http://www.imdb.com/title/tt4935418/
Der Polizist Arda (Görkem Kasal) ist noch recht neu in seinem Job, doch
schon einer seiner ersten Einsätze wird für ihn im wahrsten Sinne des
Wortes zur reinen Hölle. Gemeinsam mit dem Polizeichef Remzi (Ergun
Kuyucu), der seit dem Tod von Ardas Eltern auf ihn Acht gibt, dem
Hitzkopf Yavuz (Muharrem Bayrak) und zwei weiteren Kollegen reagiert der
Neuling auf einen Notruf, der die Einheit zu einem heruntergekommenen,
alten Haus mitten im Nirgendwo führt. Doch schon auf der Fahrt dorthin
bauen sie aufgrund einer plötzlich auf der Straße erscheinenden Kreatur
einen Unfall, weswegen sie ihren Weg zu Fuß fortsetzen müssen. An ihrem
Ziel angelangt, finden sie ein anderes Polizeiauto vor, von dessen
Insassen allerdings jede Spur fehlt. Als sie dann das naheliegende Haus
betreten und immer tiefer in dessen düstere Gänge und Räume vordringen,
in denen ein blutrünstiger Kult sein Unwesen treibt, beginnt für die
Polizisten ein schrecklicher Albtraum, aus dem es kein Entkommen zu
geben scheint.
"Baskin": surrealistischer Horror mit
stilistischen Anleihen von Dario Argento, gepaart mit derben Gewaltexzessen - besonders zum Ende hin. Zunächst sieht der Film einfach nur
toll aus und ist großartig inszeniert. Ein traumhaftes Blau legt sich
sanft um orange-gelbe Lichtquellen, die Kamera gleitet geradezu über die Szenerie,
Feuerfunken fliegen vor kühlen Räumen umher, eine Gestalt in Kutte tritt
immer wieder ins Bild. Die machohaft-homophoben Gespräche der
plaudernden Polizisten kann man zu der Zeit noch augenrollend beiseite lassen, auch
wenn es etwas schade ist, dass der Film, auch später, nicht wirklich tiefer in
die Charaktere gegangen ist. Aber es sollte, wie schon bei Argento, um
etwas anderes gehen: um Atmosphäre.
Und die behält "Baskin", der auf dem gleichnamigen Kurzfilm beruht, bis zum
tatsächlich bitteren Ende bei, reichert sie mit düster-surrealen
Elementen von Folter und Sex an, schlägt erzählerisch einige Haken und
endet schließlich in der Folterkammer selbst. Das ist ordentlich brutal
und mit einer angenehmen Liebe für das Symbolhafte gestaltet, wird
allerdings bald auch ziemlich langatmig. Weder Charaktere noch der
Spannungsaufbau gestalten sich als dynamisch. Wirklich gruselig wird der
Film auch nicht, da er gerade zum Ende in lahm ausdefinierte Showeffekte verfällt. Das erinnert gern an Rob Zombie, in dessen Streifen oft und gern
jegliche Spannung zugunsten blutig austarierter Horrorkabinette verworfen wird. Die Atmosphäre bleibt hier zwar auf hohem Niveau, verliert mit
der behäbigen Inszenierung aber bald auch ihre Kraft. Und damit
verliert auch der Film sein stärkstes Merkmal und hat nach gut über einer
Stunde Laufzeit auch schon die meiste Energie verbraucht. Etwas schade.
6,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der Film ungeschnitten und ab 18 in der "2-Disc Limited Collector's Editon" im Mediabook mit 24-seitigem Booklet:
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