http://www.imdb.com/title/tt1197624/
Clyde Sheltons (Gerard Butler) Frau und Tochter (Brooke Stacy Mills,
Ksenia Hulayev) wurden ermordet, der Mann aus der Bahn geworfen. Dem
Täter (Christian Stolte) aber winkt eine nur fünfjährige Haftstrafe,
nachdem er sich mit dem Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) abgesprochen
hat. Zehn Jahre später schnappt sich Clyde den Mörder, bringt ihn in
ein abgelegenes Lagerhaus und foltert ihn langsam zu Tode. Als die
Polizei mit einem Squad-Team anrückt, leistet Clyde keinerlei
Widerstand. Er lässt sich bereitwillig inhaftieren und der inzwischen
die Karriereleiter herauf gesprintete Nick ist sich sicher, es hier mit
einem Selbstgänger-Fall zu tun zu haben. Doch da hat er die Rechnung
ohne Clyde gemacht: Aus dem Gefängnis heraus verübt der
leidenschaftliche Tüftler mit selbstgebastelten, vorab deponierten
Apparaturen Anschläge. Jeder, der etwas mit dem Prozess gegen die Mörder
seiner Familie zu tun hatte, soll sterben...
Regisseur F. Gary Gray zeigt, wie Rachthriller wirklich geht und lässt seinen
Protagonisten Clyde Shelton (Gerard Butler) in "Gesetz der Rache" nicht
nur die Mörder seiner Familie masochistisch abmetzeln, sondern nimmt
auch gleich noch die amerikanische Justiz ins Visier und spart dabei nicht mit
ordentlicher Kritik an eben jener. Ohne Selbstjustiz zu verherrlichen
zeigt der Streifen, wie Shelton dem Rechtssystem und seinen Vertretern
auf der Nase herumtanzt; sie sogar regelrecht vorführt und so belehren
will. Dabei wird parallel die Geschichte von Staatsanwalt Nick Rice
(Jamie Foxx) erzählt, der die Ermittlungen im Mordfall an
Sheltons Familie leitete, einen der Täter zu Gunsten der Todesstrafe des
Mittäters milder bestrafen ließ und jetzt auch als Schachfigur in
Sheltons perfidem Plan agieren muss.
Durch diese beiden
Handlungsstränge sowie das Psychoduell der beiden,
wird ein Gut-und-Böse-Schema vermieden und der Zuschauer kann sich
selbst aussuchen auf welcher Seite er steht oder einfach nur zwischen
beiden Parteien pendeln. Eine interessante Idee, die bis auf ein paar
Logiklöcher und überspitzte Handlungsverläufe perfekt umgesetzt wurde.
Denn zum Ende hin nimmt es Gray mit der Glaubwürdigkeit nicht mehr ganz
so ernst und drückt etwas zu fest auf die
Konstruktionstube. Das schmälert den Spaß am Film aber keineswegs. Sowohl
Butler als auch Foxx spielen tadellos und sorgen für einen
andersartigen, ultraspannenden Rachethriller mit ungeahnten Wendungen
und einem Fingerzeig auf ein korruptes wie veraltetes System, das immer
noch praktiziert wird und nicht zwischen Rechtschaffenheit und
Verurteilungsquote abwägen kann.
8/10
Von BIRNENBLATT erschien der Film in einem limitierten Mediabook inklusive Booklet, Kinoversion und Unrated Director's Cut:
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