http://www.imdb.com/title/tt1340138/
Im Jahr 2029 kämpft der Rebellenanführer John Connor (Jason Clarke)
gegen die Übermacht des Skynet-Maschinenimperiums. Er schickt seinen
loyalen Freund Kyle Reese (Jai Courtney) zurück ins Jahr 1983, um seine
Mutter Sarah Conner (Emilia Clarke) vor einem Killer-Roboter zu
beschützen und so die Zukunft der Menschheit sicherzustellen. Doch als
Kyle Reese im Los Angeles der 1980er ankommt, muss er feststellen, dass
die erwartete Vergangenheit nicht mehr existiert. Sarahs Eltern wurden
von einem durch die Zeit gereisten Terminator ermordet, ein Android des
Modells T-800 (Arnold Schwarzenegger) hatte das 9-jährige Mädchen danach
beschützt und großgezogen. Kyle erklärt Sarah, was in der Zukunft
geschehen wird, doch sie wehrt sich entschieden gegen die Vorstellung,
dass ihre Geschichte schon vorherbestimmt ist – und nimmt den Kampf mit
Gegnern wie dem T-1000 (Byung-hun Lee) auf...
Der fünfte Teil des beliebten "Terminator-"Franchise stand wie schon so viele andere Fortsetzungen anderer Reihen vor ihm unter keinem guten Stern: erst wurde im Haupttrailer viel zu viel gezeigt und somit massiv gespoilert, dann kamen merkwürdige und bis zum Erbrechen mit Photoshop bearbeitete Poster heraus und zu guter Letzt wurde der Film von Kritkern in der Luft zerissen. Aber zurecht? Keine
Frage, der Film hat gravierende Schwächen und wird auch sicher nicht der Blockbuster des Sommers, geschweigen denn der Film des Jahres werden, doch wenn man die ganze Sache nüchtern betrachtet und mit den so im Vorfeld recht niedrig angesiedelten Erwartungen an den Film herangeht, bekommt man - gerade auch gemessen an dem grauenhaften Vorgänger "Terminator: Salvation" - einen ordentlichen Action-Streifen geboten, der noch dazu eine gute Unterhaltung liefert. Und besonders einer weiß hier
extrem gut zu gefallen: Arnold Schwarzenegger.
Es ist sicher von Vorteil, wenn man die Storyline der ersten beiden Teile entweder noch im Kopf oder gerade erst gesehen hat: Kyle Reese wurde ja bekanntlich ins Jahr 1984 zurück geschickt um dort Sarah Connor
zu beschützen, die von einem Terminator getötet werden soll. Damit würde
er den Tag des jüngsten Gerichts verhindern und somit auch den großen
Krieg gegen Skynet. Doch hier (und zu zu Kyles Überraschung) weiß Sarah Connor längst
über alles Bescheid und hat einen Beschützer bei sich: den T-800, ein
Terminator der umprogrammiert wurde um Sarah Connor seit der frühsten
Kindheit zu beschützen. Die Zeitlinie hat sich also komplett geändert und so
müssen Sarah und Kyle vor dem gefährlichen T-1000 bereits in frühen
Zeiten fliehen.
Damit ist auch klar, warum der Film immer wieder negative Kritiken erfahren muss: diejenigen haben nämlich den Trailer gesehen und der verrät schlicht und ergreifend zu viele Twists. Dadurch wird der Film
natürlich komplett überraschungsarm und auch nicht mehr wirklich spannend. Wenn man dazu noch Vergleiche mit "Terminator" und "Terminator 2: Judgment Day" zieht, ergibt die Story des fünften Teils zudem so überhaupt keinen Sinn und reisst tiefe Logiklöcher ind den Gesamtkonstrukt. Betrachtet man "Terminator: Genisys" jedoch als Reboot und somit neuen, eigenständigen SciFi-Actionfilm, ist das ganze Pakt dann doch eine ziemlich
unterhaltsame Nummer. Gewürzt wird das Ganze mit einer angenehmen Prise
Selbstironie, einem tollen '84er-Nostalgie-Flair, einem guten Soundtrack und mehr als soliden CGI-Effekten. Da verzeiht
man auch schnell, dass die Hauptstory eigentlich total unterirdisch
geschrieben ist.
