Montag, 21. Januar 2013

The Curious Case Of Benjamin Button - Der seltame Fall des Benjamin Button (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0421715/

Benjamin Button (Brad Pitt) wird 1918 als alter Mann im Körper eines Säuglings geboren, der aber durch Gebrechlichkeit gekennzeichnet ist. Da sein Vater Thomas (Jason Flemyng) nichts von ihm wissen will, wächst Benjamin im Altenpflegeheim Queenies (Taraji P. Henson) auf. Kurioserweise altert Benjamin nicht, sondern er wird immer jünger, während sein Körper zu normaler Größe heranwächst. Der Film folgt dem ereignisreichen Lebensweg Buttons, der auf einem Schiff anheuert, Teil der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg wird und sich mit der Frau (Tilda Swinton) eines Spions einlässt. Am wichtigsten ist ihm aber Daisy (Cate Blanchett), die er bereits im Altenpflegeheim kennenlernte, wo sie als Enkelin einer Heimbewohnerin oft zugegen war. Die inzwischen herangewachsene Frau hat es Benjamin angetan, der seine Liebe zu ihr ausleben möchte. Aber die Beziehung zu Daisy gestaltet sich aufgrund seines zurücklaufenden Alterungsprozesses als ausgesprochen schwierig. 

Mit einem Wort: Großartig! Ich liebe dieses tieftraurige Drama, diese von Grund auf phantastische Geschichte, die vom Leben des Benjamin Button erzählt, der als alter Mann geboren wird und von Stund' an immer jünger wird.

Die Geschichte beginnt während eines Hurrikans. Eine in die Jahre gekommene Frau liegt im Sterben in einem Krankenhaus und ihre Tochter ist bei ihr. Die Tochter findet ein altes Tagebuch neben dem Krankenbett liegend und beginnt zu lesen...

Und was man nun erfährt, ist die wohl beste Geschichte eines Menschenlebens: das von Benjamin Button. Als alter Mann geboren, von seinem Vater aufgrund seiner grotesken Erscheinung auf die Stufen eines Altenheimes abgelegt und das Leben erfahrend wie ein kleines Kind - nur eben andersherum. Dabei gibt es im Jüngerwerden absurd witzige Begebenheiten, die aber nie ins Lächerliche ausarten. Und wie so oft im wahren Leben trifft Benjamin die Frau seines Lebens schon sehr früh (oder spät?): Daisy. Sie ist ein kleines Mädchen, er ein alter Mann. Die Erzählung von Benjamin ist in ihrer Phantasie so sehr realistisch und spannend, dass man sich zu keiner Sekunde langweilt. Dabei ist zum Beispiel die Geschichte in der Geschichte (und gleichzeitig der Wendepunkt) ist eine der besten, die ich je gesehen habe: nämlich die kurze Erzählung, wie Daisy in Paris von einem Taxi angefahren wurde. Aber dem Zeitpunkt beginnt sich die Geschichte dem Leben und der Liebe der beiden zuzuwenden und man wird - zumindest geht es mir so - zunehmend trauriger, weiß man doch, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann. Sätze wie "Dann sah ich zu wie er zuerst das Sprechen verlernte... dann das Laufen." werfen mich in eine tieftraurige Gefühlswelt. In diesem Film stimmt einfach alles. Ein (weiteres) Meisterwerk von David Fincher mit zwei grandiosen Hauptdarstellern.

Ich beende dieses Mal meine Rezension mit einem Zitat aus dem Film:

"Nach meiner Meinung ist es nie zu spät oder in meinem Fall zu früh, der zu sein, der man sein will. Es gibt keine zeitliche Begrenzung. Fang damit an, wann du willst. Du kannst dich ändern oder so bleiben wie du bist. Es gibt keine Regel. Du kannst das Beste daraus machen oder das Schlechteste. Ich hoffe du machst das Beste daraus. Ich hoffe du siehst erstaunliche Dinge. Ich hoffe du erlebst Gefühle wie nie zuvor. Ich hoffe du begegnest Menschen, die die Welt anders sehen als du. Ich hoffe du lebst ein Leben, auf das du stolz sein kannst. Und wenn es nicht so ist, dann hoffe ich du reißt dich zusammen und fängst nochmal von vorne an."
- Benjamin Button

10/10

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