In der Zukunft im Jahr 2019 sieht die Erde nicht mehr so aus, wie wir sie heute kennen. Die Menschheit wird von Dauerregen heimgesucht und die Städte sind dreckig und viel zu dicht besiedelt. Tiere gibt es fast keine mehr, dafür umso mehr künstliche Wesen. Einen Lichtschimmer bringt der Ausblick auf das Leben auf einem fremden Planeten, der bald bevölkert werden soll und durch sogenannte Replikanten gefunden wurde. Diese verfügen über große Kräfte und entwickeln von alleine Gefühle, sodass sie nur bis zu vier Jahre alt werden können. Außerdem ist es ihnen verboten, die Erde zu betreten. Inmitten dieser Welt lebt Rick Deckard (Harrison Ford), der als Blade Runner die Aufgabe hat, Replikanten aufzuspüren und sie anschließend auszulöschen. Eigentlich hat Deckard vor, seinen Job aufzugeben, doch muss er noch einen letzten Auftrag ausführen. Fünf Replikanten unter der Führung von Roy Batty (Rutger Hauer) und dessen Freundin Pris (Daryl Hannah) befinden sich in einem gestohlenen Raumschiff auf dem Weg zur Erde. Zusammen mit seinem zwielichtigen Kollegen Gaff (Edward James Olmos) soll er sie finden und 'in den Ruhestand versetzen'. Während seinen Ermittlungen trifft Deckard auf Rachael (Sean Young) und verliebt sich in sie. Doch dann kommt er dahinter, dass sie selbst auch eine Replikantin ist.
Soweit die Ausgangslage der Welt von "Blade Runner", deren System zu Filmbeginn bereits zur Gänze ausgeführt ist und routiniert abläuft. Die 4 wichtigsten Charaktere in der Geschichte, die uns in diesem Universum erzählt wird, sind Rick Deckard, ein Blade Runner, Roy und Pris, zwei Replikanten, die auf die Erde gelangt sind, um nach einem Weg zu suchen, ihr Leben zu verlängern, und Rachel, welche eine auf der Erde lebende Replikantin ist, sich diesem Umstand allerdings nicht bewusst ist.
Die Schicksale dieser Personen sind eng miteinander verknüpft und werden im Laufe immer weiter aufeinander abfärben, diese komplett unterschiedlichen Weltanschauungen, diese unterschiedlichen Arten des Lebens und Auffassungen, Bewusstsein und Denkweise, werden nach dem intensiven Aufeinanderprall nicht unangekratzt bleiben können. Es ist eine andere Welt. "Blade Runner", das Kabinett der verlorenen Seelen. In einer dystopischen Zukunft, in der sich die Menschheit selbst abschafft, sich selbst ablösen lässt durch die anderen Menschen, aus der anderen Welt. Die Androiden, im Film genannt "Replikanten". Natürlich ist das eine artifizielle Eule. Das Bewusstsein hat sich verändert, es ist in Richtung Abgrund geströmt. Denn dieser tut sich im Fortschreiten immer auf, zu jeder Seite, zu jeder Zeit. Die Welt, irgendwie verseucht, sie drängt sich selbst nicht mehr auf – überall wird eine Reise, ein Umzug zu den Kolonien angepriesen. Nicht hierbleiben, sonst geht es ins Verderben, sonst stirbt man mit der Welt. Die Menschheit, rührselig gefangen in der Melancholie des schlichten Daseins - kein Ausweg, keine Antwort.
Genau wie Protagonist Deckard, der Blade Runner, vielleicht selbst ein Replikant, dazu auserkoren, die ankommenden Ausreißer, denen nur fünf Jahre Lebenszeit vergönnt sind, in den "Ruhestand zu versetzen". Regisseur Ridley Scott hat hier ein Meisterwerk geschaffen, einzig in seiner Art, einzig in seiner Wirkung. Selten war eine visionäre, zukünftige Welt so komplett - sie zieht den Zuschauer in den Bann, sie saugt jegliche Euphorie in sich auf. Und doch ist der Film mehr wie ein verlassenes, düsteres Kunstmuseum, in das nicht jedem Einlass gewährt werden kann. Nicht jeder kann sich hier zurecht finden. Aber die Motive sind so erschreckend, wie heutzutage beinahe real. "Blade Runner", der Science-Fiction-Film, der Maßstäbe gesetzt hat, wie fast kein zweiter. Das Vorbild für so viele folgende Vertreter.
Von dem Film existieren 5 Fassungen. Die Ursprungsfassung, die auch als Workprint bezeichnet wird, wurde 1982 im Kino einem Testpublikum vorgeführt. Die Kritik und Reaktionen waren allerdings alles andere als gut und so schnitt man den Film um und zeigte ihn erneut einem Testpublikum. Die Kritiken fielen dieses Mal besser aus. Allerdings störte man sich an den Gewaltszenen und man beschloss daraufhin, diese besser vor der Veröffentlichung in den landesweiten Kinos zu entfernen. Man schnitt die besagten Gewaltszenen raus und fertig war die zweite offizielle Fassung, die hier besprochene US-Kinoversion, die dann dem breiten US-Publikum im Kino 1982 vorgeführt wurde.
"I've seen things you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched c-beams glitter in the dark near the Tannhäuser Gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain. Time to die."
10/10
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