Dienstag, 12. Dezember 2023

Er ist wieder da (2015)

https://www.imdb.com/title/tt4176826/

Adolf Hitler (Oliver Masucci) erwacht 69 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mitten in Berlin. Was ist mit Deutschland in der Zwischenzeit geschehen? Überall Ausländer, Demokratie und Euros, das gefällt dem Ex-Diktator gar nicht. Doch niemand glaubt, dass er wirklich zurückkehrt ist, alle halten ihn für einen Imitator – einen verdammt witzigen. Ein Kioskbesitzer (Lars Rudolph), der dem obdachlosen Hitler zeitweise Unterschlupf gewährt, vermittelt ihn an die Fernsehproduzenten Sensenbrink (Christoph Maria Herbst) und Sawatzki (Fabian Busch). Senderchefin Bellini (Katja Riemann) kann schnell davon überzeugt werden, dass sie potentielles Comedy-Gold vor sich hat. Hitler bekommt ein Büro, und kurz nachdem ihm seine neue Sekretärin Fräulein Krömeier (Franziska Wulf) erklärt hat, was eine Computermaus ist und wie man ins "Internetz" kommt, weiß Hitler schon genug über die Gegenwart, um reichlich Munition für seine Bühnenauftritte zu haben. Es dauert nicht lange, und er ist wieder da...

"Er ist wieder da" ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Timur Vermes. Die Prämisse und die Idee für Buch wie Film hätten auch viel Zündstoff für eine tiefgründige und gleichzeitig satirische Auseinandersetzung mit vielen Themen geboten, die seit ein paar Jahren sehr kontrovers diskutiert werden. Das Potenzial nutzen die Filmemacher jedoch in keiner Weise aus - nach einem fulminanten Beginn verliert der Film bereits nach zehn Minuten deutlich an Fahrt, indem man das Publikum mit einer langweilig inszenierten Mediensatire abspeist. Dieser Bruch erweckt den Anschein, als wäre man der Thematik nicht gewachsen, als traue man sich nicht, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Aufs Korn genommen werden in den verbleibenden langen 110 Minuten fast ausschließlich die langsam mahlenden Mühlen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens oder des werbefinanzierten Unterschichtenfernsehens. Auch filmisch ist schnell der Ofen aus, weil der Streifen über weite Strecken nicht Kino oder Film ist, sondern ein Flickwerk zusammengeschusterter Szenen, die irgendwie kein schlüssiges Gesamtwerk ergeben wollen.

4/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film
Poster/Artwork: Constantin Film

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