http://www.imdb.com/title/tt0385004/
Im Jahr 859, fast zweieinhalb Jahrhunderte nach ihrer Machtübernahme, ist der
Verfall der Tang-Dynastie nicht mehr aufzuhalten. Unruhe herrscht im Großreich
China. Eine mächtige Rebellenallianz, genannt das “House of Flying Daggers”,
attackiert den unfähigen Kaiser und seine korrupte Regierung. Weil die
Untergrundbewegung immer größere Unterstützung beim Volk findet und auch trotz
der Ermordung ihres letzten Anführers nicht an Stärke eingebüßt hat, erhalten
die Polizisten Leo (Andy Lau) und Jin (Takeshi Kaneshiro) einen fast unlösbaren
Auftrag. In nur zehn Tagen sollen sie den neuen Führer der Rebellen
identifizieren und festnehmen. Verdächtig, ein Mitglied der Allianz und
vielleicht sogar ihr Kopf zu sein, ist vor allem Mei (Ziyi Zhang), eine blinde
Tänzerin im Luxusbordell Peony Pavillon. Um mehr über sie und die Rebellen zu
erfahren, soll Jin nach einer fingierten Festnahme Mei befreien und ihr Vertrauen
gewinnen. Der Plan gelingt, doch auf der langen Flucht durch die Wälder
geschieht Unvorhersehbares. Der Polizist und die vermeintliche Revolutionärin
verlieben sich. Wie aufrichtig und stark dieses Gefühl ist, wird auf
dramatische Weise auf die Probe gestellt…
"House Of
Flying Daggers" bietet viel fürs Auge und viel für die Ohren. Leider - und im
direkten Vergleich zu seinem Vorgänger "Hero" - auch aber nicht viel mehr. Die
Story selbst ist dabei noch nicht einmal die Schlechteste, bleibt aber im Gegensatz
zu den unterlegten Bildern farblos und erreicht nie deren Genialität oder gar
die des hervorragenden Soundtracks. Diese fehlenden Substanz ist schade, aber
zum Glück auch nicht sonderlich prägnant. Dafür zaubert die Kamera malerische
Bilder mit brillanten Farbspielereien von hoher Intensität auf den Bildschirm
und die überaus gelungene Ausstattung, seien es Kostüme, Kulissen oder die sehr
oft eingesetzte Homogenität der Farben und Formen, die guten Darsteller (allen
voran Zhang Ziyi) und die wunderbaren Kampfszenen, machen aus "House Of
Flying Daggers" einen überaus faszinierenden Eastern im Stile der alten
bzw. neuen Klassiker wie etwas Ang Lees "Crouching Tiger Hidden Dragon".
Die
genreüblichen und comichaft anmutenden "Flugszenen" sind hier
erstaunlich spärlich eingesetzt, ja, fast schon glaubhaft aber eben nur fast.
Sie sind durchweg perfekt choreographiert, anmutig, voller Wow-Effekte und
besitzen natürlich durchweg den bekannten Fantasy-Charakter ebensolcher
Wuxia-Filme. Hier geht es eben mehr um Choreographie als um Gewinner oder
Verlierer, wie auch der gesamte Film eher als ein atmosphärisches Kunstwerk mit
Liebesdrama und durchgestylten Kampfeinlagen zu sehen ist, als ein
geschichtsträchtiges Schlachtenepos. Die Atmosphäre der Landschaftsaufnahmen
ist auch überzeugend und vermag einen mitzunehmen. Das alles trägt wohl dazu
bei, dass man sich trotz mangelnder Story mit diesem Film nicht langweilt und
dass der Film als solcher auch interessant erscheint, obwohl eigentlich fast
alles von dem fehlt, was normalerweise zu erwarten wäre. Er hat eben etwas.
Etwas anderes.
7,5/10
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