu Weihnachten kehrt LOL, Deutschlands erfolgreichste Comedyshow, als Sonderausgabe zurück. Zur Weihnachtszeit gibt es eine Besonderheit: Die LOL-Allstars treten in Zweierteams gegeneinander an. Michael Bully Herbig begrüßt Carolin Kebekus und Teddy Teclebrhan, Martina Hill und Kurt Krömer, Michelle Hunziker und Rick Kavanian sowie Anke Engelke und Bastian Pastewka. Diesmal gilt: Wenn einer lacht, sind beide raus. Wer zuschaut, genießt beste Unterhaltung. Wer mitmacht, wird eine furchtbar lustige Zeit haben. Doch Bully hält nicht nur weihnachtliche Überraschungen bereit, auch die Comedy-Talente beschenken sich gegenseitig mit ihren herausragenden Darbietungen.

1. Gebete und Orangensaft
In einem festlich geschmückten Ambiente begrüßt Bully acht LOL-Allstars. Nach dem gemeinsamen Tischgebet fehlt von weihnachtlicher Behutsamkeit plötzlich jede Spur. Hoher Besuch, der so gar nichts von Weihnachtsdeko hält und ein ungewolltes Geschenk sorgen für große Anspannung. Stärken sich die Comedians gegenseitig den Rücken? Oder wird ihnen das Bündnis zum Verhängnis? - 8/10

2. Das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten
Frohe und besinnliche Weihnachten? Nicht für die LOL-Comedians!  Hier ist mentale Stärke gefragt, damit die Lachmuskeln, auch trotz größter Herausforderung, entspannt bleiben. Warum sehen die LOL-Allstars doppelt? Wer tanzt sich in Weihnachtsstimmung? Und was hat die Stille Zeit eigentlich mit Heiraten zu tun? - 8/10

3. Ich sag Santa, du sagst Claus!
Die letzte Stunde ist angebrochen und die Nerven liegen, nach dem Wiedersehen mit einer guten Bekannten, blank. Zum Zeitvertreib gibt es Musik und jede Menge Flachwitze. Außerdem gibt es eine Zeitreise und ein Päckchen wird zum Verhängnis. - 8/10

Quellen
Inhaltsangabe: amazon Video
Poster/Artwork: amazon Video

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Le visiteur du futur - Visitor From The Future (2022)

https://www.imdb.com/title/tt9155512/

Die junge Alice (Enya Baroux) ist eine Aktivistin, die für den Schutz der Umwelt so gut wie alles tun würde. Aktuell versucht sie zu verhindern, dass ihr Vater, der korrupte Abgeordnete Gilbert (Arnaud Ducret), die Genehmigung zum Bau eines Atomkraftwerks erteilt. Doch ihr Unterfangen scheint aussichtslos. Da glaubt sie plötzlich, doch noch eine Chance zu erhalten, als ein seltsam gekleideter Mann (Florent Dorin) vor ihr steht, der sich als Zeitreisender zu erkennen gibt. Er nimmt Alice jedoch mit ins Jahr 2555 und zeigt ihr ihre von einer Explosion der Kraftwerksanlage komplett zerstörte Heimat in der Zukunft. Für den Besucher ist die Sache klar: Um das Unglück zu verhindern, muss Gilbert sterben. Und es muss schnell passieren, denn eine Polizeitruppe aus der Zukunft, die jede Veränderung der Zeitebene verhindern möchte, ist ihm auf den Fersen. Nun muss Alice handeln, um nicht nur die Welt, sondern auch ihren Vater zu retten...

Zeitreisen, Zombies, Action, Komödie, Drama - der französische "Visitor From The Future" bietet alles. Der von François Descraques mitgeschriebene und inszenierte Film basiert auf einer beliebten französischen Online-Webserie und dreht sich um einen Mann namens Gilbert (Arnaud Ducret), der gerade dabei ist, ein Atomkraftwerk zu eröffnen. Ein Kraftwerk, das, wie der Besucher weiß, am Ende die Welt zerstören und ihre Bevölkerung in Zombies verwandeln wird. Der Besucher und sein Team haben seit einiger Zeit versucht, dies zu verhindern, scheitern jedoch weiterhin. Schließlich kreuzen sich diese Versuche mit Gilberts Tochter Alice (Enya Baroux), die ebenfalls ihren Vater aufhalten will, obwohl sie keine Ahnung hat, was auf sie zukommt. Also reisen der Besucher und Alice zusammen mit Gilbert in die Zukunft, während sie von der bösen Time Patrol verfolgt werden, einer Gruppe, deren Aufgabe es ist, den Verlauf der Zeit im Auge zu behalten.

