Mittwoch, 9. Dezember 2015

H6: Diario De Un Asesino - H6: Tagebuch eines Serienkillers (2005)

http://www.imdb.com/title/tt0455115/

Fünf Jahre Knast bekam Antonio Frau (Fernando Acaso) für den Mord an seiner Ehefrau. Gelernt hat er in dieser Zeit nichts - sobald er wieder auf freiem Fuß ist, beginnt er mit der Ausführung eines perversen Plans. Eine geerbte Pension und eine neue Ehefrau (María José Bausá), welche die ganze Nacht in einem Krankenhaus arbeitet, dienen als Tarnung und Mittel für die Ausführung. Im Zimmer Nr. 6 der Pension richtet sich Frau seinen Schlachtkeller ein. Weder Licht noch Schall dringen in den mit Plastikplane ausgelegten Raum. In einem "Testlauf" zerstückelt er einen vorher vergifteten jungen Mann (Alejo Sauras), um dann an die wirkliche Ausführung zu gehen. Er lockt Prostituierte in seine Pension, vergewaltigt sie über mehrere Tage hinweg und schneidet ihnen nach und nach mit einer Kettensäge die Körperteile ab...

Es kommt in den letzten jahren ja viel Gutes aus Spanien, vor allem viel guter Horror. Aber Regisseur Martín Garrido Baróns Filmdebüt lässt sich am ehesten in das Genre Horrorthriller einsortieren. Die Story ist im Grunde sehr interessant: ein Psychopath, der die Welt von Abschaum befreien möchte und dabei Tagebuch führt. Sein Hoffen, eines Tages berühmt zu werden. Potential hat die Story, doch leider hat man diese nicht genutzt. Der Film, der wie ein Drama um einen Psychopathen/Serienkiller daherkommt mag intelligent und etwas ästhetisch angehaucht sein, doch scheiterte er einfach an der Umsetzung.

Schauspielerisch kann man sagen, dass der Cast kaum bis keine Erfahrung vor der Kamera nachzuweisen hatte. Aber alle gaben sich alle Mühe, sodass es zumindest nicht amateurhaft oder gar holprig wirkt. Leider wirkt der Hauptcharakter aber einfach viel zu monoton, sodass selten wirkliche Spannung aufkommt. Die Dialoge sind sehr oberflächlich und teilweise auch ziemlich sinnfrei, dazu wirken einige Szenen so, als wären die Gebäude in denen sie gedreht wurden, seit Jahren verlassen. Dabei ist es nicht das Hotel selber, welches ungepflegt ist, so aber gut in die Story passt. Es sind eher die Orte drumherum, die aufgesetzt und reichlich unglaubwürdig wirken. Und damit wirkt der Streifen eben nicht substanziell beeindruckend. Die Story war zwar interessant, doch die Umsetzung ist, obwohl sie stets versucht philosophisch zu wirken, zu oberflächlich. Für einen Schocker ist "H6" dann auch zu unblutig und für einen derben Thriller zu undetailliert. Teilweise auch etwas zu langgezogen, ohne nennenswerte Spannung und selbst Atmosphäre sucht man vergebens. Schade.

5/10

Von Illusions, Unltd. kam der Film in einem Mediabook, welches den Film in HD und natürlich ungeschnitten enthält: 

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