http://www.imdb.com/title/tt0800080/
Wenn Menschen wütend sind, reagieren sie unterschiedlich. Der eine
schreit rum, der nächste lässt seine Aggression an Gegenständen aus.
Bruce Banner (Edward Norton) hingegen verwandelt sich in das grüne
Monster Hulk, sobald sein Puls die Marke von 200 Schlägen pro Minute
übersteigt. Weil General "Thunderbolt" Ross (William Hurt) Hulks Kräfte
für militärische Zwecke ausschlachten wollte, floh Banner nach
Brasilien. Dort arbeitet er seitdem an Entspannungstechniken und
schuftet in einer Limonaden-Fabrik. Durch einen unglücklichen Zufall
stößt das US-Militär jedoch auf die Spur des Flüchtigen. Banner muss
erneut abhauen und schleicht sich zurück in die USA, wo er mit der
Unterstützung von Ross' Tochter Betty (Liv Tyler) nach einer Kur für
seinen Zustand forschen will. Dabei wird er erneut von Ross gestört, der
die versammelte US-Kriegsmaschinerie auf den grünen Muskelprotz hetzt.
Als auch dies nicht hilft, Hulk zu stoppen, setzt sich der
kampfbesessene Marine Emil Blonsky (Tim Roth) freiwillig ähnlichen
Experimenten wie einst Banner aus, um dem Hulk als würdiger Gegner
gegenüberzutreten...
Nach dem genialen "Hulk" von Ang Lee bedurfte es 5 Jahre später einer Fortsetzung, die die Figur des Hulk so langsam aber sicher als weiterführende Origin-Geschichte in das Marvel Cinematic Universe integrieren sollte. "The Incredible Hulk" gilt derweil aber bei vielen Fans als einer der schlechteren Filme der Marvel-Studios, womit ihm allerdings in jeder Hinsicht Unrecht getan wird. Denn Louis Leterrier erreicht eine weitere Stufe auf der Karriereleiter als Regisseur, da er es doch tatsächlich
schafft, in einen scheinbar lupenreinen Zerstörungsfilm
einige sinnvolle und sehenswerte Actionszenen einzubauen, die etwas
kreativer sind als simples "Hulk Smash!". Zu verdanken ist das
hauptsächlich dem Einsatz von Tim Roth als Elitesoldat Emil Blonsky:
Dieser stellt durch geniale Taktiken trotz anfänglicher physischer
Unterlegenheit einen würdigen Gegner für den Hulk dar, dessen
Szenen jedoch durch die mit rein menschlichen Kontrahenten, wie die
Verfolgungsjagd durch die Slums, in den Schatten gestellt werden.
Blonsky selbst ist dabei ein typischer Unsympath, dessen Rolle als
Schurke sich natürlich sofort herauskristallisiert,
denn obwohl solche einseitig bösen und daher wenig vielschichtigen
Antagonisten oft langweilig und eintönig sind, dienen sie hier
keineswegs lediglich als Mittel zum Zweck, um die Handlung ins Laufen zu
bringen und einen zu besiegenden Bösewicht einzuführen.
Dabei wird auch die Einstellung des Helden beleuchtet, der als
Privatperson Bruce Banner die Friedfertigkeit in Person ist, was es aber
nicht leichter macht, sich als Hulk zurückzuhalten; einzig und allein
die Liebe in Form von Liv Tyler als Betty Ross hat in dem Fall noch
Einfluss. Die, die alles durcheinanderbringen, sind die Militärs mit
ihrer aggressiven Natur, die ja auch in der Realität Konflikte schaffen,
wo eigentlich keine sind. In dieser Rolle leistet hier William Hurt
als General Ross gute Arbeit (kann aber Sam Elliot aus dem Vorgänger nicht das Wasser reichen) und als neutraler Charakter zwischen den
Fronten, der am Anfang die Helden unterstützt, mit der Zeit aber immer
mehr seine eigene Philosophie entwickelt, ist Tim Blake Nelson als
Samuel Sterns hervorzuheben. An die Wand gespielt werden die aber
trotzdem alle von Edward Norton, der in fast jeder seiner Rollen
brillant rüberkommt. Mark Ruffalo ist zwar ein toller Schauspieler und
ein richtig guter Bruce Banner bei den "Avengers", aber Edward Norton passt einfach zu gut in diesen Film wenngleich das zu grobe Design des Hulks ist hier etwas weniger ansprechender ist als im Vorgänger und in den späteren "Avengers"-Filmen. Schön ist dennoch, wie der
frühere Hulk-Darsteller Lou Ferrigno als Cameo eingebaut wird, Stan Lee sowieso und
zusätzlich zum Auftritt von Robert Downey Jr. am Ende, welches auf sehenswerte
Weise zu den "Avengers" überleitet. Eine weitere Stärke des Films liegt in
seiner Atmosphäre, die sich trotz ein paar eingestreuter Gags ziemlich düster und ernst hält. Zudem wird im Gegensatz zu späteren Marvel-Filmen auch nicht
davor zurückgeschreckt Blut zu zeigen, obwohl auf Schönheit von Landschaften
und bildgewaltige Szenen wie im Dschungel oder bei den Slums
zurückgegriffen wird, die die beeindruckende Ästhetik des Films genauso
unterstützen wie der Soundtrack. An Meisterwerke wie die "Dark Knight"-Trilogie, die "Watchmen" oder "V wie Vendetta" kommt "Der
unglaubliche Hulk" zwar auf keinen Fall heran, aber unter
den früheren Marvel-Filmen hat er ganz klar die grüne Nase vorn.
7/10
Von UNIVERSAL PICTURES gab es in Großbritannien exklusiv bei zavvi.com
die "UNIVERSAL HULK COLLECTION" in 4K Ultra-HD, welche "Hulk" und "The
Incredible Hulk" enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Marvel / Disney
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