http://www.imdb.com/title/tt1853728/
Die Geschichte von Django Unchained ist eine Odyssee
voller Entbehrungen und Sehnsucht. Wir befinden uns in den Südstaaten,
kurz vorm Bürgerkrieg; Sklaverei ist hier noch eine Alltagserscheinung.
Als das Sklavenpaar Django (Jamie Foxx) und seine Frau Broomhilda (Kerry Washington)
bei einer Auktion getrennt werden, hat Django nur noch ein Ziel vor
Augen: seine Frau wiederzufinden. Die Gelegenheit ergibt sich für den in
Fesseln Geschlagenen schneller als erwartet, als er vom früheren
Zahnarzt und jetzigen Kopfgeldjäger Dr. Schultz (Christoph Waltz)
befreit wird, damit er ihm bei der Identifikation steckbrieflich
gesuchter Verbrecher behilflich sei. Zum Dank will Dr. Schultz ihn zum
Kopfgeldjäger ausbilden und ihm helfen, seine Frau ausfindig zu machen.
Die Zeit von Django Unchained ist gekommen! Auf der Suche nach Broomhilda hinterlassen die beiden eine Schneise
der Gewalt. Auf ihrer Odyssee treffen die beiden Kopfgeldjäger auf
Gesindel und rassistische Großgrundbesitzer wie Spencer Gordon Bennet (Don Johnson).
Schließlich führt Django und Dr. Schultz die Spur nach Candyland, wo
Broomhilda in den Besitz des charismatischen und überaus gefährlichen
Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) übergegangen ist. Sie erschleichen sich erfolgreich das Vertrauen von Candie. Doch der Haussklave Stephen (Samuel L. Jackson) durchschaut ihr Spiel…
Im Kino: Der neue Tarantino, da weiß man wenigstens, was man bekommt -
so zumindest wage ich Matthias zu zitieren. Und dann ging es vor die
große Leinwand. Das Tarantino Filme liebt merkt man in nahezu jeder
Szene, dabei ist dieser halbe Italowestern ein gutes Beispiel wie man es
richtig macht ohne sich in Sinnlosigkeiten oder auschweifenden
Langweiligkeiten zu verlieren. Ich glaube, Tarantino hat seit Beginn
seiner Karriere noch nicht einen
einzigen wirklich schlechten Film gemacht - und so kann man auch "Django
Unchained" mühelos als erneutes Meisterwerk bezeichnen. Hier stimmt
alles - die Dialoge, die Szenerie, die Shoot-Outs, die Leidenschaft und
die gags. Vor allem Christoph Waltz besticht einmal mehr als
wortgewandter Dr. King Schultz mit seinem Pferd Fritz. So etwas kann nur
von einem Quentin Tarantino kommen - kein anderer Regisseur würde
allein solche Namen vergeben.
Immer wieder faszinierend sind die Dialoge, vor allem, wenn Christoph
Waltz mitmischt. Man entdeckt bei der zweiten Sichtung kleine
Anspielungen, Dinge, an denen man ganz genau merkt, das Tarantino ein
Filmfan ist und vor allem andere Filme aus dem FF kennt. Der Soundtrack verdient
ebenfalls - bis auf einen Totalausfall - große Beachtung. Auch hier
zeigt sich der Meister und wie wichtig es sein kann, dass Szene und
Musik stimmig zusammenpassen, sodass der Zuschauer eine Gänsehaut
bekommt. Toll.
Auffällig ist auch, dass der Film - als einer
von wenigen - sehr streng gradlinig ist und nicht wie bei dem grandiosen
"Pulp Fiction" in den Zeitabläufen herumspringt. Der Film bietet aber
vor allem auch ein ganze Menge Witz - nicht zuletzt durch die
sprachlichen Gebilde, die Schultz ständig aufbaut und fast schon
übertrieben eloquent und geschwollen daherredet. Jamie Foxx passt als
Django wunderbar in die Hauptrolle und lässt dabei viele Nebendarsteller
hinter sich zurück - neben dem wohlbeleibten - und viel zu
glattrasiertem - Tarantino unter anderem auch Kerry Washington, die in
dem Film Broomhilda von Shaft, seine Frau, spielt. Sie spielt irgendwie
zurückhaltend, beinahe plump. Dagegen kann DiCaprio wieder punkten - und
auch Samuel L. Jackson als sein Butler Stephen. Die wohl beste Szene
ist der - wie üblich urplötzliche - Shoot-Out in der Candyland-Ranch,
die wohl witzigste Szene ist die Szene, in der die Angreifer die
Maskenfrage klären. Wir haben Tränen gelacht. Alles in allem ein
grandioser Film mit hohem Wiedersehenswert.
8,5/10
Exklusiv im MediaMarkt gab es den Film im Steelbook. Geprägt, schlichtes Motiv. Eine tolles Ding:
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