http://www.imdb.com/title/tt4054654/
Der arrogante und geniale Troy (Nicolas Cage), der unberechenbare Mad
Dog (Willem Dafoe) und Mafia-Symphatisant Diesel (Christopher Matthew
Cook) sind entlassene Sträflinge, die versuchen, ihre neu gewonnene
Freiheit zu genießen. Dabei dürfen sie sich keinen Fehler erlauben, denn
ein Verstoß gegen die strengen Bewährungsauflagen würde sie umgehend
wieder in eine dunkle Zelle bringen. Aber das Trio will sich niemandem
beugen und nur nach seinen eigenen Regeln spielen. So holt die
Vergangenheit den von einem beschaulichen Leben träumenden Troy alsbald
ein, während sich Diesel von seiner Familie abwendet und sich sein Geld
bei der Mafia verdient. Mad Dog zieht Katastrophen derweil beinahe
magisch an. Die Drei wollen das perfekte Verbrechen verüben. Sie sollen
für einen mexikanischen Mafia-Boss das Kind seines Kontrahenten
entführen. Doch der Auftrag geht schief und ein Mann kommt ums Leben.
Für die Ex-Knackis ist jedoch klar, dass sie nie wieder ins Gefängnis
wollen, und so müssen sie sich etwas einfallen lassen...
"Dog Eat Dog" ist einer dieser Filme, bei denen man sich zunächst denkt:
"War eigentlich ganz okay." Aber je mehr man über ihn nachdenkt, desto
auffälliger werden seine zahlreichen Schwächen: blasse Charaktere,
laienhafte Nebendarsteller, mehr Logiklöcher als vorhandene
Handlung und diese ist spätestens ab der Hälfte des Films so egal, das nahezu nichts im Film eine
Konsequenz hat. Lediglich Nicolas Cage und Willem Dafoe stechen aus diesem Konstrukt heraus und Dafoe steckt mit seinem Overacting Cage sogar noch locker in die Tasche. Schon der in grellem Pink gehaltene Prolog macht keine Kompromisse und
lässt einen entfesselt aufspielenden Willem Dafoe von der Leine, der in der Rolle eines kürzlich entlassenen
Häftlings zu Surfrock-Klängen erst die Ex-Freundin brutal absticht, um
anschließend noch deren jugendliche Tochter zu erschießen, da sie ihm
keinen Unterschlupf bieten wollten. Hier holt einen der Film gleich ordentlich ab, lässt im weiteren Verlauf die Kupplung aber immer weiter kommen, sodass am Ende fast Leerlauf herrscht.
Früher war Regisseur Paul Schrader einer der ganz großen Drehbuchautoren des Hollywood-Kinos. Heute ist er das schwarze Schaf an der reich
besetzten Branchentafel. Paul Schrader weiß natürlich um seinen Ruf in
der Traumfabrik, aber juckt ihn das? Offensichtlich nicht. Stattdessen
läuft er, nachdem er in "Dying Of The Light" künstlerisch gnadenlos in die
Schranken gewiesen wurde, mit "Dog Eat Dog" mal ordentlich Amok. Den Streifen könnte man, wenn man ihn denn unbedingt einem Genre zuordnen möchte, als
neongrelle Gangster-Farce deklarieren, in der drei Ex-Knackis nicht
gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen wollen, aber auch keinen Bock
darauf haben, den ehrenwerten Weg zu gehen. Den gibt es nämlich nicht
mehr. Paul Schrader berichtet von einem verwahrlosten, vom Medienkonsum
vollkommen gelähmten Amerika, in dem sich alle Menschen vor Irren mit
einer Pumpgun unter dem Kopfkissen beschützen sollten - und er berichtet
somit natürlich auch von einem Amerika, in dem sich Irre ohne Probleme
eine Pumpgun beschaffen können. Das ist zuweilen tiefschwarz, manchmal
giftig, oftmals vollkommen daneben und konsequent verstreut. Leider ist dies nicht wirklich gut, aber grell.
"Dog Eat Dog"ist insgesamt ein schwarzhumoriger Gangsterstreifen, der vom glorifizierenden Pulp über
Charakterdramamomente bis zum fast schon fiebrig-surrealistischen Finale
allerlei Genreversatzstücke bunt mischt, was zugegebenermaßen nicht
immer ganz glückt, dank der Hauptdarsteller Cage und Dafoe aber dennoch
halbwegs gut funktioniert. Immerhin.
5,5/10
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