Mittwoch, 27. Dezember 2023

No Hard Feelings (2023)

https://www.imdb.com/title/tt15671028/

Die Uber-Fahrerin Maddie (Jennifer Lawrence) ist vom Pech verfolgt. Als ihr Ex-Freund, seines Zeichens Abschleppwagenfahrer, ihr Auto pfändet, droht ihr der Verlust ihres Elternhauses und sie steht kurz vor dem finanziellen Bankrott. Wie soll sie ohne das Fundament ihrer Arbeit Geld verdienen? Doch dann entdeckt sie ein verlockendes Job-Angebot auf Craigslist: „Brauchst du ein Auto? ‚Date‘ unseren Sohn!“ Die wohlhabenden Helikopter-Eltern Allison und Laird (Matthew Broderick und Laura Benanti) wollen, dass ihr eigenbrötlerischer und sozial unbeholfener Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) endlich auch mal mit einer Frau zusammen ist, bevor er ans College nach Princeton geht. Auch wenn Maddie sich nicht sicher ist, ob der Begriff „date“ in der Anzeige in Wirklichkeit nur ein Code-Wort für Sex ist, macht sie sich daran, den Teenager zu verführen. Trotz ihrer ambitionierten Versuche Percy mit etwas Alkohol und Nacktbaden aufzulockern, erweist sich die Aufgabe schwieriger als gedacht... 

Unter der Regie von Gene Stupnitsky dreht sich der Film um Maddie Barker (Jennifer Lawrence), eine in Montauk ansässige Uber-Fahrerin Anfang dreißig, die kurz vor dem Bankrott steht. Was also tun? Die Antwort liefert "No Hard Feelings", in welchem Lawrence stolz ihre Freak-Flagge wehen lässt. Durch die wilde, hastige, zynische Maddie kehrt Lawrence zu ihren komödiantischen Wurzeln zurück und brilliert hier in jeder Facette ihres Auftritts. Sie verfügt über die gleichen komödiantischen Fähigkeiten wie Anna Faris, Charlize Theron, Emma Stone und Regina Hall, die ihre Sinnlichkeit im Handumdrehen auf den Kopf stellen und in albernes Verhalten verfallen. Lawrence verfügt über ein professionelles Komik-Timing, insbesondere mit Maddies zynischen Aussprüchen und Beleidigungen. Selbst für ein Talent wie Lawrence beeindruckt sie immer noch mit ihrem Engagement für unglaubliche Kunststücke der Körperkomödie. Nichts, was sie als Mystique in einem der "X-Men"-Filme getan hat, kann damit mithalten, dass Maddie in ihrem Geburtstagskostüm vollwertige Wrestlerin gegen eine Gruppe Teenager ist.

"No Hard Feelings" bietet eine bahnbrechende, herausragende Darbietung von Andrew Barth Feldman, der als entzückender Kontrast zu Maddie von der Broadway-Bühne auf die Leinwand springt. Sein Percy ist die pure Anthese; anstatt einer älteren Frau nachzujagen, tut er alles in seiner Macht stehende, um die Abstinenz langsam und stetig aufrechtzuerhalten. Er ist der perfekte Kontrast zu Lawrences Maddie und sorgt mit seinem schüchternen Auftreten, das im Kontrast zu ihrer äußerlich selbstbewussten Art steht, für zahlreiche Lacher. Die ungewöhnliche, aufkeimende Chemie zwischen Lawrence und Feldman verstärkt den Humor des Films mehr als das mittelmäßige Material. Die besten Gags werden alle im viel besser geschnittenen Trailer verfälscht, der schnell zum nächsten Witz übergeht, im Gegensatz zum Endprodukt, wo oft Aufnahmen von der Reaktion eines Schauspielers auf die auftretenden Verrücktheiten gemacht werden. Regisseur Stupnitsky ist kein Unbekannter darin, Aufrichtiges und Absurdes zu verbinden. Die komödiantischen und dramatischen Aspekte des Films versuchen, beim Publikum eine positive Reaktion hervorzurufen, ohne beides in Einklang zu bringen.

Auf halbem Weg erreicht "No Hard Feelings" einen witzigen Höhepunkt und bricht abrupt ab, wobei Szenen von Dating-Missgeschicken für nebeneinander liegende Geschichten über zwei einsame Menschen unterschiedlicher Generationen und Klassen geopfert werden, die sich gegenseitig beeinflussen, um erwachsen zu werden. Etwa in der zweiten Hälfte dieses Films verliert sich die ausgefallene Komödie in einem unverdienten Charakterdrama direkt aus einem völlig separaten Drehbuch. Ohne die gemeinsame komödiantische Exzellenz von Lawrence und Barth Feldman mit ihrem überwältigenden Charme und der Chemie, die die Lacher anheizt, wäre "No Hard Feelings" eine Katastrophe gewesen. Aber dank ihnen ist es eine brauchbare Sommerkomödie, die vor allem Fans von Lawrence glücklich machen dürfte, auch wenn ihre Talente woanders besser zum Einsatz kommen.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures
Poster/Artwork: Sony Pictures

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