Freitag, 24. Juli 2015

U.S. Marshals - Auf der Jagd (1998)

http://www.imdb.com/title/tt0120873/

U.S. Marshal Sam Gerard ist auf der Jagd nach dem Mordverdächtigen Mark Sheridan. Eine fürchterliche Hatz beginnt, bei dem Sam Gerard und sein Team gnadenlos vorgehen. Sheridan ist allerdings ein untergetauchter Superagent, dem von seinen ehemaligen Auftraggebern ein Mord angehängt wurde. Wird der eigentlich Unschuldige seine Unschuld beweisen können, bevor Gerard ihn bezwingt?

Ein Abschreiben, eine Nacherzählung, ein Herunterbeten: aber eigentlich ist "Auf der Jagd" ein spannender Actionthriller der leider ein großes Problem hat. Er ist fast schon eine Kopie des Vorgängers. Wenn man es ganz genau nimmt wurde nur der Hauptdarsteller ausgetauscht. Der Rest ist mehr oder weniger gleich geblieben. Noch einmal durchquert ein (das weiß man von Anfang an) Unschuldiger (ein schaler Harrison-Ford-Ersatz: Wesley Snipes) das halbe Land, um auf eigene Faust (und Waffengewalt) die Schuld einem anderen zuzuschieben - mit angehängtem Epilog, in dem sich das verdeckt haltende Böse offenbart. Naturgemäß überreizt "Auf der Jagd" als ausschlachtende Fortsetzung seinen Lärm. Ob ein Flugzeugabsturz oder ein Sprung auf das Dach eines Zuges: Wie bereits im Vorgänger erfreut sich der Film neben seiner rohen Städtefotografie an seinen kaum digital verwässerten, wiewohl kenntnisreich ausgearbeiteten Stunts. Sonst aber wirkt "Auf der Jagd" massiger und plumper, ist nicht mehr im roten Gaspedalbereich unterwegs, sondern in der verschwurbelten Berichterstattung über Details und Zusammenhänge involviert.

Stuart Baird konnte die Story nicht so bedrückend und spannend inszenieren, wie Andrew Davis es tat. Trotzdem ist dieser Film ein actiongeladener Thriller, welcher durchaus interessant und spannend ist und absolut eine Chance verdient hat. Wenn man mal über die ganzen Unzulänglichkeiten, die eine Kopie nun mal fast zwangsläufig inne hat, hinweg sieht kann dieser Streifen trotz allem doch noch überzeugen. Was an einem wunderbar knurrigen Tommy Lee Jones liegt. Gern schaut man diesem bärbeißigen, schroffen Mann ein zweites Mal bei allerhand cholerischen Krisensitzungen zu.  Robert Downey jr. als milchgesichtiger Special Agent John Royce macht die ganze Geschichte dann noch einmal wesentlich vorhersehbarer, spielt aber immerhion ganz gut. Und auch wenn der Film lange nicht das Level des Vorgängers erreicht, da es ihm einfach an Dramatik und vor allem Harrison Ford fehlt, für einen unterhaltsamen Abend reicht er allemal.

6,5/10

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