In der nahen Zukunft hat ein verheerender Virus von epischem Ausmaß die gesamte Menschheit befallen und in willenlose Killer verwandelt und damit den ganzen Planeten in Schutt und Asche gelegt. Mehr infizierte als unfizierte Personen bevölkern mittlerweile die Erde. Schritt für Schritt geht die Menschheit ihrem bitteren Ende entgegen. Ihre letzte Hoffnung ist es, ein Heilmittel zu finden, welches die Erkrankten heilt und die letzten gesunden Erdbewohner am Leben hält. Nach dem Untergang von New York reist die Ärztin Lauren (Rachel Nichols) mit einem Team (u. a. Missi Pyle, Mekhi Phifer und Alfie Allen) nach Los Angeles, um dort Hinweisen auf das dringend benötigte Heilmittel nachzugehen und die wenigen Nichtinfizierten vor der sich stetig ausbreitenden Epidemie zu schützen. Doch die Rettung der Gesunden gestaltet sich sogar noch schwieriger als erwartet, denn die Truppe wird in L.A. bereits von einer Unzahl von Infizierten erwartet...
Ebola, SARS und jetzt Zika - die Ausbrüche neuer Viruserkrankungen sind heute schon beinahe alltäglich geworden, aber echte globale Epidemien bleiben glücklicherweise selten. Regisseur John Suits jedoch stellt sich eben dem globale Szenario und zeigt in „Pandemic“ die rasend schnelle, weltweite Verbreitung eines tödlichen Virus mit dem Potential, die menschliche Zivilisation vollständig zu zerstören. Angesichts dieser Prämisse und der etwas abgespeckten Ähnlichkeit zu Filmen wie "28 Days Later“, "World War Z“ oder sogar der grandiosen Serie "The Walking Dead“ könnte man sich nun in einem Zombiefilm versetzt fühlen, gleichwohl wird aber das Wort "Zombie" selbst nie ausgesprochen. Auch klingt das Szenario nur allzu bekannt. Einzig die fast durchgängige "First-Person"-Perspektive, die wohl am ehesten Ego-Shooter-Zocker ansprechen soll und wild zwischen den Charakteren hin-und herwechselt, ist der Aspekt, der etwas frischeren Wind in das aktuell sehr ausgelatschte Zombiegenre bringen soll. Beschränkte sich diese in der aus dem Jahr 2005 stammenden Spieleverfilmung "Doom" leider auf nur wenige Minuten, so ist sie hier beinahe durchgängig vorhanden und damit auch gleich wieder völlig überbordend. Die Absicht ist indes klar, wollte wohl Drehbuchautor Dustin R. Benson in seinem ersten produziertem Drehbuch den Zuschauer quasi hautnah am Geschehen teilhaben lassen.

Bis dahin geht es aber immerhin blutig bis sogar splattrig zur Sache, die schauspielerischen Leistungen sind für einen Film dieser Art durchaus in Ordnung und zumindest die Infizierten können sich sehen lassen, was man vom übrigen Film leider gar nicht behaupten kann. Durch die Ego-Perspektive geht bei vielen hektischen Szenen schnell der Kontakt zur Leinwand verloren und die fast schon krank machende Wackelkamera verbessert die Situation für den Zuschauer auch nicht. Auch der Schnitt ist zu hektisch, aber wenigestens die elektro-lastige musikalische Untermalung von Alec Puro hat noch einen gewissen Reiz. Da "Pandemic" fast ausschließlich mit Helmkameras gefilmt wurde, wirkt die baldige Nonstop-Action leider wenig eingänglich und ist selten mitreißend. Von dieser Art der subjektiven "Unmittelbarkeit" hat man als Zuschauer damit bald genug. Auch nutzt "Pandemic" seine vielen gestalterischen Möglichkeiten einfach nicht aus, ganz im Gegensatz zu dem selbsternannten Herrscher der "First-Person-Action-Filme" "Hardcore Henry". So hat man letztlich einen schon oft gesehenen, oft kopierten Film, der darüber hinaus leider kaum Wiedersehenswert bietet.
4/10
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