In "Visitor From The Future" ist viel los, aber das Beste daran ist, wie gut die Story so viele verschiedene Elemente miteinander verbindet. Mit seiner zentralen Zeitreisehandlung gibt es viele Science-Fiction-Rätsel zu lüften. Während der besucher weiterhin vor der Time Patrol flüchtet, gibt es auch jede Menge Action. Und was am wichtigsten ist: Der Film hat dank Alice und Gilbert, die eine traurige Familiengeschichte haben und völlig unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt haben, einen superstarken emotionalen Kern. Während das Paar mit dem Besucher zusammenarbeitet und versucht, die Welt zu retten, erlebt der Zuschauer das volle Ausmaß einer Vater-Tochter-Beziehung, die schließlich zu einem unerwarteten, aber willkommenen Ende führt, das den Film auf eine ganz andere Ebene hebt.

Und während alles an "Visitor From The Future" "Blockbuster-Film mit großem Budget" schreit, soll Descraques den gesamten Film für rund 4 Millionen Euro gedreht haben. Das ist im Großen und Ganzen nicht viel, und doch lassen das Produktionsdesign, die Effekte, die Kostüme und mehr alles viel, viel größer erscheinen. Man merkt, dass es von Leuten gemacht wurde, die wissen, wie man das Beste aus jeder einzelnen Ressource herausholt. Selbst der bombastische, spannende Soundtrack von Jimmy Tillier fügt einen sehr breiten, spannenden Rahmen hinzu. Im Grunde fühlt sich der gesamte Film wie ein großes Staffelfinale von "Doctor Who" an und sieht auch so aus, mit den entsprechenden Einsätzen und Überraschungen.

Kurz und gut: Die Spielfilmadaption überzeugt mit seinen Gags, seiner Story, seiner Handlung, seinen Charakteren und seinen Anspielungen. Was nichts anderes heißt, als, dass wenn man ein Fan solcher Filme ist, wird es einem noch mehr gefallen. Und das will etwas heißen, denn dieser Film ist großartig.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Capelight
Poster/Artwork: Pyramide Productions

Mittwoch, 20. Dezember 2023

[KINO] Aquaman And The Lost Kingdom (2023)

https://www.imdb.com/title/tt9663764/

Black Manta (Yahya Abdul-Mateen II) leckt nach seinem ersten Versuch, Aquaman (Jason Momoa) zu töten, weiterhin seine Wunden. Trotzdem scheint das nur eine verlorene Schlacht in einem viel größeren Krieg gewesen zu sein. Denn Black Manta ist nach wie vor davon besessen, den Tod seines Vaters zu rächen. Und dieses Mal ist er sich sicher, Aquaman zur Strecke bringen zu können. Mit dem mysteriösen Schwarzen Dreizack in der Hinterhand ist er im Besitz einer unglaublichen Macht. Das weiß auch Aquaman. Um gegen Black Manta bestehen zu können, nimmt er sogar wieder Kontakt mit dem ehemaligen König von Atlantis, seinem Bruder Orm (Patrick Wilson), auf. Zwischen den beiden verläuft immer noch ein tiefer Graben, den sie jedoch schnell überwinden müssen, um als Team die Bewohner des Königreichs Atlantis vor Black Mantas Rache zu bewahren und die finstere Gestalt mit dem Schwarzen Dreizack ein für alle Mal zu besiegen.

Der aktuelle Film aus dem DC Extended Universe (DCEU) steht schon im Vorfeld, vermutlich (und hoffentlich) als einer der letzten in einer langen Reihe von Misserfolgen für das Studio der Warner Bros., bevor das Franchise unter der Führung von James Gunn und Peter Safran neu gestartet wird, ebenso unter keinem guten Stern. Zum einen sorgte die Nachricht vom Rezensionsembargo für "Aquaman And The Lost Kingdom" unter Fans für Stirnrunzeln, zum anderen galt die Kontroverse rund um Amber Heard (die im ersten Teil Mera verkörperte) als ein derber Schlag in die Magengrube für den zweiten Teil. Und inmitten all der Negativität rund um die Fortsetzung und eher düsterer Kassenprognosen für Jason Momoas wahrscheinlich letzte Rolle als Arthur Curry erhielten Kritiker, die den Warner Bros.-Film rezensierten, ein ebenso besorgniserregendes Update seitens des Studios. Das Embargo gilt nämlich in viel zu vielen Ländern dieser Welt so lange, dass die Fans nahezu keine Zeit haben werden, im Vorfeld Rezensionen zu konsumieren. Das ist so gut wie schlecht, denn einerseits kann sich der geneigte Fan so im Kino tatsächlich überraschen lassen, andererseits lässt die mittlerweile erlahmende Superheldenmaschinerie eher vermuten, dass der Film in der Woche vor Weihnachten eiskalt baden geht. Auch deutet ein enges Zeitfenster (oder kein Zeitfenster) zwischen dem Kritikerembargo und der Veröffentlichung eines Films oft als ein Zeichen für mangelndes Vertrauen des Studios, was auf die schlechte Qualität eines Films und die Erwartung schlechter Kritiken schließen lässt. Obwohl es den Anschein hat, dass Warner Bros. sich auf einen weiteren Flop des Comic-Films vorbereitet, könnte das Studio andere Gründe für diesen kurzen Zeitrahmen haben. Eine Möglichkeit besteht darin, Spoiler zu verhindern, etwa zum Ende der Geschichte von Aquaman und dem DCEU. Und was ist nun dran? Nun, der Frage gehen wir hier auf den Grund.

