http://www.imdb.com/title/tt0087553/
Mitte der 1970er: Der Krieg im benachbarten Vietnam greift auf
Kambodscha über. Sydney Schanberg (Sam Waterston),
Kriegsberichterstatter der New York Times, streift mit seinem
einheimischen Übersetzer und Helfer Dith Pran (Haing S. Ngor) durch die
Hauptstadt Phnom Phen, um dem undurchsichtigen Kriegsgeschehen auf den
Grund zu gehen. Die Lage wird von Tag zu Tag brenzliger, doch als die
Roten Khmer, eine kommunistische Guerillaorganisation, 1975 die Macht an
sich reißt, eskaliert die Situation in unzähligen Massakern und
Gefechten. Schanberg und Pran können sich zunächst in die französische
Botschaft retten, doch die neuen Machthaber erzwingen die Ausreise aller
ausländischen Journalisten und die Auslieferung aller Einheimischen.
Pran steht als gebildeter Kambodschaner vor der sicheren Hinrichtung,
während Schanberg zurück in New York machtlos und schuldgepeinigt um das
Leben seines Freundes bangt...
1973. In nur einem einzigen Jahr warfen die amerikanischen
B52-Bomber mehr Bomben auf Kambodscha ab als im gesamten 2. Weltkrieg
auf Japan. Und dabei bombten sie gar ganze acht Jahre lang, von
1965-1973. Mindestens 200.000 Menschen, vorwiegend Zivilisten, wurden so
von den Amerikanern mit den Flächenbombardements ermordet. Der Hass der
Menschen trieb sie in die Arme der Kommunisten und damit nahm der
Aufstieg der "Roten Khmer" erst richtig Fahrt auf. Die Terrorherrschaft
und der Genozid von Pol Pot kostete danach einigen Millionen Menschen
das Leben. Die "Killing Fields" sind jene Orte, an denen
Massenhinrichtungen stattfanden. Menschen wurden wegen Nichtigkeiten
ermordet, so z.B. wenn sie eine Brille trugen, weil sie dann
wahrscheinlich zur belesenen Elite gehörten (das ist kein Scherz,
sondern Tatsache). Der Steinzeitkommunismus wollte Kambodscha in einen
Bauernstaat umformen. Geldabschaffung, Bücherverbrennungen, Kirchen- und
Moscheenschleifungen, Reisfeld-Arbeitslager und der Traum von der
klassenlosen Gesellschaft durch die strenge Hand zogen ein.
Diese Hintergründe werden im Film leider nur sehr rudimentär vermittelt;
wenn man mit ihnen nicht vertraut ist, tut man sich anfangs womöglich
etwas schwer mit diesem Film, der fast dokumantarisch wahre
Begebenheiten abhandelt. Vor Ort ist der amerikanische Journalist Sydney
Schanberg und sein kambodschanischer Kollege Dith Pran (der später auch
den Begriff "Killing Fields" prägte). Die beiden arbeiten sehr eng
zusammen und sind auch befreundet. Als die Roten Khmer bei ihrem Vorstoß
Phnom Penh einnehmen, fliehen die Journalisten in die französische
Botschaft. Letztlich dürfen die westlichen Journalisten aber das Land
verlassen, der Kambodschaner jedoch kommt ins Reisfeld-Arbeitslager, wo
harte Arbeit, Folter und Umerziehung auf ihn warten. Seine noch
rechtzeitig rausgebrachte Familie und der US-Journalist, der inzwischen
gar den Pulitzer Preis erhält, warten auf ein Lebenszeichen von Dith
Pran, um ihn heraus zu holen. Film, Regie (Roland Joffe), Drehbuch und Hauptdarsteller (Sam
Waterston) waren für den Oscar nominiert, die Auszeichnung tatsächlich
erhalten hat zurecht der Nebendarsteller (Haing S. Ngor), der Dith Pran
darstellt.
"The Killing Fields" zählt wohl zu den Filmen die einen bedrückt und
nachdenklich zurücklassen. Die Geschichte die hier erzählt wird ist
leider wahr. Es geht um einen Kriegsberichterstatter und dessen
Übersetzer die die Hölle im Kambodscha der 70er Jahre erleben müssen. Zu
dieser Zeit herrscht Krieg zwischen der nationalen Armee und den
kommunistischen Roten Khmer. Nur als dieser dann entschieden ist wird
alles noch viel schlimmer.
Regisseur Roland Joffé schafft es mit so selten gesehenen Bildern
einen das Grauen des Krieges auf sehr direkte und ungeschönte Weise nahe
zubringen. Einige Dinge die man hier sehen musste waren mit Sicherheit
nichts für schwache Nerven. Hier wird vor allem das Leid der zivilen
Bevölkerung gezeigt, also die Leute die am wenigsten für den Krieg
können. Ganz großes Kino.
8/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen