http://www.imdb.com/title/tt2752772/
Jahrelang hat der gewalttätige Clint (Lea Coco) seine Frau Courtney
(Shannyn Sossamon) und die beiden gemeinsamen Söhne Dylan (Robert Sloan)
und Zach (Dartanian Sloan) schikaniert. Courtney will das allerdings
nicht länger hinnehmen. Wild entschlossen schnappt sie sich eines Tages
ihre Kinder und flieht mit ihnen in ein abgelegenes Haus auf dem Land.
Während ihr Mann die Verfolgung aufnimmt, stolpern Courtney und ihre
Söhne in ihrem neuen Heim aber in einen noch schlimmeren Albtraum,
lastet auf dem Haus doch der verhängnisvolle Fluch des Bughuul, dem ein
ehemaliger Polizist (James Ransone) seit Jahren verzweifelt versucht,
auf den Grund zu gehen. Da er weiß, was der Fluch anrichten kann, hält
er es für die beste Lösung, das Gebäude niederzubrennen. Doch als sich
herausstellt, dass der Bughuul längst Besitz von Dylans Träumen
ergriffen hat und den Jungen mit Geistererscheinungen plagt, scheint
jede Rettung zu spät zu kommen.
"Sinister 2" ist nüchtern
betrachtet ein billig wirkender Abklatsch, aber Freunde des
ersten Teils werden hier
trotzdem mehr oder weniger auf ihre Kosten kommen.
Zunächst sei gesagt, dass der Nachfolger zu keiner Zeit eine ähnlich
unheimliche Atmosphäre wie sein
Vorgänger aufbauen kann. Stattdessen
gibt es immerhin einige (für einen Horrorfilm eher untypische) Schmunzler und neue Super-8-Filmchen, die etwas inflationär verwendet werden und sich dadurch immer mehr abnutzen. Außerdem setzt dieser Teil vermehrt auf Jump-Scares, die zwar
meistens zünden, jedoch mit der Zeit recht billig und nervend
daherkommen. Dramaturgisch hat "Sinister 2" damit völlig versagt. Der gesamte Streifen wirkt wie ein konfuser,
zusammenhangloser Plot, der von einem Handlungsabschnitt zum anderen
springt. Der Bughuul holt sich die Kinder und schickt dafür die Geisterkinder vor, währenddessen die Story vom gewalttätig-psychopathischen Vater, der die
Kinder von seiner davongelaufenen Frau entreissen will, quasi nebenher läuft. Man merkt also: reichlich dünn und wirr - da reissen es auch die eingestreuten Super-8-Filme mit teils üblen Todesarten nicht raus. Es wirkt schon eher wie
der verzweifelte Einsatz von Gore und Ekel, um den schwachen Plot
wenigstens für Hardcore-Horrorfans interessanter zu machen.
Interessant ist hier allerdings, dass der Fokus nicht wie im
ersten Teil auf einem Familienvater liegt, sondern vor allem ein Kind gezeigt
wird, das immer mehr in den Bann des Bughuuls gezogen wird.
Der Detektiv aus dem
Vorgänger übernimmt dieses Mal die
Nachforschungen und ist der klare Sympathieträger mit seiner
schüchternen, schrulligen Art.
Leider sind die beiden Kinder der alleinerziehenden Mutter, viel zu
überzeichnet und man kann den Film an einigen Stellen einfach nicht
ernst nehmen.
Ein viel zu überladenes Ende, welches zudem auf zu viele
übernatürliche Elemente setzt hinterlässt
ebenso einen etwas bitteren Nachgeschmack. Insgesamt bleibt mit "Sinister 2" allerdings ein grundsolider Horror mit einer immer noch beunruhigenden Stimmung, der er über weite
Strecken sehr ordentlich unterhält. Wer "
Sinister" mochte, kann hier
nicht allzu viel falsch machen, auch wenn hier beiweitem nicht die gleiche
hohe (Grusel-)Qualität geboten wird.
6,5/10