Der Wissenschaftler Payton Westlake (Liam Neeson) forscht an der Herstellung künstlicher Haut. Zu seinem Bedauern gelingt es ihm einfach nicht, diese länger als 99 Minuten stabil zu halten. Gerade als er und sein Mitarbeiter herausfinden, dass die künstliche Haut im Dunkeln vor dem Zerfall geschützt ist, wird sein Labor von Robert G. Durant (Larry Drake) und seiner Schlägertruppe überfallen. Sie sind auf der Suche nach einem Memo, das Westlakes Freundin Julie (Frances McDormand) bei ihm gelassen hat. Westlake wird mit Säure gefoltert und er erleidet schließlich schwere Verbrennungen, nachdem Durant mit seinen Schergen eine Explosion verursacht hat. Der schwer entstellte Westlake kommt nur knapp mit dem Leben davon und ist für alle Zeiten gezeichnet. Außerdem fühlt er nichts mehr, weil sein Nervenzentrum bei einem operativen Eingriff zerstört wurde, um ihm die Schmerzen zu nehmen. Als geheimnisvoller Rächer Darkman macht er sich daran, mit einer Maske ausgestattet diejenigen ins jenseits zu befördern, die für seine Situation verantwortlich sind.
Wenn man nicht wüsste, wer hier Regie geführt hat, man würde es nach wenigen Minuten erahnen können. Die Aktionen (Schießereien, Faustschläge, der von der Explosion ins Wasser geschleuderte Neeson, usw.) sind teils so unverkennbar übertrieben, dass einerseits eine herrliche Komik untergemischt wird und man andererseits sofort an die "Tanz der Teufel" Reihe erinnert wird - Sam Raimi. Seine Handschrift ist wirklich nicht zu übersehen, obwohl er ruhig hätte noch etwas mehr in die Vollen gehen können, manchmal wirkt “Darkman“ oft etwas gehemmt. Mit "Darkman" schuf Sam Raimi einen tragischen Anti-Helden und eine Comicverfilmung, welche eigentlich gar keine ist, denn "Darkman" liegt kein Comicbuch zu Grunde.
In B-Movie-Ikonographie schwelgend, voller Hommagen an klassische Gruselfilme, mit cartoonhaftem Humor, makaberen Details und keineswegs frei von operettenhaften Kitsch wird der Durst nach Rache gestillt. So dunkel, verstörend und lustig sieht die monströse Innenseite eines Superhelden aus. Auch wenn einige Spezialeffekte heute etwas billig aussehen - die Maske von Neeson sieht einfach fantastisch aus. Über die darstellerischen Leistungen kann man nicht meckern, auch wenn man bei dem früheren Stil Raimis keine Wunderleistungen erwarten sollte. Nur Neeson wirkt aus heutiger Sicht etwas unpassend in so einem Film, obwohl seine Zirkusvorstellung vor der Katze zum Wegschmeißen ist. Musikalisch ist "Darkman" sehr stimmig von Elfman unterlegt, man hört allerdings auch sehr deutlich, dass er sich an seinem Score für "Batman" orientiert hat. Und bei der letzten Maske vom Darkman kann man wohl nicht anders, als noch einmal ein kräftiges Grinsen bekommen.
7/10
Im Limitierten DigiPak in der "Collector's Edition" erschien der Film in der Darkman Trilogie von KOCH Films/NSM. Ein echt schickes Teil mit 7 Discs, 16-seitigem Booklet und einer ganzen Menge Extras auf einer Bonus-DVD.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films/NSM
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