Ein unbekannter Mann (Iko Uwais) wird eines Tages bewusstlos an einem Strand aufgefunden. Seine Retter taufen ihn kurzerhand Ishmael, der wie durch ein Wunder noch am Leben ist, obwohl sich eine Pistolenkugel in seinem Kopf befindet. Im Krankenhaus wird er dann von der Ärztin Ailin (Chelsea Islan) wieder gesund gepflegt. Nur sein Gedächtnis scheint Ishmael für immer verloren zu haben. Denn sonst würde er sich noch dran erinnern, dass er vom unheimlichen Gangsterboss Lee (Sunny Pang) zur eiskalten Killermaschine ausgebildet wurde und dieser Ishmael töten lassen wollte, weil er sich von ihm lossagen wollte. Dummerweise kommt es nicht alle Tage vor, dass ein Mann eine Kopfschusswunde überlebt. Und als die Nachricht davon die Runde macht, kriegen auch Lee und seine Handlanger Wind davon. Auf der Jagd nach ihnen fällt ihnen dann ausgerechnet Ailin in die Hände...
Ein Problem von "Headshot" ist sicherlich, dass er sich - nicht zuletzt wegen Hauptdarsteller Iko Uwais - automatisch an den "The Raid"-Werken messen lassen muss, die nun mal zum Besten gehören, was aus diesem Bereich seit vielen Jahren zu sehen war. Das ist natürlich ein wenig unfair, denn, auch wenn die Mo-Brothers bei den Kampfszenen nicht die inszenatorische Raffinesse von Gareth Evans besitzen, bietet "Headshot" doch einige ordentlich inszenierte und vor allem extrem brutale Actionszenen.
Ein zweites Problem von "Headshot" ist jedoch die Story, die leider gar nicht zünden will. Natürlich braucht ein Actionfilm keine komplexe Story, aber eine, die funktioniert, damit man mitfiebern kann. Eine Story ist hier zwar in der Theorie auch vorhanden, aber irgendwie so ungeschickt und unmotiviert erzählt, dass man das Gefühl hat, der Film hangelt sich nur mit Mühe von einer Actionszene zur nächsten. Lee löscht konkurrierende Kriminelle aus, die ihn aus dem Geschäft drängen wollen? Völlig egal, der Zuschauer sieht nie wieder etwas von Lees Business, im Gegenteil, der scheint danach eigentlich nur in seinem "uneinnehmbaren" Bunker auf den Showdown zu warten. Aus dem initialen Aufhänger mit dem Gedächtnisverlust wird keine Spannung gezogen und von Tragik ist nichts zu spüren, wenn Ishmael gegen ehemalige Freunde kämpft.
Damit ist der Film im Grunde nach einer guten Stunde auserzählt, reiht dann nur noch einige Kämpfe aneinander, die sich allerdings nicht steigern, sondern zunehmend unspektakulärer werden, bevor der Film dann mit einem langen Nachklapp ausplätschert. Da stimmt das Timing einfach nicht, da fehlt trotz punktuell guter Action einfach die Power. Dennoch ist "Headshot" einer der besseren Vertreter des Genres und vor allem einer der brutalsten und schmerzhaftesten Actioner des letzten Jahrzehnts.
7/10
Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Steelbook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film mit SPIO/JK-Siegel auf Blu-ray.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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