Immerhin ist Arnold Schwarzenegger zurück in seiner Paraderolle als "Terminator" und auch der
Hauptgrund, weshalb "Terminator: Genisys" trotz aller Defizite überraschend gut gefällt. Er überzeugt komplett in seiner Rolle und man nimmt ihm nach wie vor die Tötungsmaschine ab.
Dabei vergisst er auch nicht die nötige Portion Selbstironie ("Ich bin
alt, aber nicht veraltet!"). Einfach eine sympathische und kultige
Filmfigur. Ganz anders ist es leider bei Emilia Clarke. Sie ist leider eine komplette
Fehlbesetzung als Sarah Connor und liefert hier eine viel zu blasse
Performance ab. Sie hat eine völlig emotionslose Mimik und spielt nicht mit großer Lust. Es mag auch schwierig gewesen sein eine Schauspielerin zu finden, die Linda Hamilton ersetzen kann.
Immerhin agiert dann wenigstens Jai Courtney besser als in seiner ersten großen Hollywood-Rolle "Stirb langsam: Ein guter Tag zum sterben"), dennoch ist er noch ein sehr weites Stück von einem guten Schauspieler entfernt. Jason Clarke hingegen gibt einen guten John Connor, auch wenn es sehr befremdlich ist, was aus diesem
Charakter geworden ist. J.K. Simmons gefällt einmal mehr richtig gut und steht auch für einige lustige Momente, besitzt aber leider auch zu wenig Screentime. Byung-hun Lee als T-1000 kann zwar sehr schön böse gucken (und es ist nett mal wieder einen von der Art zu sehen), aber einem Robert Patrick reicht auch er nicht das Wasser.
Die Dramaturgie holperte zudem mächtig, und der Film hat sichtbar große
Balance- und Tempoprobleme. Am Ende versinkt die Geschichte im
Action-Einheitsbrei, und spätestens hier muss man wieder einmal den Hut
vor James Cameron ziehen, der einfach weiß, wie so etwas gemacht wird. Der hiesige Regisseur Alan Taylor
weiß es leider nicht.
Erschwerend hinzu kommt, dass der "Terminator: Genisys" den Finger auf die erzählerische
Wunde legt: wenn die Gegenwart nicht passt, dann schickt man einfach
einen Terminator in die Vergangenheit und ändert sie. Und wenn das
nicht klappt, einfach noch mal. Und noch mal. Und noch mal. Und
noch mal. Sarah Connor, Kyle Reese und der T-800 retten hier zwar ein weiteres Mal die
Welt, aber das hat natürlich keinerlei Relevanz, wenn zu jeder Zeit
irgendein weiterer Terminator auftauchen kann.
So ist es im Grunde wie bei "Transformers". Die Story ist totaler
Schwachsinn und (auch logisch) sinnfrei ohne Ende, allerdings haben die Filme einen schon
unfassbar hohen Unterhaltungswert. Da muss wirklich jeder für sich
selbst entscheiden, ob diese "Hirn raus - Action rein" Filme das Richtige sind.
Ich jedenfalls war sehr angenehm überrascht, auch wenn hier beim
Drehbuch und beim Cast viel falsch gemacht wurde. Die Action ist nicht übertrieben, aber doch sehr roh, wenn auch blutarm, gehalten. Es wird
nicht ewig durch die Luft gewirbelt, sondern sich halt oft einfach nur
in die Fresse geschlagen. Unterhaltsam ist er, vielleicht auch
überraschenderweise.
7/10
In 6 verschiedenen Editionen erschien der Film für den Heimkinomarkt. Eine der - in meinen Augen - schöneren Edition, die vor allem den Fim auch in 3D bietet - ist das SATURN-exklusive Steelbook mit geprägtem Schriftzug:
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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