Freitag, 8. Januar 2016

Southpaw (2015)

http://www.imdb.com/title/tt1798684/

Halbschwergewichts-Weltmeister Billy Hope (Jake Gyllenhaal) ist auf dem Gipfel des Erfolgs. Gerade hat der Boxer zum vierten Mal seinen Titel verteidigt und genießt mit seiner wunderbaren Familie ein Bilderbuchleben. Doch dann wirft ihn der tragische Tod seiner Frau Maureen (Rachel McAdams) aus der Bahn. Billy verliert sich in Alkohol und Drogen, bis ihm schließlich das Sorgerecht für seine Tochter und sein Haus weggenommen werden. Als er ganz am Boden angekommen zu sein scheint, bittet er den ehemaligen Boxer Tick (Forest Whitaker), ihn zu trainieren. Der Coach schafft es, Billy nicht nur sportlich, sondern auch menschlich allmählich zu alter Stärke zurückzuführen. Nun will er seine Tochter zurückgewinnen und als Profi-Boxer neue Erfolge feiern. Doch dazu muss er mit seinem größten Gegner ringen: sich selbst.

"Southpaw" bewegt sich auf gängigen Genrepfaden und wenn man ehrlich ist: einen Innovationspreis verdient sich der Film dabei sicher nicht, denn die Geschichte bedient nahezu alle gängigen Muster eines Sportlerdramas. Es fällt damit auch ziemlich schwer, etwas Mitleid mit der Titelfigur Billy Hope zu haben, der erleben muss, das man immer schneller fällt, als man aufgestiegen ist. Zu sehr werden eben typisch amerikanische Klischees bedient.

Allerdings dreht Regisseur Antoine Fuqua den Film dann irgendwann doch noch um ein paar Grad nach links und durchbricht damit den anfänglich aufgebauten und bekannten Handlungsfaden. Was diesen Film dabei vor allem auszeichnet sind einmal mehr die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Jake Gyllenhaal, der sich quasi in seine Rolle eingräbt - und das eben nicht nur physisch. Damit ist und bleibt er einer der besten Schauspieler seiner Generation. Auch seine Filmtochter, grandios verkörpert von Oona Laurence steht ihm in nichts nach. Beide bilden das Herz dieses Films. Und auch der Nebencast strotzt mit Forest Whitaker, Curtis '50 Cent' Jackson und Naomie Harris nur so vor Energie und Spielfreude.

Daneben besticht der Film mit perfekter Kameraführung und Schnitt. Die Boxszenen sind großartig choreografiert und eingefangen, lediglich das Ende macht es sich dann aber schlicht zu einfach. Man weiß ab einem gewissen Zeitpunkt, was bei dem ganzen Spiel herauskommt. Dahinter steht ein ziemlich schlichtes Thema, dass kaum herausgearbeitet wird. Auch spüren tut man es nicht. Die Vorbereitung auf den finalen Kampf - geschenkt. Die gehört mittlerweile einfach dazu wie das Salz in die Suppe. Aber Fuqua macht einfach das Beste aus alldem Stoff und liefert mit "Soutpaw" einen spannenden, wenn auch vorhersehbaren Streifen ab, der mit großartigen Bildern, einem stimmigen Soundtrack und einer tollen Titelfigur aufwarten kann.Und schon letzteres reicht hier vollkommen aus.

7,5/10

Auch im schicken Steelbook und in der Erstauflage mit 16-seitigem Booklet erhältlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen