http://www.imdb.com/title/tt0865556/
Der 17-jährige Jason (Michael Angarano) liebt Kung-Fu-Filme so sehr,
dass er von ihnen träumt. Die Wirklichkeit sieht weniger rosig aus, denn
da drangsalieren ihn Lupo und seine Gang. Die Fieslinge zwingen Jason,
bei einem Überfall auf das Geschäft von Old Hops (Jackie Chan) in
Chinatown mitzumachen. Als der blinde Besitzer niedergeschossen wird,
gibt er seinem Stammkunden Jason im letzten Moment den Kampfstab des
mythischen Affenkönigs (Jet Li) - woraufhin der Bostoner Junge sich
plötzlich im alten China wiederfindet. Seine Mission ist es nun, den
Stab an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Der fiese
Jadekriegsherr (Collin Chou) hat die Waffe dem weisen Affenkönig nämlich
vor 500 Jahren durch eine List entwendet und den unsterblichen Kämpfer
in Stein eingeschlossen. Gejagt von Soldaten und einer weißhaarigen
Dämonin (Li Bingbing) findet Jason die Unterstützung des ständig
betrunkenen Unsterblichen Lu Yan (Jackie Chan), eines schweigsamen
Mönchs (Jet Li) und der Kriegerin Goldener Sperling (Liu Yifei).
Jet Li und Jackie Chan gemeinsam in einem Film. Klingt storytechnisch erst einmal episch, aber "The Forbidden Kingdom" ist - und das bemerkt man recht schnell - kein Film, der mit einer
überwältigenden und unglaublich innovativen Geschichte glänzt, zumal man offensichtlich ein
wenig krude in der chinesischen Literatur geräubert hat. Auf der anderen Seite ist er aber auch irgendwie kein Film, der über die Story kommen will, sondern über
Martial Arts, Kostüme und Design. Und das schafft er. Wenn man so will, ist "The Forbidden Kingdom" ein
leicht amerikanisierter Kung-Fu-Action-Abenteuer-Fantasy-Film, der sich ein paar netter Computertricks bedient, um
schön ins moderne Kino zu passen.
Ein paar würzende Gags kann man bei Jackie Chan durchaus erwarten, wobei einige
eine gewisse Selbstironie nicht verleugnen können. Der Film ist glücklicherweise auch kein
Schenkelklopfer-Marathon, aber man hier und da ein paar schöne Lacher dabei. Neben dem Humor ist auch die
visuelle Charaktergestaltung sehr gelungen. Besonders gefallen kann die weißhaarige Hexe, trotzdem sind die Charaktere allesamt recht klischéehaft geraten. Was aber wiederum in diesem Film passt. Zudem bietet der Film einige sehr schön choreographierte Kampfszenen
mit unterschiedlicher Teilnehmerzahl und Zusammensetzung. Dazu gibt es
ein paar (wenige) gewohnte asiatische Flugeinlagen, ein wenig Kamehameha und andere magische
Supertricks, Stockkämpfe und andere Waffen. Das Rundum-Sorglos-Paket
der Kung-Fu-Standards quasi.
Ganz unverhohlen wurde auch eine gehörige Portion "Karate Kid" beigemengt. In dieser Offensichtlichkeit sicher als eine Art Hommage zu verstehen, aber auch so bekannt, dass das Ende des Films klar auf der Hand liegt. Wenigstens ist das Ganze ordentlich in einem Paket verschnürt und wird gekrönt von
einem wirklich hervorragenden Endkampf, der den Namen auch verdient hat.
Er hat etwas Episches, das kann man nicht verleugnen und lädt zum Genießen ein. Die etwas schwache Story und den doch etwas nervigen
kleinen Ami, den man mit ein wenig Willen hätte ersetzen können
(inklusive der kompletten Jetzt-Zeit-Nummer), trüben das Gesamtbild zwar
etwas, aber dennoch wird man von dem Film gut unterhalten. Und vielleicht schlägt er ja tatsächlich eine kleine, brüchige Brücke zwischen östlichen und westlichem Kino.
6,5/10
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