http://www.imdb.com/title/tt0332452/
Ruhm und Ehre - das ist es, was Achilles (Brad Pitt), den stärksten
Helden der Griechen, interessiert. So einen kann die griechische Armee
gut gebrauchen, belagert sie doch gerade das Troja Agamemnons (Brian
Cox), um die entführte Helena (Diane Kruger) zu befreien. Mehr als
tausend Schiffe haben die Griechen randvoll mit Kriegern bestückt und
ziehen damit gegen die feindliche Macht. Doch es ist nicht das Duell der
Armeen, sondern das der Helden. Auf der Seite der Trojaner steht
Achilles der mächtige Hektor (Eric Bana) gegenüber. Auf diese beiden
Helden haben die zwei Völker gesetzt. Der Kampf Mann gegen Mann wird
entscheiden, wer stärker ist...
Wolfgang Petersens Verfilmung der ältesten westlichen Literatur hätte
den alten Griechen vielleicht gefallen. Petersen bringt sehr
opulent Homers "Ilias" auf die große Leinwand und entfacht eine Art "Kampf
der Titanen" mit Figuren, die heute beinahe jeder kennt. Diese
unglaublichen Namen können natürlich auch nur von
unglaublichen Charakteren gespielt werden und so vereint sich eine
riesige Starbesetzung zu einem enorm imposanten Cast. Doch in der heutigen Zeit mag
das manchem eine Spur zu dick aufgetragen vorkommen. Lange, pathetische
Sequenzen, mit denen versucht wird, die Gefühle der Protagonisten
auszudrücken, bevor sie in die Schlacht ziehen oder nachdem etwas
Tragisches passiert ist. Ein (fast) unverwundbarer Brad Pitt alias
Achilles, der seine Liebe zu einer trojanischen Tempeldienerin findet,
sie beschützt, umhegt, im ausgedehnten Dialog für sich gewinnt. Dass dies für Unmut unter vielen Kinogängern sorgte ist absolut nachvollziehbar.
Getragen wird die
gesamte Geschichte von den gegenseitigen Verwirrungen der
Handlungsstränge um Eric Bana, der Trojas Hektor mimt und Brad Pitt, der
den schwierigen Achilles gibt. Die renommierten Schauspieler überzeugen, neben Pitt auch Brendan Gleeson als Menelaus, sowie Orlando Bloom als Paris, Prinz von
Troja und
Entführer der Helena (sehr blass und beinahe uninteressant wäre da nicht eine Nacktszene: Diane Kruger). Ein sehr gutes Gespür zeigte Wolfgang Petersen mit der Entscheidung
Sean Bean als Odysseus immer wieder zu Wort kommen zu lassen, denn er
übernimmt den Part eines gelungenen Nebencharakters und bekommt auch zum
Glück die letzten Worte des Films, den er damit unglaublich gut
abschließt…
"Erzählt man jemals meine Geschichte, soll man sagen ich
ging meinen Weg mit Giganten. Menschen vergehen wie des Winters Weizen,
doch diese Namen vergehen nie. Man soll sagen ich lebte zu Zeiten
Hektors des Pferdebezwingers. Man soll sagen, ich lebte zu Zeiten
Achilles."
Doch die ohnehin schon karge Handlung kommt durch die immer
wieder eingeschobenen, dialoglastigen Herzschmerz-Sequenzen zu oft zum
Stillstand und verhindert das Aufkommen eines packenden Flusses oder
Spannung in diesem Geschichts-Drama der Bronzezeit. Daran können auch
die gut inszenierten Schlachten nichts ändern. Wie immer ist so etwas Geschmackssache - diese Mischung aus Schmalz
und Schlachtengetümmel mag manchem vorzüglich munden, während anderen
wiederum entscheidende Elemente eines packenden Historien-Epos fehlen.
Immerhin ist die bildgewaltige Inszenierung gelungen, und Homers
Geschichte ist sowieso über jeden Zweifel erhaben, so dass noch
ordentliche Unterhaltung dabei herauskommt. Letztlich überzeugt einen
Geschichtsinteressierten auch ein kleines Detail: Petersens Schwerter
und Dolche sind tatsächlich aus Bronze, nicht aus Stahl.
Neben dem reichlichen Pathos des Krieges, werden natürlich auch eine
Menge Kampfszenen gezeigt, die großen Namen werden ausgiebig zelebriert
und doch wird stets deutlich gemacht, dass all dies den Ruhm nicht wert
ist. Am Ende bleiben also viele Namen, die beinahe alle zu Staub
zerfallen sind und doch, so muss man den Worten von Achilles recht
geben, die Jahrtausende überdauert haben.
7,5/10
Getragen wird die gesamte Geschichte von den gegenseitigen Verwirrungen der Handlungsstränge um Eric Bana, der Trojas Hektor mimt und Brad Pitt, der den schwierigen Achilles gibt. Die renommierten Schauspieler überzeugen, neben Pitt auch Brendan Gleeson als Menelaus, sowie Orlando Bloom als Paris, Prinz von Troja und Entführer der Helena (sehr blass und beinahe uninteressant wäre da nicht eine Nacktszene: Diane Kruger). Ein sehr gutes Gespür zeigte Wolfgang Petersen mit der Entscheidung Sean Bean als Odysseus immer wieder zu Wort kommen zu lassen, denn er übernimmt den Part eines gelungenen Nebencharakters und bekommt auch zum Glück die letzten Worte des Films, den er damit unglaublich gut abschließt…
"Erzählt man jemals meine Geschichte, soll man sagen ich ging meinen Weg mit Giganten. Menschen vergehen wie des Winters Weizen, doch diese Namen vergehen nie. Man soll sagen ich lebte zu Zeiten Hektors des Pferdebezwingers. Man soll sagen, ich lebte zu Zeiten Achilles."
Doch die ohnehin schon karge Handlung kommt durch die immer wieder eingeschobenen, dialoglastigen Herzschmerz-Sequenzen zu oft zum Stillstand und verhindert das Aufkommen eines packenden Flusses oder Spannung in diesem Geschichts-Drama der Bronzezeit. Daran können auch die gut inszenierten Schlachten nichts ändern. Wie immer ist so etwas Geschmackssache - diese Mischung aus Schmalz und Schlachtengetümmel mag manchem vorzüglich munden, während anderen wiederum entscheidende Elemente eines packenden Historien-Epos fehlen. Immerhin ist die bildgewaltige Inszenierung gelungen, und Homers Geschichte ist sowieso über jeden Zweifel erhaben, so dass noch ordentliche Unterhaltung dabei herauskommt. Letztlich überzeugt einen Geschichtsinteressierten auch ein kleines Detail: Petersens Schwerter und Dolche sind tatsächlich aus Bronze, nicht aus Stahl.
Neben dem reichlichen Pathos des Krieges, werden natürlich auch eine Menge Kampfszenen gezeigt, die großen Namen werden ausgiebig zelebriert und doch wird stets deutlich gemacht, dass all dies den Ruhm nicht wert ist. Am Ende bleiben also viele Namen, die beinahe alle zu Staub zerfallen sind und doch, so muss man den Worten von Achilles recht geben, die Jahrtausende überdauert haben.