Es ist ja wie bei jedem Superheldenfilm der letzten Jahre - schwimm oder stirb. Und selbst als DCEU-Star Jason Momoa in "Aquaman And The Lost Kingdom" zurückkehrt und erneut in die Tiefen von Atlantis eintaucht, um eine uralte Macht zu bekämpfen, die Atlantis und die Welt mit der Zerstörung bedroht, könnte man gelangweilt mit den Augen rollen. Doch die negativen Rezensionen und Weltuntergangs-Prognosen werden dieser Fortsetzung in keinster Weise gerecht, da es sich bei dieser Fortsetzung tatsächlich um den besten Live-Action-Superheldenfilm des Jahres 2023 handelt. Nach dem monumentalen Erfolg des ersten "Aquaman", der als einer der leistungsstärksten DC-Superheldenfilm an den Kinokassen gehandelt wurde, waren die Erwartungen an dieses verzögerte Tiefseeabenteuer enorm hoch. Doch seit den Führungswechseln bei DC Studios, den Verzögerungen und Neuaufnahmen sowie den negativen Berichten und dem öffentlichkeitswirksamen Rechtsstreit von Amber Heard verlief das Projekt alles andere als reibungslos, da die Wellen aufgewühlt wurden, was zu einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis führte. Es ist etwas bittersüß, dass "Aquaman And The Lost Kingdom", der letzte der DCEU, ein lustiger Abschied ist, der den Zsuchauer schmerzlich an das verschwendete Potenzial der Franchise erinnert. Doch während sich der Film entfaltet, wird klar, dass diese Fortsetzung möglicherweise die Kraft haben könnte, die DCEU neu zu beleben und einen Einblick in ihre Zukunft unter Gunns Vision zu bieten. Als letzter Film vor James Gunns Übernahme des DC-Universums ist er bereit, entweder die alte Ära mit einem krönenden Abschluss abzuschließen oder als Brücke in eine wiederbelebte Zukunft zu dienen.

Während Jason Momoa seine Rolle als ikonischer Titelcharakter von Arthur Curry/Aquaman erneut übernimmt, wird er in einen epischen Kampf verwickelt, bei dem es darum geht, Atlantis vor einer katastrophalen antiken Macht zu retten, die unter dem Ewigen Eis verborgen liegt. Der Einsatz könnte nicht höher sein, denn der Film lässt das Publikum in einen Wirbelsturm intensiver Comic-Action eintauchen. Dieses Mal ist Arthurs Gegner einschüchternder als je zuvor, denn Erzfeind Black Manta, angetrieben von Rache nach dem von Arthur selbst verursachten Tod seines Vaters, schwingt den beeindruckenden Schwarzen Dreizack und erweckt eine finstere Macht. Um Black Manta aufzuhalten, schließt Arthur eine ungewöhnliche Allianz mit seinem Halbbruder Orm (Patrick Wilson), dem ehemaligen König von Atlantis. Zur wiederkehrenden Besetzung gehören Amber Heard als Mera, Nicole Kidman als Atlanna, Yahya Abdul-Mateen II als der rachsüchtige Black Manta, Dolph Lundgren als König Nereus und Randall Park, der einen deutlichen Sprung von seinen bekannten komödiantischen Rollen macht, um einen ernsteren und vielschichtigeren Charakter zu verkörpern, Dr. Stephen Shin. Parks Charakter steckt in einem moralischen Dilemma und kämpft mit Entscheidungen, die sein Gewissen schwer belasten. Im Laufe des Films wird das Publikum Zeuge einer bemerkenswerten Entwicklung seiner Figur, die am Ende des Films in einem fesselnden Bogen gipfelt.

