1897 im US-Grenzgebiet zu Mexiko: Kopfgeldjäger Max Borlund (Christoph Waltz) wird von Großgrundbesitzer Kidd (Hamish Linklater) für einen hohe Summe Geld engagiert. Er soll Kidds Gattin Rachel (Rachel Brosnahan) aus den Händen eines Entführers befreien, der sie nach Mexiko verschleppt hat. Es dauert nicht lange, da hört Borlund, dass eventuell gar kein Verbrechen vorliegen würde. Es heißt, die junge Frau und der afroamerikanische Army-Deserteur Elijah Jones (Brandon Scott) seien vielmehr zusammen durchgebrannt. Ob an diesen Gerüchten etwas dran sein könnte, ist dem Kopfgeldjäger allerdings egal. Er hat seinen gutbezahlten Auftrag und den gedenkt er auszuführen. Kaum auf der anderen Seite der Grenze angekommen, gerät er jedoch in Schwierigkeiten mit dem berüchtigten Tiberio Vargas (Benjamin Bratt), der mit seiner Verbrecherbande die Gegend kontrolliert. Gleichzeitig nähert sich ein erst kürzlich aus der Haft entlassener Outlaw (Willem Dafoe) dem Ort des Geschehens. Er ist unterwegs, um ein neues Leben zu beginnen, hat aber mit Borlund noch eine Rechnung offen...
"Dead For A Dollar" von Altmeister Walter Hill ist ein enttäuschender, spannungsarmer Western traditioneller Machart, halbherzig dem heutigen Zeitgeist angepasst. Vermutlich ist es auch Hills letzter Film. Namen wie Christoph Waltz und Willem Dafoe in den Hauptrollen lassen einen aber hier zunächst aufhorchen - doch leider ist das Schauspiel, gerade von Waltz, sehr mittelmäßig. Zudem darf er sich nur durch eine belanglose, völlig auserzählte Geschichte bewegen. Die Frauenrolle (Rachel Brosnahan) ist zwar zeitgemäß stark, aber lieblos und unsympathisch gezeichnet. Die dunkelhäutigen Hauptfiguren (Warren Burk und Brandon Scott) sind dem Zeitgeist entsprechend charakterisiert und freundlich, letztlich aber zu eindimensional. Ärgerlich ist, dass die Mexikaner einmal mehr als idiotische Schießbudenfiguren herhalten müssen, wie man das aus unzähligen alten Western bereits kennt. Nervig und langweilig sind auch die Hochglanz-Bilder, die auch noch unpassend mit einem Orange-Filter unterlegt wurden. So ganz ist das zwar kein Beinbruch, aber auch nichts, wofür es die aufgewendete Zeit lohnt. Insgesamt fehlt es einfach an allen Ecken und Enden an Wucht und Kraft, vielmehr wirkt "Dead For A Dollar" eher wie ein müder Gaul und verkommt damit zu einer vergessenswerten Durchschnittsware.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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