http://www.imdb.com/title/tt0120461/
Ein Erdbeben erschüttert Los Angeles, weswegen Mike Roark (Tommy Lee
Jones) - der Leiter der Katastrophenschutzbehörde - seinen Urlaub
frühzeitig beenden muss. In einem U-Bahn-Schacht haben einige Arbeiter
schwere Verbrennungen erlitten, Roark untersucht den Fall vor Ort und
begegnet dabei der hübschen Geologin Dr. Amy Barnes (Anne Heche). Diese
befürchtet, dass der tektonisch aktive Untergrund von L.A. erwacht ist,
doch von ihrer Theorie eines Vulkans unterhalb der Stadt möchte Roark
nichts hören. Am nächsten Tag gibt es ein weiteres Erdbeben. Roark
befindet sich mit seiner verängstigten Tochter Kelly (Gaby Hoffmann)
mitten in der Stadt, als plötzlich Rauch und Lava auf dem Wilshire
Boulevard aufsteigen. Es beginnt ein aussichtsloser Kampf gegen die
glühenden Lavamassen, die alles vernichten, was sich ihnen in den Weg
stellt. Kann Roark die Stadt vor dem Untergang zu bewahren?
Ende der 90er Jahre entdeckte Hollywood für sich den Katastrophenfilm
neu und sorgte für ein wüstes Szenario nach dem anderen. 1997 war dann
auch definitiv das Jahr der Vulkanausbrüche. Nicht nur Pierce Brosnan
hatte in "Dante's Peak" mit dem absoluten Chaos zu kämpfen, sondern eben auch
Tommy Lee Jones in "Volcano".
"Bodyguard"-Regisseur Mick Jackson lieferte mit seinem
Vulkanausbruch-Streifen einen sehr durchschnittlichen Genrebeitrag ab,
der mit vielen Mängeln in der Inszenierung zu kämpfen hat. Richtig
spannend und gar originell präsentiert sich "Volcano" tatsächlich zu keiner Minute.
Der Film ist pure Standardware, die sich an sämtlichen
Hollywood-Klischées bedient, die für dieses Genre üblich sind. Nichts
gegen diese Klischées, denn sie sind durchaus nötig beim
Katastrophenfilm, doch bleibt das bittere Gefühl zurück, dass man vieles davon innovativer hätte anpacken
können. Als richtig enttäuschend stellen sich auch viele der Special Effects
heraus, die man bei so einer Studio-Produktion sicher viel besser
hinbekommen hätte. Denn wenn sich die Lava ihren Weg durch L.A bahnt, dann
wirkt das doch stellenweise sehr billig und oft sichtbar gekünstelt. Auch gewisse Dialoge und Szenen bewegen sich an der Grenze zur Unerträglichkeit. Die
Darsteller bleiben blass und selbst ein Tommy Lee Jones mag in diesem
Chaos nicht wirklich zu überzeugen. Trotzdem ist die Besetzung immer
noch ganz okay. Von Ungereimtheiten, Logiklöchern und physikalischem und geo-/biologischem Nonsens will man da lieber gar nicht erst anfangen.
Was man "Volcano" aber lassen muss, ist die Tatsache, dass der
Streifen trotz all dieser Kritik kurzweilig unterhalten kann und auch nie den Fuß vom Gaspedal
nimmt. Die Action ist rasant und es knallt auf 104 Minuten an allen Ecken und Enden.
Dafür sorgt auch der solide Score von Komponist Alan Silvestri. Von "Volcano" bekommt man damit unter dem Strich das geboten was man sich
auch erwartet. Einen Katastrophenfilm, der seiner Zerstörungswut freien
Lauf lässt. Allerdings hätte man den Film insgesamt etwas besser und
geschmeidiger umsetzen können. Es ist eben eine Art Popcorn-Kino, was man hasst oder liebt. Real betrachtet aber gerade nur mittelmäßig (mit der wohl heldenhaftesten und gleichzeitig blödsinnigsten Rettungs-Szene der Katastrophenfilmgeschichte).
5,5/10
Von FILMCONFECT schein der Film erstmalig in HD im limitierten DigiPak mit 3D-Lenticularcover.
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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