Im Mittelpunkt von "Aquaman And The Lost Kingdom" steht die Auseinandersetzung mit Themen, die sich mit der Komplexität von Brüderlichkeit, Verrat und der Suche nach Erlösung befassen. Der Film schildert Aquamans unerwartete Allianz mit seinem Halbbruder Orm und schafft eine Dynamik, die an die komplizierte, fesselnde und manchmal humorvolle brüderliche Beziehung zwischen Thor und Loki in Marvels Cinematic Universe erinnert. Diese erzählerische Wahl fügt eine Ebene familiärer Dramatik und moralischer Ambiguität hinzu und bereichert die Handlung mit emotionaler Tiefe. Patrick Wilsons Darstellung von Orm sticht in dieser zweiten Runde heraus und verleiht dem Charakter eine facettenreiche Tiefe, die über den typischen Bösewicht-Archetyp hinausgeht. Wilson verleiht Orm eine gewisse Ernsthaftigkeit und macht ihn zu einem Charakter voller innerer Konflikte und eines Sinns für Ehre, auch wenn er mit seinen eigenen Dämonen und Ambitionen zu kämpfen hat. Seine Leistung stellt sicher, dass Orm nicht nur ein weiterer Antagonist ist, sondern eine Schlüsselfigur, deren Handlungen und Entscheidungen die Richtung der Erzählung maßgeblich beeinflussen. Seine komplexe Beziehung zu Aquaman verleiht dem Film eine reichhaltige Textur und macht ihn über ein bloßes Spektakel hinaus zu einer Geschichte familiärer Bindungen, die durch Macht und Pflicht auf die Probe gestellt werden.

Das Drehbuch von David Leslie Johnson-McGoldrick, das gemeinsam mit Wan, Momoa und Thomas Pa'a Sibbett geschrieben wurde, verbindet Horror mit Abenteuer. Die monströsen Kreaturen, die an Wans frühere Horrorwerke erinnern, verleihen dem Film eine gruselige Dimension und heben ihn im Superhelden-Genre ab. Wan hat auch hier alles gegeben und ein visuelles Fest entfesselt, das Phantastisches und Schreckliches zu einem überwältigenden Spektakel vereint. Der Film ist voller rasanter Unterwasser-Spektakel, mythischer Kreaturen und erhabener Schlachten, die an epische Sagen wie "Der Herr der Ringe" erinnern, und besticht durch seine kunstvollen Aqua-Mechs und epischen Schlachten. Allerdings übertrifft diese Flut an Bildern manchmal die Subtilität und entscheidet sich eher für einen umfassenden visuellen Angriff als für eine nuancierte Enthüllung. Wans meisterhaftes handwerk sowohl im Fantasy- als auch im Horrorbereich ist offensichtlich, doch der grandiose Ansatz des Films übertönt gelegentlich das Potenzial für zurückhaltendere, subtilere Erzählmomente.

Manchmal scheint "Aquaman And The Lost Kingdom" daher durch die Handlungsstränge zu rasen und hinterlässt beim Erzählen ein Gefühl der Eile. Der Film stützt sich oft auf bekannte Tropen, die in Comic-Adaptionen üblich sind, wodurch einige seiner Handlungsentwicklungen einigermaßen vorhersehbar wirken. Diese Abhängigkeit von ausgetretenen Pfaden vermittelt zwar ein Gefühl der Vertrautheit, schmälert jedoch gelegentlich das Potenzial für innovativere und überraschendere Erzähloptionen. Bestimmte Szenen, insbesondere solche, die für die Charakterentwicklung oder den Handlungsverlauf von entscheidender Bedeutung sind, scheinen einem erwarteten Verlauf zu folgen, wodurch die Möglichkeit für frischere, unerwartetere Handlungsstränge verringert wird, die das gesamte Kinoerlebnis hätten verbessern können.

Auch "Aquaman And The Lost Kingdom" scheitert aber im entscheidenden Showdown. Die erwartete letzte Schlacht, die ein katastrophaler Kampf gegen eine uralte, weltbedrohende Macht sein wird, verläuft mit einer unerwarteten Leichtigkeit, die an Enttäuschung grenzt. Stattdessen geht der Kampf zu schnell zu Ende, was die Schwere der Bedrohung verringert. Diese Leichtigkeit des Sieges ist zwar eine Erleichterung für unsere Helden, weckt aber beim Publikum die Sehnsucht nach einer substanzielleren und herausfordernderen Lösung, die dem Aufbau dieser hochriskanten Erzählung angemessen ist. Dennoch ist der Film letztendlich ein Beweis für die anhaltende Anziehungskraft seiner Hauptfigur Aquaman und der reichen, fantasievollen Welt, in der er lebt. Trotz seiner erzählerischen und temporeichen Fehltritte gelingt es dem Film, ein visuell atemberaubendes und actionreiches Abenteuer zu liefern. Jason Momoas charismatische Darstellung von Arthur Curry, gepaart mit einer starken Ensemblebesetzung, sorgt dafür, dass der Film durchweg fesselnd und unterhaltsam bleibt. Auch wenn es die hohen Erwartungen seines Vorgängers vielleicht nicht ganz erfüllt, bietet es dennoch ein spannendes und unterhaltsames Erlebnis für Fans des Genres und einen würdigen Abschied von der aktuellen Ära der DCEU.

8/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.