Jill (Bethany Orr) und ihre neue Mitbewohnerin Jennifer (Mary Loveless) könnten unterschiedlicher kaum sein: Während die unzufriedene Jill ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt und ihre Abende zumeist auf dem heimischem Sofa verbringt, ist Jennifer die Inkarnation eines Vamps. Das attraktive und freizügige Partygirl erobert als sexy Model gerade die Modewelt in Los Angeles. Die Männer stehen natürlich Schlange und sie lässt sich immer wieder gerne von den Herren umgarnen. Wer wäre da nicht gerne wie Jennifer? Jill jedenfalls hat mit in ihr aufsteigender Eifersucht zu kämpfen. Täglich Zeuge des aufregenden Lebens ihrer Mitbewohnerin zu werden, macht sie seelisch fertig. Als das It-Girl dann auch noch beginnt, sie zu mobben, verliert Jill endgültig die Kontrolle: Wenn sie nicht wie Jennifer sein kann, muss diese eben zerstört werden...
"Excess Flesh" entzieht sich eigentlich jeder Genrezuordnung oder Beschreibung. Er ist eine Art Horrordrama mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik. "Food Splatter" wäre hier eine schöne Werbebezeichnung gewesen. Eifersucht und Schönheitswahn, erzeugt durch Gesellschaftsdruck und dem
Gefühl nicht dazuzugehören, das könnte man als primäre Message
interpretieren. Von der Umsetzung wirkt der Film stilistisch auch ein wenig surreal und
arbeitet recht kontrastreich. Dieser Körperkult, gepaart mit ekeligen Szenen und ebenso ekligen Geräuschen im Zusammenhang mit Nahrung wirken extrem
abstoßend, aber auch irgendwie faszinierend. Auch von den Schauspielern und der
Figurenzeichnung hat es zumindest gepasst. Doch leider werden die guten Ansätze und die Schauspielerinnen in der überstilisierten, inkohärenten Inszenierung vergraben. Man springt von einer Ess- und/oder Kotzorgie zur nächsten,
währenddessen gibt es surreale Sequenzen in Jills verstörter
Gedankenwelt, in denen vielleicht, vielleicht aber auch nicht
interessante Plotelemente offenbart werden. Trotzdem bleibt man am Ende zwiespältig zurück.
4,5/10
Inhaltsangabe: I-ON New Media
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