http://www.imdb.com/title/tt0071402/
Der erfolgreiche, gutsituierte Architekt Paul Kersey (Charles Bronson)
lebt mit seiner Familie in New York. Bei einem Überfall wird Kerseys
Frau getötet. Seine Tochter überlebt. Durch die brutale Vergewaltigung
ist sie allerdings traumatisiert und liegt nun völlig apathisch in einer
Nervenklinik. Angesichts der Hilflosigkeit der Polizei bei der
Aufklärung des Falles wächst bei dem eingefleischten Pazifisten der
Wunsch nach Rache. Als er eines Tages selbst Opfer eines Überfalls wird,
macht er in Notwehr von seiner Waffe Gebrauch. Und das wird zu seinem
Schlüsselerlebnis: Als selbsternannter Rächer geht Kersey ab sofort
gegen New Yorks Verbrecher vor und bringt jeden um, der ihm vor die
Waffe kommt. Innerhalb kurzer Zeit geht auch tatsächlich die
Kriminalitätsrate zurück und der unbekannte "Vigilante" wird von den
Medien und Bürgern als Held gefeiert. Eines Tages aber kommt die Polizei
Kersey auf die Schliche...
Charles Bronson in einem kompromisslosen und gleichzeitig sehr effektivem Film über Selbstjustiz, der auf
politische Korrektheit pfeift und dazu noch allen Hippies und Gutmenschen den
Stinkefinger zeigt. Die anfängliche Schlüsselszene mit dem Überfall weiß auch heute noch
zu schocken, was nicht zuletzt an den harschen Verbalausbrüchen der
Unholde liegt, allen voran Jeff Goldblum als "Freak #1". Klar, das zentrale Thema des Films ist Selbstjustiz und dass die gezeigte Vorgehensweise zwar mit dem Gesetz nicht vereinbar ist, aber trotzdem
fast immer nachvollzogen werden kann, ist auch verständlich. In der ersten halben Stunde durchläuft Bronson eine Metamorphose vom
harmlosen Architekten und Kriegsdienstverweigerer zu einer Art
bürgerlichem Travis Bickle, der den Kampf aus den Appartementtürmen
direkt in das Herz der urbanen Hölle trägt. Leicht ironisch, daß ihm
eine Wild- West Stuntshow mit dazu verhilft zu der Art von Figur zu
werden, die er zuvor und danach so oft verkörpert hat.
Bronson verkörpert den Normalo der langsam zum Vigilante wird
sehr glaubhaft. Überhaupt bleibt die Entwicklung seiner Figur durchweg
nachvollziehbar, was auch an dem guten Drehbuch liegt.
Trotz der ein oder anderen kleineren Länge in der zweiten Hälfte,
bleibt die Handlung vom Anfang bis zum nicht ganz so überzeugenden Ende
spannend und wird dicht erzählt. Leider ist es auch ein leicht selbstverliebtes,
selbstjustizverherrlichendes Filmchen das Auge um Auge propagiert, sogar
rechtfertigt, und sich nur selten die Mühe macht etwas von einer etwas
differenzierten Sichtweise zu betrachten. Dem gegenüber steht eine zumindest technisch und handwerklich saubere
Arbeit von Michael Winner. Damit ist "Death Wish" über große Strecken ein spannender Rache-Thriller, der sich defintiv seinen
Platz in der Filmgeschichte gesichert hat.
7/10
Von NSM als Mediabook-Collection mit allen fünf Filmen im Leatherbook
/ Mediabook erschienen. Limitiert auf 500 Stück und komplett
ungeschnitten in HD.
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