Angst, Schrecken, Tod - der fiese Geschäftsmann Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) herrscht mit eiserner Kontrolle über die Stadt Rose Creek. Weil sie seine Drangsalierungen nicht länger ertragen können, engagieren die Einwohner in ihrer Verzweiflung sieben Männer mit fragwürdigen Geschäftsfeldern: den Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington), den Spieler Josh Faraday (Chris Pratt), den Gesetzlosen Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), den Fährtenleser Jack Horne (Vincent D'Onofrio), den Scharfschützen Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), den Krieger Red Harvest (Martin Sensmeier) und den Auftragskiller Billy Rocks (Byung-Hun Lee). Die sieben Herren sollen Bogue ausschalten. Doch noch während sie die Stadt auf eine Schlacht einschwören, finden die Söldner heraus, dass für sie weit mehr als nur Geld auf dem Spiel steht...
Der Westernklassiker "Die glorreichen Sieben" von 1960 dürfte so ziemlich jedem Filmfan ein Begriff sein. Auch wenn dieser nur ein auf Amerika gebürstetes Remake von Akira Kurosawas "Die sieben Samurai" ist, zählt er immer noch zu den großen Vertretern des Genres Western. Ein Klassiker, wenn man so will. Nun erscheint erneut ein Remake dieses wirklich tollen Streifens, bei dem der Regie-Handwerker Antoine Fuqua für die Inszenierung zuständig war und sein Film - genau wie das 1960er Remake - auf Kurosawas Screenplay basiert. Die Autoren Richard Wenk und Nic Pizzolatto modernisieren lediglich Kurosawas Story und bringen sie geschickt in das Jahr 2016. Und wenn Actionspezialist Fuqua zudem noch seinen Liebling Denzel Washington ins Feld schickt, ist das immer ein Grund mal reinzuschauen, auch wenn das Westerngenre 2016 nach wie vor nicht viele Leute hinter dem Ofen hervorlockt. Fuqua experimentiert im Remake des Klassikers "Die glorreichen Sieben" von 1960 auch nur wenig, sondern beschränkt sich darauf, auf den altbekannten Pfaden des Genres zu wandeln und die Figuren für sich sprechen zu lassen. Das funktioniert bisweilen sehr gut, denn der Cast ist großartig. Neben Denzel Washington geben sich (ein herrlich spitzbübischer) Chris Pratt, (ein etwas alt gewordener) Ethan Hawke und (ein ganz großartiger) Vincent D'Onofrio die Ehre, die erwartungsgemäß ein sympathisches Ensemble abgeben. Auch Peter Sarsgaard als fieser Bösewicht Bartholomew Bogue (mit leider zu wenig Screentime) überzeugt voll und ganz.
Man kann somit sagen, dass an dem neuen "Die glorreichen Sieben" erstmal nichts verkehrt ist, aber auch nichts besonders hervorstechend oder gar meisterlich. Es ist ein grundsolide inszenierter Western, der durch seinen Mix aus klassischen und modernen Elementen des Westerngenres alle Generationen erneut ins Kino locken will. Und Fuqua schafft auch in seinem 133 Minuten langem Spektakel eine hervorragende Popcorn-Unterhaltung mit herrlicher Western-Atmosphäre. "Die glorreichen Sieben" ist durch die Bank weg rasant in Szene gesetzt und spart erwartungsgemäß auch nicht in Sachen Action. Vor allem der finale Showdown ist ziemlich bleihaltig geraten und geht auch in Sachen Gewaltdarstellung sogar etwas weiter als sein Pendant. Nebenbei finden sich außerdem viele Querverweise auf "Die glorreichen Sieben" von 1960 wieder, die in Szenen oder auch Dialogen ihren Ausdruck finden. Auch der passend eingestreute Humor findet immer wieder auflockernden, zynischen und deswegen herrlichen Anklang. Kulissen, Stimmung, Kostüme, all diese Dinge vermitteln ein gutes Gefühl.
Handwerklich und auch vom Setting her überzeugt der Streifen also auf
ganzer Linie. Auch der (nun letzte) Filmscore
von Komponist James Horner (der durch Simon Franglen unterstützt wird) lässt noch einmal so richtig Wehmut in Sachen orchestraler Soundtrack aufkommen. Zwar verzichtet Horner zumindest im Film
gänzlich auf das bekannte Thema der "Glorreichen Sieben" von Elmer Bernstein (erst im Abspann kommt es voll zur Geltung), trifft aber mit seiner
Eigenkomposition
durchaus auch den klassischen Westernstil. Die Crew rund um Fuqua weiß also mit dem großen Erbe richtig umzugehen. Technisch bewegt sich der Streifen sich auf gewohnt hohem-Niveau mit viel handgemachter Action. Im Showdown feuert Fuqua aus allen Rohren und setzt seiner kurzweiligen und nie langatmigen Interpretation des Stoffes die (ebenfalls erwartungsgemäß überbordernde) Krone auf. Letztendlich das dritte Remake der "Glorreichen Sieben" Popcorn-Kino nach bewährtem Schema mit knapper Story und gradlinigem Verlauf. Aber Cast und die
Optik reißen noch einiges raus. "Die
glorreichen Sieben" ist sicher nicht der Film des Jahres, aber er ist auch eine mehr als nur gute Wiederbelebung des Genres auf der großen Leinwand.
Eben Hollywood-Kino, wie man es öfters sehen sollte.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: MGM
Poster/Artwork: Columbia Pictures / Sony / MGM
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