http://www.imdb.com/title/tt1570728/
Die Liebe - unendliche Erklärungsversuche für etwas, was so einfach und
zugleich auch wieder so kompliziert sein kann, so grausam wie schön. Das
muss auch Cal Weaver (Steve Carell) feststellen: Der Mittvierziger, der den
amerikanischen Traum von wunderbarer Familie, tollem Job und großem Haus
lebt, sieht sich auf einmal mit dem Ende dieser Konstellation
konfrontiert, als ihm seine Frau Emily (Julianne Moore)
offenbart, dass sie ihn betrogen hat und nun die Scheidung will. Cal
fällt aus allen Wolken und in die Abgründe der Trostlosigkeit: Wie soll
jemand wie er, der seine Highschoolliebe ehelichte, also quasi
jungfräulich in die Ehe ging, auf der Piste wieder Frauen klar machen?
Auf einer seiner Selbstmitleidstouren lernt Cal zufällig den attraktiven
Womanizer Jacob (Ryan Gosling)
kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Unter der ausgewiesenen
Expertise des Date Doctors liegen Cal die Frauen bald zu Füßen, doch er
sehnt sich immer noch nach seiner Emily…
Ein ganz kruder Mix aus den Genres der gleichermaßen eine sensible
Tragikkomödie mit einem Liebesfilm mixt, auf sehr kleinem personellem
Raum ein Episodendrama absieht und regelmäßig ziemlich over the top
geht. Letzteres bezieht sich auf Szenen wie die wo Vater und Sohn bei
einem Schulfest am Mikrofon vor allen Leuten minutenlang ihre
Differenzen klären ohne dass irgendeiner mal ein einschreitendes Wort
ergreift, oder aber permanent dumme Zufälle bescheinen und die Personen
miteinander verknüpft sind ohne es zu ahnen - insbesondere im letzten
Drittel gibt es eine Szene in der ein unerwarteter Storytwist erscheint.
Irgendwie kann sich der Film nicht darauf festlegen was er denn nun
sein will, Komödie, Drama, ernsthaftes Gefühlskino oder lockere
Unterhaltung. Eigenartigerweise stört einen diese Unentschlossenheit
kaum, im Gegenteil, aus dem ständigen Wechsel der Emotionen entsteht ein
ungemein amüsanter und warmherziger Film bei dem man mit den Figuren
mitfühlt und lachen kann ohne dass man über sie lacht. Das ist vor allem
der erlesenen Besetzung zu verdanken: Julianne Moore als Biest ist
nicht so mögenswert, aber mit Steve Carrell, Ryan Gosling, der
sagenhaften Emma Stone, Marissa Tomei und selbst Kevin Bacon in einer
herrlich widerlichen Nebenrolle steht eine fette Starbesetzung die den
Film perfekt trägt.
Der Film sticht zudem besonders angenehm aus den Komödien der heutigen Zeit heraus, so ist er zwar erwartungsgemäß romantisch, kommt aber zumindest ohne blöden Slapstick oder Witze unter der Gürtellinie aus. So besticht er lieber mit geistvollen und witzigen Gesprächen, peinlichen Begegnungen und urkomischen Situationen, wie aus dem Leben gegriffen. Das macht Spaß und so kommt während der knapp 2 Stunden auch keine Langeweile, sondern das von Anfang an gesetzte Happy-End. Ist unterm Strich zwar eine Komödie aber nicht das
lockere Gute-Laune Filmchen das mancher vielleicht erwartet. Trotzdem sehr gut gemacht, gefällt.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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