http://www.imdb.com/title/tt3076658/
Der junge Boxer Adonis Johnson (Michael B. Jordan) lernte seinen eigenen
Vater, den berühmten Weltmeister im Schwergewicht Apollo Creed, niemals
kennen. Adonis, der mit seinem Bürojob nicht warm wird und sein Talent
stattdessen in illegalen Kämpfen in Tijuana zeigt, zieht es nach
Philadelphia, wo Apollo Creed einst das legendäre Match gegen einen
hartgesottenen Neuling namens Rocky Balboa (Sylvester Stallone)
bestritt. Es gelingt Adonis, Rocky aufzuspüren und ihn dazu zu bringen,
sein Trainer zu werden. Der in die Jahre gekommene Rechtsausleger
erkennt in dem jungen Mann die Entschlossenheit und Stärke von dessen
Vater, der zunächst ein erbitterter Gegner, dann ein enger Vertrauter
Rockys wurde. Adonis trainiert hart und lebt seine weiche Seite mit der
neuen Nachbarin aus, der R&B-Sängerin Bianca (Tessa Thompson). Doch
reicht seine körperliche, seelische Stärke, um die bisher größte
sportliche Herausforderung zu meistern? Es gilt, den amtierenden
Boxmeister "Pretty" Ricky Conlan (Tony Bellew) zu schlagen...
Aus dem Thema "Rocky" noch etwas herauszuholen, war
sicher keine leichte Aufgabe. Aber Sylvester Stallone hat an der richtigen
Stelle investiert und erstmals Story & Drehbuch abgetreten. An Ryan
Coogler, der auch Regie führte. Dieser erfand die Story neu und schuf ein durchgängig interessantes Boxer-Opus, das Neues überzeugend mit Altem
verknüpft. "Creed" ist damit die nahezu perfekte Weiterführung der
"Rocky"-Reihe; im
Dauer-Spagat zwischen ständiger Hommage an alte Zeiten (und Teile der
Reihe) und überschäumender Energie und Aufbruchsstimmung für einen neuen
Kämpfer. "Creed" schreibt sich in die
"Rocky"-Reihe ein, ohne gänzlich
als ein remake-/rebootartiges Versatzstückzitat in Nostalgie zu
versinken.
Sylvester Stallone wirkt erneut sehr sympathisch und zieht sich auf die Rolle des
erfahrenen, aber desillusionierten Ratgebers zurück, der zunächst nichts
mehr mit dem Boxsport zu tun haben will. Alle seine Freunde sind
gestorben, und er fristet allein sein Dasein - es gibt vielleicht nur
einen, der ihn aus der Lethargie reissen kann, ein leiblicher Sohn von
Apollo Creed, der eines Tages bei Rocky vor der Tür steht und um
Betreuung bettelt. In die Story ist auch eine nette Romanze gebettet,
die, ähnlich wie im ersten "
Rocky" keine leichte Geburt ist, aber für den
neuen Champ ein Eckpfeiler seiner Motivation werden soll. Die Boxkämpfe
sind stark inszeniert - vor allem der erste Kampf überzeugt durch eine
sportlich realistische, mitreissende Darstellung. Mit dieser wohl balancierten Mischung übertrumpft "Creed" sogar den
guten Vorgänger "
Rocky Balboa", indem er zwar Rocky seinen immer
aussichtsloseren Kampf gegen die Zeit und den Verfall weiterführen
lässt, aber gleichzeitig dem Zuschauer einen unheimlich hungrig und
kraftvoll agierenden Michael B. Jordan präsentiert, der noch nichts
erreicht hat und ganz am Anfang seiner Karriere steht (sowohl als Schauspieler als auch
im Film als Sohn von Apollo Creed).
Die filmischen Präsentation ist überaus gelungen.
Stets wacht hinter dem im Vordergrund wütenden Adonis Creed der alte, meist
dunkel gekleidete Rocky, der den Jungen mit all seiner Erfahrung in die
richtigen Bahnen lenken will und dabei einige Grenzen setzen muss. Der Auftakt ist gemacht - mit großartigen Trainingsmontagen, einem
Stallone, der untrennbar von seiner Filmfigur erscheint und alles in sie
hineinlegt, und mit wunderbaren Kameraeinstellungen, die immer darauf
bedacht sind, den Alten und den Jungen gemeinsam einzufangen und ihre
Verbindung darzustellen. Es ist somit schwer zu begründen, was "Creed" zu einem der besten Teile des
"Rocky"-Franchise macht. Über weite Strecken ist der Plot packend und emotional bewegend, manchmal auch unerwartet
witzig und schafft es doch wie einst, den Zuschauer mit der Story zu
verschmelzen. Mitfühlen, mitleiden - das ist es doch, was man bei einem "Rocky"-Film
erleben will.
8/10
Der sechste Teil der
"Rocky"-Saga ist exklusiv bei amazon.de auch im Steelbook erschienen.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Die filmischen Präsentation ist überaus gelungen. Stets wacht hinter dem im Vordergrund wütenden Adonis Creed der alte, meist dunkel gekleidete Rocky, der den Jungen mit all seiner Erfahrung in die richtigen Bahnen lenken will und dabei einige Grenzen setzen muss. Der Auftakt ist gemacht - mit großartigen Trainingsmontagen, einem Stallone, der untrennbar von seiner Filmfigur erscheint und alles in sie hineinlegt, und mit wunderbaren Kameraeinstellungen, die immer darauf bedacht sind, den Alten und den Jungen gemeinsam einzufangen und ihre Verbindung darzustellen. Es ist somit schwer zu begründen, was "Creed" zu einem der besten Teile des "Rocky"-Franchise macht. Über weite Strecken ist der Plot packend und emotional bewegend, manchmal auch unerwartet witzig und schafft es doch wie einst, den Zuschauer mit der Story zu verschmelzen. Mitfühlen, mitleiden - das ist es doch, was man bei einem "Rocky"-Film erleben will.
8/10