http://www.imdb.com/title/tt3316960/
Zunächst versucht die anerkannte Sprachwissenschaftlerin Dr. Alice
Howland (Julianne Moore) noch, ihre Krankheit zu verheimlichen.
Gelegentliche Orientierungslosigkeit in den Straßen von Manhattan und
Schwierigkeiten, einzelne Wörter zu finden, machen das Leben zwar
zunehmend schwerer, doch erst als Alice anfängt, auch Menschen zu
verwechseln, spricht sie mit ihrer Familie über ihren Zustand. Ihr
liebender Ehemann John (Alec Baldwin) ist genauso schockiert wie ihre
drei erwachsenen Kinder Anna (Kate Bosworth), Tom (Hunter Parrish) und
Lydia (Kristen Stewart), als sie erfahren, dass Alice an einer seltenen
Form von Alzheimer leidet, die auch vererbbar ist. Mit der Diagnose wird
das bislang harmonische Familien- und Alltagsleben, an dem Alice mit
allen Mitteln festhalten will, auf eine äußerst harte Probe gestellt...
"Ich habe mich immer sehr definiert über meinen Intellekt, meine
Sprache, meine Ausdrucksfähigkeit und jetzt hängen die Wörter manchmal
direkt vor mir in der Luft aber ich kann sie nicht erreichen und ich
weiß nicht wer ich bin und nicht was ich als nächstes verliere."
Ein bewegender Film über eine oft unterschätzte Krankheit. "Still Alice" ist ein Film, der dem Zuschauer einen ernüchternden Einblick
in das Leben einer Alzheimerpatientin gewährt. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lisa
Genova aus dem Jahr 2007. Richard Glatzer
und Wash Westmoreland, welche sowohl für Regie als auch Drehbuch verantwortlich
waren, inszenieren mit "Still Alice" ein packendes, tieftrauriges und erschütterndes Drama über einen kranken Menschen und deren Familie. Julianne Moore übertrifft sich
erneut selbst und vermittelt glaubhaft sämtliche Stadien ihrer
Erkrankung. Ihre Darstellung der 50jährigen Intellektuellen die an
Alzheimer erkrankt, ist schlicht beeindruckend. Doch nicht nur ihre Darstellung
wertet den Film auf. Auch Alec Baldwin verdient eine Erwähnung. Abseits von
romantischen Komödien trifft er hier als liebender Ehemann, der an seine
Grenzen stößt, auch die leisen Töne überraschend gut. Positiv ist auch Kristen Stuart. Selbst wenn sie nicht anders als sonst spielt, passte ihre Art und Weise bestens in diesen Film. Und ihr gelingt
auch schon in der Mitte des Films ein einfühlsamer Wechsel.
Die Mutter-Tochter-Beziehung nimmt im Film einen ganz wichtigen
Punkt ein, vor allem deren Entwicklung. Die letzte Szene des Films,
Mutter und Tochter, rührt zu Tränen. Und am Ende fragt man sich natürlich, wo
die Geschichte hinführt. Hier wird man über den Ausgang, auch wenn man
sich ihn selbst weiterdenken kann, im Dunkeln gelassen. Führt die Krankheit zum Tod
oder steht Alice am Ende ganz allein da? Geht sie ein Altersheim, indem
sie sich kurz nach der Alzheimer-Diagnose schon mal umgeschaut hat?
Vielleicht stört es da auch, dass man nicht weiß was mit ihr
geschieht, weil man diese starke Frau einfach in sein Herz schließt und
mit ihr mitleidet. Das Thema des Films regt auf jeden Fall zum
Nachdenken an und macht betroffen. Jedoch immer im richtigen Maß. An einigen Stellen kann man sogar ein wenig schmunzeln und das
tut der Thematik durchaus gut. "Still Alice" ist auf jeden Fall ein großer Geheimtipp, schockierend und gleichzeitig berührend. Geht unter die Haut.
8/10
Von Polyband Medien erschien der Film unter anderem in einer "Limited Collector's Edition im Mediabook. Dieses beinhaltet den Film auf Blu-ray und einen kleinen Booklet.
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