http://www.imdb.com/title/tt0389722/
30 Tage im Jahr lang herrscht in Barrow, der nördlichsten Siedlung der
USA, völlige Dunkelheit. Stella Oleson (Melissa George), deren Ehe mit
Sherrif Eben (Josh Hartnett) in einer tiefen Krise steckt, will das
letzte Flugzeug raus aus Barrow nehmen. Dazu kommt es nicht. Ein
Autounfall verhindert Stellas Abreise, der Flieger ist weg und sie hängt
für 30 Tage fest – denn in dieser Zeit ist der Ort von der Außenwelt
abgeschnitten. Und die Probleme werden noch größer. Zunächst muss
Sheriff Oleson einen Tierschänder stellen, der eine Rotte Schlittenhunde
massakriert hat. Doch schon bald geht es auch den ersten Menschen
äußerst unsanft an den Kragen. Die Prophezeiung des Fremden (Ben
Foster), der dem Dorf das Aussterben voraussagt, scheint einzutreten.
Eine Gruppe Untoter um den Chefvampir Marlow (Danny Huston) hat
reichlich Blutdurst und will sich in den 30 Tagen Dunkelheit so richtig
austoben...
"30 Days Of Night", ein netter, blutiger Vampirstreifen, gelingt eine gute Einleitung, die Lust auf mehr macht.
Die Kamera ist authentisch, die Schauspieler sind solide bis gut und
Regisseur David Slade ist es nicht nur gelungen, einen starken Vampirfilm zu
inszenieren, der mit Blut und Gewalt nicht geizt, sondern auch ein
rasendes Tempo zu bieten, dass keine Zeit für Ruhe parat hält. Relativ zeitnah beginnt sich ein Konflikt zuzuspitzen und aufgrund des
Settings entsteht eine sehr intensive Atmosphäre, die aufgrund der
lebensbedrohlichen Umgebung nicht nur einmal an John Carpenters "The Thing" erinnert. Die Spannung ist konstant hoch, und auch der
Gorefaktor ist nicht zu verachten. Die
Effekte sehen optisch gut aus, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Die
Kameraführung ist innovativ, besonders beeindruckt die
Heliaufnahme beim ersten großen Angriff der Vamire.
Josh Hartnett gibt einen recht passablen
Protagonisten ab, Ben Foster
liefert eine widerlich gute Leistung ab, er sorgte für eine tolle
Einleitung in den Film. Mark Boone Jr. in der Rolle des schrulligen
Eremiten weiß auch zu glänzen. Clever war der Schachzug, einen dementen
alten Mann einzubauen, welcher für zusätzliche Dramatik sorgt und den
Puls des Zusschauers ein ums andere Mal hochschiessen lässt. Lediglich Melissa Georg will so gar nicht ins Bild passen. Ihre
schauspielerische Darstellung ist zwar gut, jedoch hat sie offensichtlich eineen chirurgischen Eingriff hinter sich gehabt, sodass ihr in fast jeder Szene der Mund
offensteht. So sieht sie entweder dauerhaft verwundert aus oder wirkt
wie eine Zurückgebliebene.
"30 Days Of Night" hat leider auch einige Logikfehler, jedoch nichts so
gravierendes, weshalb man darüber hinwegsehen darf. Die Vampire sind mit ihrer raubtierähnlichen Darstellung als gelungen, ihre
Sprache jedoch nervt nach einer Weile. Möglicherweise wäre es besser
gewesen, sie zumindest in sprachlicher Hinsicht menschlicher
darzustellen. "30 Days Of Night" ist also ein überraschend guter Film. Die Vampire werden zu ihren blutrünstigen
Wurzeln zurückgeführt und hinterlassen nichts als Tod und Schrecken.
Dazu spielt das Ganze in einer Gegend, die wie für sie geschaffen ist.
Gepaart mit stellenweise großártigen Bildern und einem soliden bis guten
Cast ergibt sich hier ein unterhaltsamer kleiner Film.
7/10
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