Freitag, 14. Oktober 2016

Sinister 2 (2015)

http://www.imdb.com/title/tt2752772/

Jahrelang hat der gewalttätige Clint (Lea Coco) seine Frau Courtney (Shannyn Sossamon) und die beiden gemeinsamen Söhne Dylan (Robert Sloan) und Zach (Dartanian Sloan) schikaniert. Courtney will das allerdings nicht länger hinnehmen. Wild entschlossen schnappt sie sich eines Tages ihre Kinder und flieht mit ihnen in ein abgelegenes Haus auf dem Land. Während ihr Mann die Verfolgung aufnimmt, stolpern Courtney und ihre Söhne in ihrem neuen Heim aber in einen noch schlimmeren Albtraum, lastet auf dem Haus doch der verhängnisvolle Fluch des Bughuul, dem ein ehemaliger Polizist (James Ransone) seit Jahren verzweifelt versucht, auf den Grund zu gehen. Da er weiß, was der Fluch anrichten kann, hält er es für die beste Lösung, das Gebäude niederzubrennen. Doch als sich herausstellt, dass der Bughuul längst Besitz von Dylans Träumen ergriffen hat und den Jungen mit Geistererscheinungen plagt, scheint jede Rettung zu spät zu kommen.

"Sinister 2" ist nüchtern betrachtet ein billig wirkender Abklatsch, aber Freunde des ersten Teils werden hier trotzdem mehr oder weniger auf ihre Kosten kommen. Zunächst sei gesagt, dass der Nachfolger zu keiner Zeit eine ähnlich unheimliche Atmosphäre wie sein Vorgänger aufbauen kann. Stattdessen gibt es immerhin einige (für einen Horrorfilm eher untypische) Schmunzler und neue Super-8-Filmchen, die etwas inflationär verwendet werden und sich dadurch immer mehr abnutzen. Außerdem setzt dieser Teil vermehrt auf Jump-Scares, die zwar meistens zünden, jedoch mit der Zeit recht billig und nervend daherkommen. Dramaturgisch hat "Sinister 2" damit völlig versagt. Der gesamte Streifen wirkt wie ein konfuser, zusammenhangloser Plot, der von einem Handlungsabschnitt zum anderen springt. Der Bughuul holt sich die Kinder und schickt dafür die Geisterkinder vor, währenddessen die Story vom gewalttätig-psychopathischen Vater, der die Kinder von seiner davongelaufenen Frau entreissen will, quasi nebenher läuft. Man merkt also: reichlich dünn und wirr - da reissen es auch die eingestreuten Super-8-Filme mit teils üblen Todesarten nicht raus. Es wirkt schon eher wie der verzweifelte Einsatz von Gore und Ekel, um den schwachen Plot wenigstens für Hardcore-Horrorfans interessanter zu machen.

Interessant ist hier allerdings, dass der Fokus nicht wie im ersten Teil auf einem Familienvater liegt, sondern vor allem ein Kind gezeigt wird, das immer mehr in den Bann des Bughuuls gezogen wird. Der Detektiv aus dem Vorgänger übernimmt dieses Mal die Nachforschungen und ist der klare Sympathieträger mit seiner schüchternen, schrulligen Art.  Leider sind die beiden Kinder der alleinerziehenden Mutter, viel zu überzeichnet und man kann den Film an einigen Stellen einfach nicht ernst nehmen. Ein viel zu überladenes Ende, welches zudem auf zu viele übernatürliche Elemente setzt hinterlässt ebenso einen etwas bitteren Nachgeschmack. Insgesamt bleibt mit "Sinister 2" allerdings ein grundsolider Horror mit einer immer noch beunruhigenden Stimmung, der er über weite Strecken sehr ordentlich unterhält. Wer "Sinister" mochte, kann hier nicht allzu viel falsch machen, auch wenn hier beiweitem nicht die gleiche hohe (Grusel-)Qualität geboten wird.

6,5/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen