Seitdem die Gremlins die Heimatstadt von Billy (Zach Galligan) und Kate (Phoebe Cates) verwüstet haben, sind einige Jahre vergangen. Mittlerweile ist das Paar nach New York gezogen und arbeitet in der Metropole am Hudson River in der großen Firma des Medienmoguls Daniel Clamp (John Glover). In dessen Forschungszentrum kommt der gutmütige Mogwai Gizmo (Howie Mandel) unglücklicherweise mit Wasser in Berührung und das hat bekanntlich Folgen: Aus seinem Fell schlüpfen aggressive Mogwais, die sich nachts beim Fressen in Gremlins verwandeln. Schon bald verbreiten sie in dem Medienzentrum Angst und Schrecken. Die kleinen Monster bevölkern das gesamte Gebäude, während sie ihrer wilden Natur freien Lauf lassen. Da Billy und Kate Erfahrung mit den Gremlins haben, setzen sie alles daran, um die Biester erneut in die Schranken zu weisen.
"Gremlins 2: The New Batch" hat das selbe Problem dass fast alle Fortsetzungen haben,
er kann qualitativ dem Vorgänger nicht das Wasser reichen und legt in jedem Punkt nochmal gehörig eine Schippe drauf. Joe Dantes grundgelungene Umsetzung anarchischen Cartoon-Geistes in den Blockbuster-Realfilm anhand auktorialer Handlungsfreiheit und einem bunten Ensemble an schlaksigen Charakteren im ungeniert-plakativen Modus - handtechnisch natürlich bis ins kleinste Detail versiert und auf einer leichtfüßigen, doch treffenden Satire von unter anderem elegant verpacktem Kapitalismus, Merchandising und Unternehmensidentifizierung gegründet. Dass dabei kaum noch (vor allem charaktertechnischer) Respekt für den Vorgänger aufrecht erhalten und in Gags aufgelöst wird, arbeitet immer schön zerstörerisch gegen die Erwartungen des Konzepts "Fortsetzungen", zersprengt den Kokon des kalkulierbaren Erfolgs und zieht permanent weitere Schrägheiten aus der surrealen und Warner-typischen ACME-Kiste. Da bei darf natürlich auch nicht die naive Romantik, die große Musical-Nummer und ein unfassbar hämisches Happy-End zum Schluss hin fehlen.
So greifen die Gremlins gerne einen Filmkritiker an, der gerade den Film "Gremlins" kritisiert und zum Fazit kommt, dass diesen Scheiß doch
keiner sehen will. Er lässt sich nach kurzer Diskussionsrunde mit
unseren grünen Freunden aber auch leicht vom Gegenteil überzeugen. Nicht
nur, dass die Gremlins hier gerne mal ne Polonaise veranstalten, sich
als Bürosekretärin mit dem ABC-Lied auf den Lippen probieren, als
mutierte Fledermausversion ein Zeichen hinterlassen, dass sehr stark an
Bruce Waynes zweite Identität erinnert, sich gegenseitig das Warner
Bros. Logo auf den Bauch tätowieren, sowieso über jeden Scheiß lachen,
sich gegenseitig beschießen und auf den Deckel geben, nein, sie
sabotieren auch noch den gesamten Film. Erst der verkannte Held Hulk
Hogan (wahlweise John Wayne) muss hier eingreifen und spielt sich somit
zum Held des Tages auf. Natürlich darf auch der allseits beliebte
Exhibitionisten-Gremlin nicht fehlen.
Anzumerken ist also in jedem Fall der Einfallsreichtum an abwegigen Spaß,
den sich heute kaum ein Studio mehr in solch einem Sequel-Rahmen
erlauben kann und will. Noch immer ein Stück weit unterschätzt, aber nichtsdestotrotz
ein Quell kreativer Energie und mit hohem Nostalgiefaktor.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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