http://www.imdb.com/title/tt2474976/
Der Londoner Wissenschaftler Adam Hitchens (Joseph Mawle) hat für einen
Forschungsauftrag mit seiner Frau Clare (Bojana Novakovic) und dem
gemeinsamen Baby Finn der Großstadt den Rücken gekehrt und ist in ein
Haus ins tiefste irische Hinterland gezogen. Von ihrem neuen Domizil aus
will sich Adam der Untersuchung der Bäume im Umland widmen, während
Clare den neuen Familiensitz gemütlich herrichten soll. Doch die einsame
Idylle entpuppt sich bald als trügerisch. Kaum angekommen, sucht sie
ihr sonderbarer Nachbar Colm (Michael McElhatton) auf, der sie vor
rachsüchtigen Waldgeistern warnt. Die Hitchens schlagen diese abstrusen
Warnungen in den Wind und fühlen sich in ihrem neuen, abgelegenen
Zuhause zusehends wohler. Doch als sich die merkwürdigen Ereignisse
überschlagen und die Familie endlich erkennt, dass etwas nach dem Leben
ihres kleinen Sohnes trachtet, ist es für die Flucht viel zu spät.
"'The Hallow' werden sie genannt,
geheiligt werd' ihr Reich.
Doch siedelst du auf ihrem Land,
so wirst du ihnen gleich"
Ein solider, aber leider auch zutiefst konventioneller Horrorfilm. Zu Beginn erzeugt Regisseur Corin Hardy in seinem Filmdebüt "The Hallow"
eine dichte Atmosphäre, die sich vor allem aus der beunruhigenden
Zuspitzung der Lage ergibt und einige gut platzierte Verweise auf
irische Folklore enthält.
Genutzt wird dieses Potential des spannungsträchtigen Einstiegs aber
kaum.
Nach dem ersten Drittel verkommt der Streifen bedauerlicherweise
zu generischem Survival-Horror, bei dem der schaurige Gruselfaktor
rapide in den Keller sinkt, just in dem Moment, in dem sich der
(angenehm handgemachte) Schrecken zum sichtbaren Terror wandelt. Trotz interessanter
Location und guter Optik schafft es "The Hallow" nur selten wirklich Spannung
zu erzeugen. Alles folgt stur dem Muster des Genres, vom Autounfall auf
der Flucht bis zum ausfallenden Stromgenerator ist alles dabei. Das
macht es schwer, richtig mitzufiebern.
Hardy hat ein Gespür für druckvolles Tempo und Grusel, doch hier wirkt das alles noch zu unüberlegt und auf Nummer sicher
gesetzt. Zwar bemüht er sich um originelle Ansätze, wenn die Handlung im
letzten Drittel nochmals eine Wendung hin zu ekligem Body-Horror
vollzieht, doch man wird auch dann das Gefühl nicht los, das alles schon
gefühlt dutzende Male gesehen zu haben. Aber immerhin ist die Inszenierung
hochwertig. Dass der Streifen kein all zu hohes Budget hatte, sieht man
ihm nicht an. Dieser Hybrid aus Hütten-Terror, Creature Feature, Mythologie-Grusel
und Body-Horror findet trotz Anspielungen auf Klassiker des Genres
keine eigene Stimme, erzeugt trotz der soliden Inszenierung nur wenig
durchgängige Grusel-Atmosphäre und opfert die sympathischen Figuren zugunsten
altbackener Konventionen. Schade.
6/10
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