http://www.imdb.com/title/tt0120577/
New York, 1979: Shane O’Shea (Ryan Phillippe) entdeckt das angesagte
Studio 54 für sich und bekommt dort einen Aushilfsjob als Barkeeper. Er
wird immer beliebter, trifft Prominente wie Andy Warhol und nennt sich
Shane 54. Sein Leben dreht sich bald nur noch um Drogen, Sex, Superstars
und Exzesse, in seinem Kollegen Greg (Breckin Meyer) und dessen Frau
Anita (Salma Hayek), der Garderobiere im Studio 54, findet er sogar eine
Ersatzfamilie. Doch nachdem Greg den Studioboss Steven Rubell (Mike
Myers) beklaut, beginnt Shane in einer Silvesternacht zu realisieren,
dass er in einer Scheinwelt lebt. Sowohl seine Freunde als auch seine
Traumfrau Julie (Neve Campbell ) spielen nur mit ihm und jeder ist sich
selbst der nächste. Als schließlich die Steuerfahnder vor der Tür
stehen, beginnt sich die schillernde Fassade endgültig aufzulösen...
"Studio 54", der Film über den Club in New York Ende der 70er Jahre und die Geschichte
eines jungen Mannes mittendrin. Der ganze Spaß ist soundtechnisch, optisch wie
schauspielerisch sehr gelungen, hapert jedoch stark an einem Defizit: der Film erzählt viel,
ohne wirklich etwas zu sagen. Die Erzählungen und Geschichten über das Leben in dieser Epoche bleibt zu oberflächlich und ein
paar tolle poppige Musikstücke, sowie die bunten Disco-Klamotten reichen eben nicht aus
um einen guten Film zu schaffen. Die
moralisch-ethischen Ansätze sind da, aber eben leider vollkommen lapidar
dargestellt.
"Studio 54" ist insgesamt äußerst bemüht dem Zeitgeist der 1970er Jahre zu
entsprechen, er macht dabei allerdings einen entscheidenden Fehler und
der liegt nicht unbedingt an der modellhaften Geschichte vom
Kleinstadtjungen und seinem Traum von der großen Stadt, sondern viel
mehr in der Inszenierung selbst, denn das "Studio 54" ist im Film ist
einfach viel zu zahm dargestellt. Liest man im Internet über die regelrechten Orgien, die in eben jenem Club zu dieser Zeit in jeder Nacht stattfanden, merkt man schnell, dass der Film diesen nicht im Ansatz gerecht wird. War das legendäre "54" für Sex-, Drogen- und Partyexzesse bekannt, so
wirkt das "54" aus dem Film wie eine Feier im angemieteten
Partykeller eines kleinstädtischen Schützenclubs. Wirklich schade, denn
die Darsteller geben sich wirklich mühe, allen voran Mike Myers, der
hier in seiner ersten ernsthaften Rolle als Clubbesitzer Steve glänzen
darf. Es ist auch Myers zu verdanken, dass der Film nicht komplett in
zensierter Nostalgie untergeht. Schade.
6/10
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