http://www.imdb.com/title/tt1798709/
Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) arbeitet als Autor persönlicher
Briefe, die in der nahen Zukunft eine Seltenheit geworden sind. Während
er sein Geld also damit verdient, wildfremden Auftraggebern zu privatem
Glück zu verhelfen, fühlt sich Theodore nach der Scheidung von seiner
Frau Catherine (Rooney Mara) selbst allein und einsam. Beeindruckt von
einer Werbung kauft er sich ein neues Betriebssystem, das mit einer
artifiziellen Intelligenz ausgestattet ist und ihn von nun an auf allen
seinen Geräten begleitet. Nachdem Theodore einige persönliche Fragen
beantwortet hat, bekommt das Programm eine Stimme und einen Namen: Die
charmante Samantha (Stimme: Scarlett Johansson) ordnet nicht nur
Theodores Mails und sucht den besten Song für jede Stimmung aus, sondern
entpuppt sich auch als perfekte Gesprächspartnerin, mit der Theodore
über Gott und die Welt reden kann. Durch Samanthas humorvolle und
einfühlsame Art beginnt der deprimierte Mann, langsam wieder Freude zu
empfinden – und sich in das Programm zu verlieben…
Spike Jonzes "Her" ist die Entdeckung des Jahres. "Her" spielt in der Zukunft. Was die Kleidung nicht vermuten lässt.
So ähnelt sich diese doch stark an die 70er und 80er Jahre und deutet so
an, dass die heutige und zukünftige Mode sich retrospektiv entwickeln
wird. Man lernt Theodore Twombley kennen. Dieser arbeitet in einer Firma, die sich auf das Schreiben von Briefen spezialisiert. Ja, richtig gelesen, in der Zukunft werden keine Briefe mehr selbst geschrieben. Man lässt
sie schreiben. Aber eigentlich werden diese
doch mehr diktiert und vom Computer geschrieben. Zukunft eben. Jeder hat einen kleinen
Knopf im Ohr, der das ausführt was man ihm sagt. Emails lesen, Nachrichten, Wetter, Kontake, Termine... wer
sich ein Bild davon machen möchte, der stelle sich doch einfach mal vor,
das auf der Straße quasi jeder mit sich selbst redet, doch auch
irgendwie wieder nicht. Theodore scheint ein besonderes Talent dafür zu besitzen besonders
liebevolle, emotionale und schöne Briefe zu schreiben . Doch
befindet er sich selbst in einer Lebensphase in der er selbst nach
Zuneigung und Liebe sehnt. So lebt er getrennt von seiner Frau, die er
immer noch liebt. Plötzlich kommt ein besonderes Betriebssystem auf dem
Markt. Es besitzt eine so gut ausgebildete Künstliche Intelligenz die es ihr erlaubt, sich komplett auf den Benutzer einzustellen. Und ab
dann beginnt für mich der Teil indem sich der Film in seiner völligen
Magie entfaltet.
Nach einer kurzen Einrichtung des Betriebssystems, meldet sich in
Theodores Knopf eine weibliche Stimme. Eine wunderschöne Stimme. Es ist
Samantha, so nennt sie sich zumindest selbst, nachdem sie die Datenbank
nach weiblichen Namen durchsucht hat. Samantha ist witzig,
verständnisvoll, liebevoll oder anders gesagt, die perfekte Freundin/Frau für
Theodore. Sie werden Freunde. Später intensiviert sich ihre
Beziehung und Theodore verliebt sich in Samantha, in ihre Stimme. Und
immer wieder die Frage: "Was wäre, wenn du echt wärst? Neben mir
liegen würdest? Ich dich anfassen könnte? Ich dich richtig lieben könnte?"
Selten
hat ein Film so berührt wie "Her". Er weiß ganz genau, wie er zum Lachen und zum
Nachdenken anregt. "Her" unterhält und rührt auch gleichzeitig
zu Tränen. So wirkt das Szenario doch auf den ersten Blick
ziemlich surreal. Doch denkt man mal genau darüber nach, ist dies doch
erschreckend echt. In Großstädten vereinsamen Menschen, sehnen sich wie
Theodore nach Liebe und Zuneigung. Die Welt wird dabei immer digitaler,
und Kommunikation findet dabei immer mehr über digitale Wege statt. So
wäre eine KI die sich so wie Samantha auf einen einstellt der nächst
logische Schritt. So fühlt man sich doch nie allein, wenn man mal wieder
einsam ist. Unterlegt von Sound von Arcade Fire, Bildern von grandioser Schönheit und Brillianz, immer zur Stimmung passender homogener Farbgebung... Jonze hat mit "Her" einfach nur einen brillianten Film geschaffen.
Ein Film mit Witz aber auch mit vielen rührenden Momenten. "Betörend schön, formal brilliant, eine
philosophische Herausforderung." (Zitat Die Welt) Und ja, es ist eine Herausforderung,
doch ist diese so schön und leicht zugänglich, dass man sich dieser
gerne annimmt.
9/10
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