http://www.imdb.com/title/tt1528071/
Ig Perrish (Daniel Radcliffe) lebt mit seiner Familie in einer
friedlichen Kleinstadt. Doch als eines Tages seine Freundin Merrin (Juno
Temple) vergewaltigt und brutal ermordet im Wald aufgefunden wird,
richten sich alle Augen auf ihn. Die gesamte Gemeinde glaubt fest an die
Schuld des jungen Mannes. Nur sein bester Freund Lee (Max Minghella)
und sein Bruder Terry (Joe Anderson) halten noch zu ihm. Obwohl sich die
Polizei alle Mühe gibt, kann sie keinen Beweis für Igs Schuld finden,
sodass alle Anklagepunkte fallen gelassen werden. Die Bevölkerung und
die Medien kümmert das nicht weiter. Für sie steht der Schuldige fest.
Als er nach einer durchzechten Nacht aufwacht, bemerkt Ig, dass aus
seiner Stirn kleine Hörner zu wachsen beginnen. Entsetzt versucht er,
sie entfernen zu lassen, stellt aber bald auch fest, dass sich die
Menschen um ihn herum plötzlich merkwürdig benehmen. Sie beginnen, ihm
ihre Geheimnisse zu verraten, bevor sie anfangen, ihren dunkelsten
Trieben zu folgen. Ig entscheidet, dass sich diese neuen Fähigkeiten
hervorragend dazu eignen, den Mörder seiner Freundin zu finden...
Wer hätte gedacht, dass aus dem ehemaligen kleinen Zauberlehrling mal so ein guter Schauspieler werden würde? Daniel Radcliffe entfernt sich nach "Die Frau in Schwarz" auch mit "Horns" immer mehr und mehr von seinem jüngeren Image und zeigt einmal mehr, dass seine diversen
Theaterauftritte deutlich Früchte getragen haben. Sehr glaubwürdig mimt
er den blassen Außenseiter, der durch diverse Schicksalsschläge auf die
dunkle Seite getrieben wird.
Einem jungen Mann die Mächte des Teufels zu geben und zu sehen wie er
sie einsetzt, ist schon ziemlich grotesk, teilweise aber auch recht
spaßig. Am Anfang ist der Zuschauer sicherlich genauso verwirrt wie Protagonist Iggy, doch im Laufe des Filmes wird die Gabe, welche Macht und Fluch zugleich ist, doch zu einer Last. Vor allem, wenn
geliebte Menschen unserem Iggy die ganze, harte, ehrliche Wahrheit sagen.
Basierend auf dem Buch "Teufelszeug" (von Joe Hill, Sohn von Stephen
King) wandelt Genre-Spezialist und Regisseur Alexandre Aja auf dem schmalen Grad zwischen Thriller und Liebesdrama. Doch
erzählerisch überrascht er hier mit einer Feinsinnigkeit, die sonst in
diesem Genre so nicht zu finden ist. Der Film ist zu Beginn auch eher das Drama und wandelt sich dann in eine Art Mystery-Krimi-Thriller. Zwar gibt es ein paar sehr stereotypische Gags, doch ansonsten wird freudig zwischen
den Genreparadigmen oszilliert, sodass sogar die Liebesgeschichte sehr
bewegend geraten ist.
In Summe ist "Horns" sicherlich nicht für die Massen gemacht,
doch wer interessiert an etwas experimentelleren Filmen ist, der dürfte
hier fündig werden.
7,5/10
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