Sonntag, 30. Juni 2013

Bad Company - Bad Company: Die Welt ist in guten Händen (2002)

http://www.imdb.com/title/tt0280486/

Gaylord Oakes (Anthony Hopkins) ist ein erfahrener CIA-Agent, Jake Hayes (Chris Rock) ein ausgebuffter Buchmacher, der mit Vorliebe am Rande der Legalität operiert. Was die beiden ungleichen Männer verbindet, ist Jakes hochintelligenter Zwillingsbruder. Der war beim CIA als Topagent mit der heiklen Mission betraut, einen komplizierten und hochsensiblen Nuklearwaffendeal auszuhandeln. Doch Jakes Bruder fällt einem Mordanschlag zum Opfer und Ersatz muss her. Die Wahl fällt nicht schwer: Jake soll in die Rolle seines Bruders schlüpfen und den Auftrag zu einem guten Ende führen. Neun Tage bleiben CIA-Veteran Oakes, um aus dem notorischen Plappermaul einen seriösen Agenten zu machen. Eine nicht ganz alltägliche Aufgabe, die selbst einen Profi wie Oakes vor immer neue und mehr als ungewöhnliche Herausforderungen stellt...

"Bad Company" ist ein typisches Buddy-Movie im Stil von "Lethal Weapon", "Nur 48 Stunden" oder "Rush Hour", in dem zwei gegensätzliche Charaktere zusammenarbeiten, um gefährliche Gangster bzw. Terroristen aufzuhalten. Mit dem versierten Charakterdarsteller Anthony Hopkins und Komiker Chris Rock hat man hier ein besonders schräges Paar vor der Kamera versammelt. Das Zusammenspiel der beiden funktioniert dabei nur bedingt. Hopkins' Ernsthaftigkeit und Rocks überdrehtes Schauspiel bieten zwar einen unterhaltsamen Kontrast, allerdings sind Rocks Monologe allzu oft zu lang geraten und fangen mit zunehmender Laufzeit an zu nerven. Tatsächlich ist Rock hier am besten, wenn er sich zurück nimmt und nicht in derart hyperaktives Gequassel verfällt, wie man es auch von Eddie Murphy, Chris Tucker oder Martin Lawrence kennt.

Tatsächlich war "Bad Company" ursprünglich als Fortsetzung zu "Der Diamantencop" mit Lawrence geplant, das Drehbuch wurde allerdings stark umgeschrieben, nachdem diese letztlich nicht zustande kam. Die Story von "Bad Company" um einen Kleinganoven, der die Rolle seines verstorbenen Zwillingsbruders, eines CIA-Agenten, einnehmen muss, weckt jedenfalls kaum noch Erinnerungen an die unbeschwerte Krimikomödie und spielt auch in wesentlich größeren Dimensionen. Dass es im Showdown letztlich um die Verhinderung eines Atombombenanschlags auf New York geht, macht einen heute eher beklommen und war damals dafür verantwortlich, dass der Kinostart des Films, der ursprünglich für den November 2001 vorgesehen war, um mehrere Monate nach hinten verschoben wurde. Ebenso bleibt ein bitterer Beigeschmack bei den Szenen zurück, die in den Türmen des World Trade Centers gedreht wurden.

Obwohl ihm seine Unterforderung deutlich anzumerken ist, liefert Hopkins wie immer eine souveräne Leistung ab. Rock nervt zwar, wie erwähnt, stellenweise, kann aber tatsächlich in den Szenen überzeugen, in denen er den kultivierten Zwillingsbruder seines Charakters mimt bzw. den Ganoven, wie er diesen imitiert. Und ab und zu sorgt er tatsächlich für ein paar Lacher. Peter Stormare ist in einer typischen Schurkenrolle als finsterer russischer Waffenhändler zu sehen. Den eigentlichen Antagonisten gibt allerdings der eher unbekannte Matthew Marsh. Joel Schumachers Inszenierung ist dynamisch und weist der Spannung einen größeren Stellenwert als der reinen Action zu. Wenngleich sie keinen eigenständigen Regiestil erkennen lässt. Dafür aber allzu deutlich den des Produzenten Jerry Bruckheimer, denn dessen typische Stilmittel sind hier zuhauf vertreten: eine Farbpalette, in der Blau und Orange dominieren, eine heroische, leider allzu undifferenzierte, Darstellung von Polizei, Armee und Geheimdiensten, allgegenwärtiger Patriotismus, häufige Ansichten von Hubschraubern in der Luft und recht kindischer Humor. 

"Bad Company" wirkt so insgesamt wie eine bloße Auftragsarbeit, die genauso gut von einem von Bruckheimers anderen typischen Kollaborateuren wie Tony Scott, Simon West oder Dominic Sena stammen könnte. Leider gelingt es Schumacher nämlich nicht, aus den altbekannten Versatzstücken etwas wirklich Originelles oder Herausragendes zu basteln. Auf große Explosionen muss man hier dazu auch verzichten, immerhin bietet "Bad Company" aber ein paar ordentliche Schießereien und ein wirklich spannendes letztes Drittel. Der energetische, elektronische Score vom ehemaligen Yes-Mitglied Trevor Rabin bleibt ebenfalls im Kopf. Insgesamt hält "Bad Company" so trotz seiner etwas zu langen Laufzeit von fast zwei Stunden bei Laune. Wer hier keinen großen Wurf erwartet, bekommt durchaus was geboten. Auch, wenn letztendlich mehr drin gewesen wäre.

6,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe
:
Touchstone Pictures / Disney

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