Freitag, 16. Juni 2017

[KINO] The Mummy - Die Mumie (2017)

http://www.imdb.com/title/tt2345759/

Vor 2.000 Jahren wurde die ägyptische Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella) tief unter der Erde eingesperrt – aus gutem Grund! Denn wie Expertin Jenny Halsey (Annabelle Wallis) aus Hieroglyphen entziffert, war Ahmanet als Anwärterin auf den Königsthron zu machtgierig und böse. Durch Mumifizierung und eine meterdicke Sandschicht sollte die Welt vor der Macht der Geschassten geschützt werden, doch nun wurde ihr Grab durch eine Bombenexplosion freigelegt und die Mumie ist erwacht. Ahmanet bahnt sich den Weg aus ihrem düsteren Grab hinein in unsere Gegenwart, in der es am Schatzsucher Nick Morton (Tom Cruise) ist, Unheil von der gesamten Menschheit fernzuhalten. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich in der Mumie unermessliche Wut und Bosheit angestaut und sie dürstet nach Rache. Nick und Jenny nehmen den Kampf auf, in den sich auch Dr. Henry Jekyll (Russell Crowe) und dessen mysteriöse Geheimorganisation einmischen...

Wer hätte gedacht, dass Tom Cruise es je schafft in einem wirklich schlechten Remake eines Remakes eines Remakes mitzuspielen? Nun, um fair zu sein: ganz so schlecht ist das Remake der klassischen Mumie nicht, denn immerhin versprüht die Neuauflage in Teilen eine gewisse gruselige Atmosphäre und bemüht sich an anderer Stelle um auflockernden Humor. Wobei "bemüht" das richtige Wort ist, denn "bemüht" ist der ganze Film. Er ist bemüht, die Legende der "Mumie" in die Neuzeit zu transportieren, scheitert dabei aber kläglich an der Umsetzung, denn obwohl Grusel und alle Elemente des Klassikers vorhanden sind, ist die Neuverfilmung insgesamt betrachtet eher mau. Der ebenso sehr bemühte Humor zeichnet an anderer Stelle kein gutes Bild, passt er doch nicht so recht zum Gesamtbild. Will sich der Film nun ernst nehmen oder nicht? Das ist die entscheidende Frage, die man sich unweigerlich stellen muss. Und er bemüht sich um Action, die nur in einer einzigen Sequenz wirklich punkten kann und in einer weiteren tatsächlich einen Anflug von Spannung aufkommen lässt. Zudem gibt es über den ganzen Film mehrere verstreute Anspielungen auf "Die Mumie" (1999), den besseren der beiden Filme im direkten Vergleich.

Der Punkt ist, und da kann man sich jedwede Ansicht der ägyptischen Mythologie sparen: der Film kann mit guten Bildern punkten und generiert aus der Mottenkiste heraus seinen Verlauf. Einiges wirkt dabei doch zu aufgesetzt und zu fehlplatziert, vor allem die Story rund um Russell Crowes Charakter ist doch arg bedeutungslos und hat hier im Grunde rein gar nichts zu suchen. Zudem ist der Einbau seiner Figur völlig belanglos für den Verlauf des Films, sodass es sich schon nach 'verheizen' anfühlt. Bei den Schauspielern fällt anfänglich insbesondere Jake Johnson sehr positiv auf, da er wunderbar mit der Figur von Tom Cruise harmoniert. Annabelle Wallis wirkte als Jenny hingegen blass, langweilig und austauschbar. Vermutlich wäre es nicht mal aufgefallen, wenn sie mitten im Film nicht mehr da gewesen wäre. Dafür war Sofia Boutella ein kleines Highlight. Nicht nur ihre optische Präsenz weiß zu gefallen, auch ihre Art und Weise gibt die Bösartigkeit der Mumie gut wieder. Ebenfalls loben kann man die Kameraführung von Ben Seresin: er weiß ganz genau, wann er welchen Bildausschnitt zeigen muss, wann eine Großaufnahme angebracht ist und wann es Zeit ist, den Zuschauer in ein größeres Ganzes einzuweihen. Kurzum: der erneute Neustart der Mumie ist ein Film im oberen Mittelmaß, der einen für kurze Zeit unterhalten kann, aber einiges an Potential verschenkt und viel falsch macht, was "Die Mumie" (1999) noch richtig machte. Schade. Echt schade.

5,5/10

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